Die Region Flandern hat eine lange Historie an Sportveranstaltungen, erst 2021 haben dort die Straßen-Radweltmeisterschaften stattgefunden. Leuven, die historische Universitätsstadt Belgiens, ist durch den beeindruckenden Grand Place mit dem gotischen Rathaus als architektonischem Highlight bekannt. Außerdem ist Leuven Sitz der katholischen Universität Leuven, einer der ältesten und renommiertesten Hochschulen Europas, die heuer ihren 600. Geburtstag feiert.
Insgesamt 338 Sportler aus 46 Nationen sind in den drei Bewerben gemeldet, der ÖLV entsendet nur einen Athleten. Timo Hinterndorfer (DSG Wien) hat trotz seiner jungen Jahre aber bei der letztjährigen Halbmarathon-EM in Rom (ITA) mit Rang 32 bereits internationale Erfahrung auf dieser Distanz sammeln können, auch zwei Mal bei einer Crosslauf-EM hat er Österreich schon vertreten. Den bisher größten Erfolg feierte der Wiener mit Rang 8 bei der U20-EM 2023 in Jerusalem über 5.000m, bald danach folgte der Wechsel auf die längeren Distanzen. 2024 schaffte er gleich zwei Mal die Verbesserung des ÖLV-U23-Rekordes im Halbmarathon bis auf 1:03:05 Std, in diesem Jänner vollbrachte er dies auch im 10km-Straßenlauf, als er in Valencia (ESP) nach 29:02min ins Ziel kam. Vor wenigen Wochen kam für den erst 20-Jährigen dann der erste Staatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse dazu, diesmal auf der Bahn über 10.000m.
Jetzt geht es für Hinterndorfer, dem mit Abstand Jüngsten im gesamten Starterfeld, am Samstag 12.4. um 10:00 Uhr wieder auf die Halbmarathonstrecke. Die Vorbereitung verlief sehr gut, auch der Formaufbau sollte dem Langstecken-Ass, das sich selber trainiert, gut gelungen sein, was der Sieg beim 5K-Lauf im Rahmen des VCM eindeutig zeigte. Das Leistungsniveau bei der Halbmarathon-EM ist sehr hoch, gleich acht Athleten mit Bestzeiten unter 61 Minuten sind auf der Meldeliste der 57 Läufer zu finden. Gelaufen werden die 21,0975km auf einem einmal zu absolvierenden Kurs, der 56 Höhenmeter aufweist. Von Leuven aus geht es nach Norden, die ersten 2,5km leicht bergab, bevor der einzige signifikante Anstieg mit ca. 30 Höhenmetern ansteht. Die weitere Strecke läuft größtenteils flach bis zum Wendepunkt und wieder retour in die Stadt, wo es die letzten 3km wieder leicht anteigend zum Ziel in Leuven geht. Definitiv eine anspruchsvolle Strecke, bei der auch der Wind eine Rolle spielen könnte. Die Wettbedingungen sind mit leicht bewölkten 10 Grad und nur wenig Wind relativ gut prognostiziert.
„Ich freue mich erst einmal wieder für die EM nominiert worden zu sein. Es schaut nach einem guten Feld aus, dass gut für mich passt. Die Stimmung wird sicher auch super sein, weil wir ja gemeinsam mit den Volksläufern unterwegs sein werden. Meine Vorbereitung ist sehr gut verlaufen, ich konnte immer gut trainieren und meine Trainingsleistungen sind sicher besser als letztes Jahr. Deshalb nehme ich mir vor meine Platzierung von Rom zu verbessern. Und wenn es der Rennverlauf, die Strecke und das Wetter hergeben will ich auch meine Bestzeit unterbieten, auch wenn im Kurs ein unangenehmer Anstieg drinnen ist, der sicher weh tun wird.“
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Fotos
ÖLV-Flickr-Album (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Sonja Maleterova)
Fotos: © EA RR Brussels/Leuven 2025, ÖLV