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Vorschau: Team EM in Varazdin/CRO

(C) GEPA Pictures

Diesen Samstag, 10. und Sonntag, 11. August findet in Varazdin/CRO die Team-Europameisterschaft der 2. Liga statt. Ein 44-köpfiges ÖLV-Athletenteam trifft auf Nationalmannschaften aus Bulgarien, Dänemark, Estland, Georgien, Lettland, Luxemburg, Israel, Kroatien, Malta, Slowenien und Zypern. Frauen und Männer kämpfen in jeweils 20 Disziplinen um Punkte für die Länderwertung. Europaweit sind an diesem Wochenende zur gleichen Zeit insgesamt 48 Nationalteams in den unterschiedlichen Ligen im Einsatz.

Austragungsort ist das Sloboda-Stadion im nordkroatischen Varazdin. Die knapp 50.000 Einwohner zählende Kulturstadt, im Dreiländereck mit Slowenien und Ungarn gelegen, ist u.a. Partnerstadt von Bad Radkersburg und ist für seinen sehr gut erhaltenen barocken Stadtkern bekannt.

Als oberstes Ziel hat die Teamführung den Klassenerhalt ausgegeben. Eine Aufgabe, die sich heuer als äußerst schwierig erweisen könnte, denn es steigen durch eine Änderung der Ligen ab 2021 diesmal gleich 5 Teams in die 3. Liga ab, jedoch nur ein Team in die 1. Liga auf. Rang 7 von 12 gilt es also anzupeilen.

ÖLV-Sportkoordinator Hannes Gruber: „Die Team-EM ist quantitativ der größte internationale Einsatz des Jahres, unser Nationalteam bildet eine Mischung aus Routiniers und aufstrebenden Nachwuchsassen. Unser Ziel muss sein, den Verbleib in der zweiten Liga zu sichern, durch die geplante Umstrukturierung wird das nicht leicht, wir werden um jeden Punkt kämpfen müssen.“

Varazdin

Top-Athleten als Führungsfiguren

Angeführt wird das ÖLV-Team von einigen Athleten, die bereits große internationale Erfolge feiern konnten. So werden Lukas Weißhaidinger im Diskuswurf sowie Beate Schrott im 100m Hürdenlauf und der 4x100m Staffel im Einsatz sein. Andreas Vojta wird über 3.000m und 5.000m starten, er ist wie Sprinter Markus Fuchs und die beiden vorgenannten Athleten Nr. 1 der Entry-List in seinen Bewerben. Diese vier sind somit die größten ÖLV-Hoffnungsträger auf Bewerbssiege und viele Punkte, wie aber auch einige weitere Athleten, die sich weit vorne platzieren und so das Punktekonto des Teams weiter aufstocken könnten. Zu nennen wären hier Victoria Hudson (Speerwurf), Philipp Kronsteiner (Dreisprung), Susanne Walli (400m), Agnes Hodi (Stabhoch) oder Luca Sinn (3000m Hindernis), die alle in den Meldelisten weit vorne aufscheinen.

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Viele Nachwuchsathleten im Einsatz

Trotzdem wird das ÖLV-Aufgebot aber auch außergewöhnlich viele Nachwuchsathleten beinhalten, was eines der jüngsten Teams in der ÖLV-Geschichte ergibt. So werden die 2018 bei internationalen Nachwuchs-Großereignissen mit Medaillen dekorierten Athletinnen Ingeborg Grünwald (Weitsprung) und Sarah Lagger (Kugelstoß) ebenso in den Punktekampf eingreifen wie mehrere Athleten, die Österreich erst kürzlich bei U20- und U23-EM vertreten haben, u.a. Dominik Hufnagl (400m) und Adam Wiener (Speerwurf). Auch die erst 19-jährige neue Rekordhalterin im Hammerwurf, Tatjana Meklau, wird die rot-weiß-roten Farben in Kroatien vertreten. Viele junge Athleten debütieren im Nationalteam, für sie ist es sicher eine riesige Motivation, gemeinsam mit den arrivierten heimischen Top-Athleten um Punkte zu kämpfen.

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ÖLV-Team hat neun Ausfälle zu verkraften

Eine derzeitige Stärke des ÖLV wirkt sich jedoch negativ auf das Team in Varazdin aus. Die international äußerst erfolgreichen und in der Weltrangliste sehr weit vorne platzierten Mehrkämpferinnen Verena Preiner und Ivona Dadic gehören nicht zum Aufgebot, da sie sich bereits in der WM-Vorbereitung befinden.

Auch Kugelstoß-Staatsmeister Heimo Kaspar musste seinen Start leider absagen, er verletzte sich im Speerwurfbewerb bei den Staatsmeisterschaften in Innsbruck schwer am Knie. Mehrkämpfer Dominik Distelberger befindet sich nach seiner Achillessehnenverletzung erst wieder im Aufbautraining und ist ebenfalls nicht dabei. Österreichs bester Stabhochspringer, Riccardo Klotz, ist nach seinem Muskelfasereinriss im Juni noch nicht fit genug für einen Start in Varazdin. Auch im Laufbereich gibt es einige Ausfälle, so stehen beide 1500m-Staatsmeister nicht am Start, Albert Kokaly wegen einer Ohren-OP, Carina Reicht hat ihre lange Saison bereits beendet. Ebenso nicht teilnehmen kann auch EM-Starterin Nada Ina Pauer, die an einer Hüftverletzung laboriert. Ihren Start kurzfristig absagen musste Lena Pressler (400m Hürden), die Mitte der Woche krank wurde.

