Lena Millonig mit Titel und schneller Zeit in Richtung EM-Qualifikation?
Die klare Favoritin auf den Titel scheint, wie schon in den Jahren zuvor, Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) zu sein. Die EM-Starterin von München 2022 strebt ihren dritten Titel in Folge und ihren Vierten insgesamt im 3000m Hindernislauf an. Im Vorjahr gelang der Niederösterreicherin der Sieg in Graz in genau 10:00,00 min mit neuem ÖLV-Meisterschaftsrekord. Genau ein Monat nach dem Titel im Vorjahr stürzte die nun 26-Jährige Mitte Juni jedoch bei der Track Night Vienna am Hindernisgraben, verletzte sich schwer und musste die Saison frühzeitig beenden. Genau sechs Monate nach der Verletzung stieg Millonig wieder ins Wettkampfgeschehen ein und brachte sich über mehrere 5 Kilometer Straßenläufe und Trainingslager in wärmeren Regionen wieder gut in Schwung. Zuletzt gab es beim Vienna 5k vor 10 Tagen eine klare Bestzeit über 5 km und mit 15:58 min die bislang drittschnellste Zeit einer Österreicherin. Für den Titel gibt es für die Road to Rome 70 Bonuspunkte, womit eine klare Verbesserung des aktuellen 45. Platz in Richtung der 34 Startplätze gelingen sollte. Die stärkste Gegenwehr um den Titel auf der Heimat- und Trainingsanlage von Millonig sollte aller Voraussicht nach von der Staatsmeisterin aus dem Jahr 2021 und ÖLV-U23-Rekordlerin Lotte Seiler (KSV Alutechnik) kommen. Die U23-EM-Teilnehmerin im Hindernis- und Crosslauf aus dem Vorjahr steigerte sich auf 10:12,26 min und war zuletzt bei den Staatsmeisterschaften in der Halle am Start, wo die Grazerin Silber über 3000m und tags darauf mit einem bemerkenswerten Sprint über 1500m Gold holte. Die bislang Jahresschnellsten Katharina Pesendorfer (SVS-Leichtathletik) und Katharina Götschl (USKO Melk) verweilen noch an ihren Studienstandorten in den USA und sind nicht am Start.
Rattinger im Kampf um den vierten Titel in Folge und um die EM-Qualifikation
Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) war in den letzten Jahren das Maß der Dinge im österreichischen Hindernislauf und steigerte sich im Vorjahr auf 8:42,07 min. Der Titelverteidiger führt auch dieses Jahr die Meldeliste wieder klar an und könnte sich mit einer schnellen Zeit und dem Titel in der Road to Rome vom aktuellen Rang 36 auf einen der 34 Startplätze verbessern. Dazu wäre eine Zeit unter 8:54 nötig, womit der Steyrer im letzten Jahr den Titel holen konnte. In diesem Jahr zeigte der 26-Jährige im Februar in Monaco mit 14:09 min über 5 Kilometer bereits stark auf und feilte auch im Trainingslager mit 1500m Spezialist Raphael Pallitsch an der Form. Wie im Vorjahr ist voraussichtlich Bernhard Neumann (DSG Wien) der erste Herausforderer im Feld und der erste Kandidat auf den U23-Titel. Der Hindernis-Staatsmeister aus dem Jahr 2018 Paul Stüger (KSV Alutechnik) könnte nach zwei Jahren ohne Hindernisse wieder auf diese Strecke zurückkehren und möchte dann wie der Dritte des Vorjahres Bernhard Schmid (SVS Leichtathletik) sicher im Kampf ums Podium mitmischen. Für den U18-Meister des Vorjahres Damjan Eror (LAC Waidhofen/Ybbs) geht es zum ersten Mal über die 3000m Hindernis und um den Titel in der U20-Klasse.
Eröffnet werden die Meisterschaften um 18:45 Uhr mit den 2000m Hindernis der MU18. 1500m U18-Hallenmeister Julian Mesi (Sportunion IGLA long life) bestreitet dabei seinen ersten Hindernislauf und trifft auf den "Hausherren" Callum Nussbaumer (ULC Riverside Mödling) der mit 6:38,40 seit einer Woche die Jahresbestenliste anführt. In der WU18 ist Titelverteidigerin Adéle Martin (UAB Athletics) laut persönlicher Bestleistung wieder die klare Favoritin. Die in Wien lebende Französin blieb bereits im Vorjahr unter dem diesjährigen U18-EM Limit (7:14,00) für Banska Bystrica, ist jedoch für Österreich international derzeit nicht startberechtigt.
Im Rahmen der Meisterschaften werden auch die Niederösterreichischen und Wiener Landesmeisterschaften ausgetragen, die bereits mit dem Run&Jump Meeting ab 16:45 Uhr beginnen.
Startlisten und Live-Ergebnisse
Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Riedenbauer)