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Vorschau: S7Marathon - Letzte Olympiaqualifikationschance für Pfeil und Wutti

© GEPA / A. Nevsimal

Am Pfingstsonntag findet auf dem noch nicht eröffneten Teilstück der S7-Schnellstraße nahe dem steirischen Fürstenfeld ein Elitemarathon und Halbmarathon des steirischen Vereins run2gether statt. Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) und Eva Wutti (SU TRI Styria) wollen dabei diese letzte Möglichkeit zur Olympiaqualifikation nutzen. Limitschluss im Marathon ist bereits der 31. Mai.

Nachdem im Frühjahr viele Qualifikationsmöglichkeiten im Marathon für die Olympischen Spiele in Tokio gestrichen wurden nahm run2gether Obmann Thomas Krejci nach Gesprächen mit österreichischen Eliteläufern die Idee zur Schaffung einer weiteren Möglichkeit in Österreich auf und stellte das in dieser Form einmalige Laufprojekt auf die Beine um den österreichischen und europäischen Läufern eine finale Qualifikationschance für Olympia zu ermöglichen. Erst Mitte der Woche wurde nach der Wetterprognose der endgültige Starttag mit Sonntag bekannt gegeben, wo rund 60 Helfer aus mehreren Vereinen im Einsatz sein werden. Die voraussichtliche Startzeit ist 9 Uhr, kann aber je nach Detailprognose noch um 1-2 Stunden variieren um bestmögliche Bedingungen zu haben. Zuschauer an der Strecke sind keine erlaubt, aber die Veranstaltung kann per Livestream zweisprachig im Internet verfolgt werden. Kommentiert wird in Deutsch vom deutschen Marathonprofi Philipp Pflieger, ARD-Sportschau Moderator Ralf Scholt und Uwe Holli. Gordon Graham sorgt für den englischen Kommentar.

Rund 10 Kenianer des run2gether Teams und einige Österreicher sorgen als Pacemaker für die unterschiedlichen Zeiten. Gruppen sind für 2:09:00 bzw. 2:11:00 bei den Männern, sowie 2:26:30 und 2:29:00 bei den Frauen geplant. Damit die Tempomacher ihre Vorgaben bestmöglich erfüllen können wurde jeder Kilometer von AIMS-Streckenvermesser Rainer Soos genau markiert, was bislang in Österreich nicht der Fall war. Die Fixqualifikation über die Zeit liegt bei 2:11:30 bzw. 2:29:30, nachdem die Möglichkeit über das World Ranking bereits ausgeschöpft ist.

Letzte Chance für Valentin Pfeil

Für Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) ist es bereits der dritte Versuch der Olympiaqualifikation in diesem Jahr. Beim geplanten Start in Dresden im März kam er nach rund der Hälfte zu Sturz. Nur drei Wochen später in Siena gelang das Zieltempo rund 32km ehe der 32-Jährige mit 2:15:14 den Marathon beendete. Im Vorgespräch zum S7 Marathon sagte der Oberösterreicher: "Das war natürlich nicht mein Masterplan. Dresden war mein Hauptziel und jetzt gilt es einfach das Beste daraus zu machen. Der Abstand zwischen Dresden und Siena war unangenehmer als jetzt zum S7 Marathon, aber ein klassischer Marathonaufbau war trotzdem nicht möglich. Siena habe ich aber gut weggesteckt und drei volle Trainingswochen habe ich vor der Taperingphase absolvieren können. Ich habe großes Vertrauen in die Tempomacher von run2gether die mich auch schon in Wien begleitet haben und sie wollen auch richtig weit laufen, also zumindest bis 30km. Zusätzlich wird es ja auch einige andere Läufer mit ähnlichen Zielen geben. Die Voraussetzungen sind also gut."

Eva Wutti auf Rekordjagd bis nach Tokio?

Die Saison von Eva Wutti (SU TRI Styria) gestaltete sich ganz anders. Nach der Einstellung des österreichischen Rekordes von Andrea Mayr (2:30:43) bei den Staatsmeisterschaften in Wien im Dezember kam ein Start beim verschobenen Marathon in der Schweiz nicht in Frage und der geplante Bernöwe Marathon Ende April wurde ersatzlos gestrichen. Umso wichtiger war der Start vergangenen Samstag bei den 5000m Staatsmeisterschaften um wieder in den Wettkampfmodus zu kommen. Trainer Herwig Reupichler berichtet von der Vorbereitung: "Die Absage des Bernöwe Marathons war für uns kein Beinbruch, da Eva zu der Zeit stark verkühlt war und danach auch mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Wir haben danach mehr auf Qualität bei den Laufkilometern geachtet und mit Radkilometern ergänzt. Eva hat in dieser Vorbereitung Einheiten geschafft, die bislang nicht möglich waren. In Wien, als Plan B nach Valencia, war der Lauf etwas unrhythmisch, aber nun haben wir mit Stephan Listabarth (zum Karriereende) und 1-2 rungether Athleten professionelle Tempomacher voraussichtlich bis zum Schluss, was möglicherweise der entscheidende Punkt sein wird. Wir gehen positiv ins Rennen und ich glaube die Wahrscheinlichkeit das Limit zu schaffen ist größer als, es nicht zu schaffen."

Internationale Leckerbissen im Marathon und Halbmarathon

Ein internationales Augenmerk könnte auf dem kanadischen Rekordhalter Cameron Levins liegen, der einen Angriff auf seine Rekordmarke von 2:09:25 plant. Sehr spannend für unsere deutschen Nachbarn wird auch der Auftritt von Anja Scherl und Laura Hottenrott, die mit einer Zeit unter 2:26:55 noch einen der drei deutschen Olympiastartplätze erlaufen können. Im Halbmarathon ist Landsmann Hendrik Pfeiffer einer der Favoriten. Bei den Frauen darf man gespannt sein auf 5000m Staatsmeisterin Julia Mayer (DSG Wien) die sich vergangenen Sonntag mit 1:12:52 auf Platz 3 der ewigen ÖLV Bestenliste geschoben hat. Starke Konkurrenz gibt es allen voran mit der Schweizerin Martina Strähl. Mit Victoria Schenk (LCU Euratsfeld), Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau), Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) und Dominik Jandl (SVS-Leichtathletik) sind auch weitere starke Österreicher*innen im Halbmarathon gemeldet.

Livestream + Live-Ergebnisse
Startlisten Marathon
Startlisten Halbmarathon
Streckenplan + Video der Strecke

Hauptsponsoren des Marathons sind die ASFINAG, Osttirol, "Das Sonnreich", ON Running on Clouds.

Foto: © GEPA / A. Nevsimal

20/05/21 02:03, Text: Hannes Riedenbauer

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