(C) TLV/ÖLV

Vier Favoriten im Kampf um den Aufstieg

In der Gesamtwertung sind Vorhersagen schwierig zu treffen, da sich die Aufstellungen der Teams von Jahr zu Jahr oft stark verändern. Der Sieger in jedem Bewerb erhält zwölf Punkte, der Zweite elf und so weiter. So ergibt sich über zwei spannende Tage hinweg ein Gesamtergebnis der teilnehmenden Nationen. Als Favoriten auf den Aufstieg gelten die Mannschaften aus Slowenien, Dänemark, Bulgarien und Estland. Auch Kroatien ist dank des Heimvorteils diesmal sicher nicht zu unterschätzen, Lettland hat Außenseiterchancen.

Knappes Rennen um den Klassenerhalt erwartet

Für das ÖLV-Team wird für den Klassenerhalt jeder einzelne Punkt wichtig sein. Bei der bislang letzten Team-EM 2017 in Tel Aviv/ISR erreichte Österreich den 9. Platz und schaffte knapp den Verbleib in der 2.Liga. Da diesmal jedoch 5 Teams absteigen, ist Rang 7 das erklärte Ziel. Nach ersten Prognosen könnte sich ein äußerst spannendes und knappes Rennen um den rettenden Platz ergeben, in das neben Österreich auch Zypern und Israel involviert sind.

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Internationale Top-Stars mit dabei

Das Teilnehmerfeld in Varazdin ist gespickt mit mehreren großen Kalibern. Vor allem die Wurfbewerbe sind stark besetzt. Diskuswurf-Doppel-Olympiasiegerin Sandra Perkovic tritt ebenso für Kroatien an wie Speerwurf-Olympiasiegerin Sarah Kolak. Im Männer-Speerwurf könnte Magnus Kirt (EST) für ein Highlight sorgen, er hat heuer als einziger Werfer bereits die 90m-Marke übertroffen.

10.000m-Europameisterin Lonah Chemtai Salpeter (ISR) wird auf den 5.000m kaum zu schlagen sein, wird aber auf den 3.000m von der U23-Doppeleuropameisterin Anna Emilie Moller (DEN) gefordert. Die bulgarische Sprinterin Ivet Lalova-Collio, auch schon öfters bei Meetings in Österreich zu Gast, gilt mit 9 Einzelsiegen bei Team-Europameisterschaften als erfolgreichste Sportlerin in diesem Wettkampfformat überhaupt.

Weitere Top-Athleten sind die Silbermedaillengewinnerinnen von Rio, Sara Slott Petersen (DEN, 400m Hürden) und Mirela Demireva (BUL, Hochsprung), sowie die Hallen-Europameister Milan Trajkovic (CYP, 110m Hürden) und Radoslava Mavrodieva (BUL, Kugelstoß).

(C) GEPA Pictures

Fotos: (C) GEPA Pictures

ÖLV-Aufstellung

Athlet

Bewerb 

Athletin

Markus FUCHS

100m

Alexandra TOTH

Markus FUCHS

200m

Alexandra TOTH

Dominik HUFNAGL

400m

Susanne WALLI

Leon KOHN

800m

Carina SCHREMPF

Nikolaus FRANZMAIR

1500m

Bianca ILLMAIER

Andreas VOJTA

3000m

Julia MAYER

Andreas VOJTA

5000m

Julia MAYER

Martin KAINRATH

110/100m Hürden

Beate SCHROTT

Markus KORNFELD

400m Hürden

Sigrid PORTENSCHLAGER

Luca SINN

3000m Hindernis

Lena MILLONIG

Andreas STEINMETZ

Hochsprung

Ekaterina KRASOVSKIY

Sebastian ENDER

Stabhochsprung

Agnes HODI

Isaac ASARE

Weitsprung

Ingeborg GRÜNWALD

Philipp KRONSTEINER

Dreisprung

Michaela EGGER

Gerhard ZILLNER

Kugelstoß

Sarah LAGGER

Lukas WEISSHAIDINGER

Diskuswurf

Djeneba TOURÉ

Marco COZZOLI

Hammerwurf

Tatjana MEKLAU

Adam WIENER

Speerwurf

Victoria HUDSON

Markus FUCHS

Andreas MEYER

Maximilian MÜNZKER

Daiyehan NICHOLS-BARDI

Samuel REINDL

 

4 x 100m

Stephanie BENDRAT

Magdalena LINDNER

Beate SCHROTT

Karin STRAMETZ

Alexandra TOTH

Susanne WALLI

Felix EINRAMHOF

Sebastian GAUGL

Florian HERBST

Dominik HUFNAGL

Markus KORNFELD

 

4 x 400m

Anna MAGER

Sigrid PORTENSCHLAGER

Lena PRESSLER

Carina SCHREMPF

Susanne WALLI

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Stand Teamwertung

Livestream

Fotos Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) ÖLV

07/08/19 14:13, Text: Georg Franschitz

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