Vorschau: Hallen-EM Istanbul / TUR

Markus Fuchs – 60m (Geb.dat. 14.11.1995) – PB/SB 6,61s

2015/Prag, 2017/Belgrad, 2019/Glasgow, 2021/Torun – für Sprinter Markus Fuchs ist es bereits die fünfte Teilnahme bei einer Hallen-EM in Serie. Der beste Auftritt gelang ihm dabei in Glasgow mit dem Einzug ins Semifinale und Rang 11. Die Leistungsentwicklung des Niederösterreichers ging in den letzten Jahren aber weiter kontinuierlich nach oben, ein Trainerwechsel 2021 brachte neue Impulse. Auch in der aktuellen Hallensaison zeigte der 27-Jährige einen stetigen Aufwärtstrend und steigerte sich von Lauf zu Lauf, bis er bei den Staatsmeisterschaften mit 6,61s eine tolle neue persönliche Bestleistung aufstellte und damit bis auf 5/100s an den 35 Jahre alten ÖLV-Rekord heranlief.

 „Mit meiner Saison bin ich sehr zufrieden, es hat alles genau so geklappt wie wir das vorbereitet haben. Ich habe mit einem ruhigen Einstieg begonnen und konnte mich dann mit jedem Wochenende steigern. Der tolle Lauf in Linz war sicher der Höhepunkt bisher. Es bedeutet mir sehr viel, weil es die Bestätigung ist, dass wir schon im Freien eine gute Basis gelegt haben. Diese Form möchte ich jetzt halten, die letzte Vorbereitung habe ich in den Hallen der Südstadt und in St.Pölten absolviert, alles unter Videobeobachtung meines Trainers, der ja in Zürich ist. Mein Start ist noch nicht ganz optimal, da feilen wir jetzt schon an kleinsten Details. Hinten raus fühle ich mich schon sehr stark, das gibt viel Selbstvertrauen und ich fahre hochmotiviert nach Istanbul. Wunderschön wäre es, diese Zeiten wieder abrufen zu können und einmal ins Semifinale einzuziehen. Mein großes Ziel ist aber das Finale, da muss aber mental und körperlich alles passen.“

Trainer Patrick Saile: „Fliegend ist Markus schon richtig stark, jetzt wollen wir am Start noch etwas herausholen, da fehlen noch ein paar Hundertstel. Ziel ist es in Istanbul unter 6,60 zu laufen, wenn das gelingt, dann kommt der Rest ganz von allein.“

Susanne Gogl-Walli – 400m (Geb.dat. 05.05.1996) – PB/SB 52,17s

Seit zweieinhalb Jahren konnte Susanne Gogl-Walli jetzt ohne gröbere Verletzungssorgen durchtrainieren, eine Kontinuität, die sich nun auch auf der Laufbahn auswirkt. Nach Olympia-, WM- und EM-Semifinaleinzügen im Freien folgte jetzt auch in der Halle ein großer Leistungssprung nach vorne. War bei ihren bisherigen Hallen-EM-Auftritten über 400m noch in den Vorläufen Schluss, sollte es – wenn es nach der Papierform geht – diesmal mindestens eine Runde weiter gehen. Deutliche Steigerungen sowohl über 200m als auch über ihre Paradedistanz in dieser Indoor-Saison geben der Oberösterreicherin das nötige Selbstvertrauen. Die 26-Jährige liegt mit ihrer erst vor einer Woche aufgestellten PB von 52,17s sogar auf Rang 6 der Entry-List in diesem Bewerb, was für die Bahnauslosung in den Vorläufen definitiv ein Vorteil ist und für eine gute Ausgangsposition sorgen sollte.

„Da ich meine Bestleistungen über 200, 400 und 800 Meter verbessern konnte, bin ich bisher mit dem Verlauf der Saison sehr zufrieden. Das zeigt, dass ich wieder einen Schritt nach vorne gemacht habe, das freut mich natürlich sehr. In den letzten Tagen vor der EM arbeiten wir nur mehr an Kleinigkeiten, in erster Linie gilt es die gute Form jetzt nach Istanbul mitzunehmen. Der 400er in der Halle ist immer sehr turbulent, daher sind Prognosen immer sehr schwierig. Wichtig ist, dass man sich keinen Fehler erlaubt, weil eine sehr große Dichte da ist. Aber ich habe sicher eine gute Ausgangsposition eine Runde weiter zu kommen, das ist sicher eine realistische Zielsetzung für mich.“

Trainer Wolfgang Adler: „Wir haben in der Vorbereitung ein wenig experimentiert und sehr viel Ausdauer und Umfänge eingebaut, da war natürlich nicht sicher, wie Susi darauf reagiert. Ihre Entwicklung war aber sehr gut, mit den schnelleren Einheiten und der Intensität sind dann auch die guten Zeiten gekommen. Besonders die Entwicklung im Schnelligkeitsbereich freut mich, damit ist Susi sicher in einer höheren Liga als vor einem Jahr. Das Feld in Istanbul ist in ihrem Bereich relativ dicht, Susi wird sicher einen, hoffentlich zwei und, das wäre das Traum-Szenario, sogar drei engagierte Läufe zeigen.“

Magdalena Lindner – 60m (Geb.dat. 14.04.2000) – PB/SB 7,36s

Auch die Jüngste im rot-weiß-roten Trio, Magdalena Lindner, hat bereits viel Erfahrung bei internationalen Großereignissen vorzuweisen. So stand sie seit ihrer ersten Hallen-EM-Teilnahme vor zwei Jahren und Platz 23 zwischenzeitlich im Semifinale der U23-EM und verpasste bei der Freiluft-EM in München den Halbfinaleinzug nur um 1/100s. Diese Hallen-Saison begann gleich mit einem Knall, als die Niederösterreicherin mit 7,36s über 60m eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. Nach einigen schwierigeren Wochen mit Erkrankung und Sturz ging es genau zum richtigen Zeitpunkt wieder aufwärts, wie die 7,37s beim Sieg bei den Staatsmeisterschaften zeigten, die 22-Jährige scheint bereit für Istanbul.

„Mit meinen Zeiten bin ich schon sehr zufrieden. Nach den Meisterschaften haben wir noch einmal einen Technik- und Kraftblock eingelegt, was während der Meetings ja oft zu kurz kommt. Das hilft mir und ich fühle mich dann immer bereit für schnelle Rennen. Anfangs dieser Woche kommt noch einmal ein Schnelligkeitstraining und dann bin ich hoffentlich ready für eine schnelle Zeit bei der EM. Mein primäres Ziel ist dort eine neue Bestleistung zu laufen, das habe ich drauf, ich muss es nur auf die Bahn bringen. Wenn das klappt, dann kann auch das Semifinale drinnen sein.“

Trainer Philipp Unfried: „Es hat sich schon im Training abgezeichnet, dass Leni heuer gut laufen wird. Es ist dann auch gleich gut losgegangen mit ihren Ergebnissen in Astana und Bratislava. Nach ein paar schwierigen Meetings zeigte sie bei den Staatsmeisterschaften wieder ihr wirkliches Niveau, ich bin mit ihr bisher sehr zufrieden. Ziel ist es in Istanbul ein gutes Rennen im Bereich ihrer PB zu laufen, wofür das reicht wird man dann sehen, wenn das gelingt könnte sie ja vielleicht eine Runde weiterkommen.“

Fotos: © GEPA Pictures (3), © ÖLV / JP Durand (1)

Zeitplan der ÖLV Athleten