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Vorschau: IAAF Mehrkampf-Meeting in Ratingen

(C) GEPA Pictures

Gleich drei heimische Leichtathleten werden dieses Wochenende beim zur IAAF-Combined-Events-Challenge zählenden Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meeting 2019 in Deutschland an den Start gehen. Ivona Dadic (Union St.Pölten) wird ihren ersten Siebenkampf dieser Saison bestreiten, Verena Preiner (Union Ebensee) möchte ihre starke Form für eine weitere Leistungssteigerung nützen und Zehnkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) hat das WM-Limit in Visier.

Die Klasse der heimischen Siebenkämpferinnen zeigt sich auch in der Tatsache, dass die beiden Österreicherinnen bei der traditionsreichen Veranstaltung an Position 1 bzw. 3 der Entry-List liegen, nur die zwischen ihnen platzierte Nadine Broersen (NED) sollte für den Sieg noch in Frage kommen.

Ivona Dadic mit Fokus auf die WM

Die Hallen-Vize-Weltmeisterin hat das WM-Limit für Doha ja bereits seit dem Vorjahr in der Tasche. Dadurch konnte die Niederösterreicherin ihre Saisonplanung ganz auf den Saisonhöhepunkt Anfang Oktober ausrichten. Nach einer kurzen Pause nach der Hallen-EM folgten viele Wochen harter Trainingseinheiten, auch ein paar Wettkämpfe in Einzelbewerben wurden aus dem vollen Training heraus bestritten. Der Siebenkampf in Ratingen ist auch ihr einziger Mehrkampf vor Doha und soll als erste Standortbestimmung gelten, wie unter anderem die Umstellung auf ihren neuen Weitsprung-Trainer gegriffen hat. Ein Nebeneffekt eines guten Siebenkampfes könnte auch das Erbringen des Olympia-Limits werden, dieses liegt bei 6.420 Punkten. Das EM-Limit für 2020 (5.850 Pkt.) sollte dagegen keine Hürde für Ivona Dadic darstellen.

Headcoach Philipp Unfried zu den Erwartungen: „Die Vorbereitung ist sehr gut verlaufen, wir haben sehr viel und sehr hart trainiert, vor allem viele Sprünge. Ivi war bei den Vorbereitungswettkämpfen sehr müde, daher sollte man die dort erzielten Ergebnisse nicht überbewerten. Jetzt haben wir die zwei Wochen vor Ratingen radikal entlastet, damit sie dort für einen ordentlichen Siebenkampf frisch ist. Ziel ist es, einen stabilen Mehrkampf zu zeigen und in allen Disziplinen adäquate Leistungen zu bringen. Wenn alles rund läuft, sollte sie in der Lage sein ca. 6.500 Punkte zu machen. Die hohen Temperaturen mit angekündigten 35 Grad werden aber sicher eine besondere Herausforderung.“

Verena Preiner in Top-Form

Die Oberösterreicherin konnte vor drei Wochen als erste ÖLV-Athletin ein IAAF Combined-Events-Challenge Meeting, das Pendant der Mehrkämpfer zur Diamond-League, gewinnen. Zusätzlich hakte sie mit ihrer neuen Bestleistung von 6.472 Punkten bereits die Qualifikationen für Olympia und EM 2020 ab. Die großartige Form möchte Verena Preiner jetzt auch in Ratingen nützen, wenn möglich gleich zu einer weiteren Leistungssteigerung. Mit einem weiteren Top-Resultat könnte sie sich auch in eine ausgezeichnete Position in der Gesamtwertung der IAAF Combined-Events-Challenge bringen.

Trainer Wolfgang Adler: „Nach Arona hat Verena 4-5 Tage Erholung gemacht, danach kamen aber gleich wieder 10 Tage hartes Training. Diese Woche haben wir aber wieder rausgenommen, damit sie beim Wettkampf wieder spritzig ist. Wir haben versucht dort an der Technik zu arbeiten, wo wir auf Teneriffa noch Potenzial gesehen haben. Ich schätze die Leistungsfähigkeit und den körperlichen Zustand von Verena jetzt noch besser ein, wenn alles passt kann sie sicher wieder in den Bereich ihrer PB kommen, aber ein Mehrkampf ist bekanntlich kein Wunschkonzert.“

Dominik Distelberger hofft auf WM-Limit

Der Niederösterreicher beendete seinen Mehrkampf in Götzis bereits vor dem 1500m-Lauf, um früher wieder in die Vorbereitung auf Ratingen einsteigen und dort das WM-Limit attackieren zu können. Die in Vorarlberg aufgetretenen körperlichen Probleme waren nach ein paar Tagen ausgeheilt, jedoch warf ihn eine starke Verkühlung wieder etwas zurück. Die letzten zwei Wochen des Aufbaus absolvierte Dominik Distelberger jetzt in Deutschland mit dem Favoriten auf den Zehnkampf-Sieg, dem WM-Dritten Kai Kazmirek (GER). Für das EM-Limit 2020 sind 7.850 Punkte notwendig

Coach Herwig Grünsteidl: „Dominik und Kai kennen sich schon von mehreren Trainings-Camps und verstehen sich sehr gut, das ist sicher eine optimale Vorbereitung für ihn. Ziel ist es möglichst viele Punkte zu machen, die 8200 Punkte fürs WM-Limit zu überbieten und auch wenn möglich Bonus-Punkte für die Olympia-Qualifikation zu sammeln. Wenn er konzentriert durchkommt und alles passt glaube ich schon, dass er das Limit für Doha schaffen kann.“

Startlisten, Zeitpläne und Live-Ergebnisse

28/06/19 12:37, Text: Georg Franschitz

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