Innsbruck begrüßte die 1.700 Teilnehmer/innen mit tollem Wetter und sommerlichen 27 Grad. Gestartet wurde in 80-Personen-Blöcken, wobei alle vier Minuten ein Start erfolgte. Die 27 Teilnehmer/innen, 20 Männer und sieben Frauen der ersten österreichischen Meisterschaften eröffneten in Startblock 1 mit weiteren Eliteläufer/innen das Geschehen.
Auf einer Strecke von 11,3 km warteten 22 Hindernisse, wobei die letzten zehn Hindernisse alle geballt in der Innsbrucker Innenstadt - als eher zum Ende der Distanz - aufgebaut waren. Ein Spektakel, das auch viele Zuschauer/innen in den Bann zog.
Markus Bretterklieber als Tagesschnellster zu Gold
Der Sieger des Grazathlons von vor zwei Wochen war auch am Fuße der Nordkette nicht zu schlagen. Markus Bretterklieber (Running Team Lannach) kürte sich nach 44:39 Minuten zum ersten österreichischen Meister im Obstacle-Run der Geschichte. Der 26-jährige Steirer mit einer 10-km-Straßenlauf-Bestzeit von 31:13 min (2021) und Halbmarathon-Bestzeit von 1:09:17 Std. (2022) gepaart mit einer großartigen Athletik und Gewandtheit vereint am besten die Anforderungen für den Obstacle-Run und war Tagesschnellster unter allen 1.700 Teilnehmer/innen und somit ein mehr als würdiger österreichischer Meister. Platz 2 ging mit viereinhalb Minuten Rückstand an Felix Bleier (EXCITINGFIT-RUNNINGTEAM) aus Bad Ischl und Dritter wurde Kilian Trummer (runninGraz) mit einer Zeit von 49:40 min. Insgesamt 20 Läufer aus sechs Bundesländern kamen in die Wertung.
So beschreibt der neue österreichische Meister Markus Bretterklieber sein Rennen: "Ich habe versucht, vom Start weg gleich einen Vorsprung herauszulaufen. Nach dem ersten Hindernis war dann eh eine längere Passage nur zum Laufen. Die Hindernisse waren da eher verstreut, dazwischen längere Laufpassagen, was mir sehr zu Gute gekommen ist. Das erste wirklich sehr fordernde Hindernis war dann den Berglauf Isel rauf, dann danach hinunter in die Innenstadt hinein war eine wirklich tolle Stimmung, sehr viele Zuschauer und eine tolle Atmosphäre auch in der Altstadt zu laufen. Zum Schluss hin waren viele Hindernisse, was sehr anstrengend war, und am Ende das "Monkeyland", das Highlight sozusagen, vor vielen Zuschauern war wirklich cool."
Veronika Windisch erste österreichische Meisterin
Mit der Veronika Windisch (SU Leibnitz) kürte sich eine sehr vielseitige Athletin (zweifache Olympiateilnehmerin im Short Track 2010 und 2014, mehrfache Rad- und Inline-Skating-Staatsmeisterin) und ebenfalls im Obstacle-Run erfahrene Athletin zur Premierensiegerin. Die 41-Jährige musste sich gestern nur der Deutschen Ella Köbberling in der Innsbruckathlon-Tageswertung geschlagen geben und kürte ich nach 57:54 Minuten zur ersten österreichischen Meisterin. Nicht ganz zwei Minuten dahinter, nach 59:52 min, folgte mit DSG-Wien-Läuferin Irene Reichl bereits die Silbermedaillengewinnerin. Sie konnte auf ihre Lauf-Qualitäten und ihre Historie als Turnerin bauen. Platz 3 geht nach Osttirol. Irene Klocker (IRL-Team HAPPY FITNESS 24h) erkämpfte sich die Bronzemedaille im siebenköpfigen Damen-Feld.
Windisch hatte am Weg zum Titel hart zu kämpfen: "Innsbruck ist eine ganz besondere Obstacle-Run-Strecke, weil es am Anfang sehr läuferisch ist. Auf den ersten neun Kilometern waren die Hindernisse so leicht, dass man gegenüber guten Läuferinnen praktisch nichts gutmachen kann. Und am Ende kommen dann sehr geballt eine Menge von schwierigen Hindernissen. Ich bin halt läuferisch nicht so gut, eher bei den Hindernissen gut. Ich habe gemerkt, wie mich das Laufen systemisch entleeren kann, weil ich habe dann null Kraft mehr gehabt am Ende. Ich habe ein Hindernis sogar zwei Mal machen müssen, das ist mir noch nie passiert. Aber es ist jetzt Gott sei dank noch gut ausgegangen. Ich bin froh, dass ich das doch noch rübergebracht habe und erste österreichische Meisterin im Obstacle-Run geworden bin."
SU Leibnitz setzt sich in der Mixed-Teamwertung durch
Bei der Premiere wurden auch Team-Medaillen vergeben. SU Leibnitz mit Veronika Windisch, Sebastian Tscheinig, Sandor Petrik und Markus Perner hatte mit einer Gesamtzeit von 3:55:27 Std. am Ende rund 20 Minuten Vorsprung auf das zweitplatzierte Team des IRL-Team HAPPY FITTNESS 24h aus Tirol, das sich aus Melanie Klocker, Tom Thalhammer, Thomas Pattinger und Gabriel Schneebauer zusammensetzte. Die Bronzemedaille geht an das Team des SK Rueckenwind (Christian Bair, Günter Mader, Adrian Wickert, Maria Barbach).
Gelungene Premiere mit Entwicklungspotential
ÖLV-Wettkampfleiter Heinz Eidenberger und ÖLV-Vizepräsident Reinhard Kessler, die bei der Premiere vor Ort waren, waren begeistert, auch wenn die ÖLV-Meisterschaftsteilnehmer/innen nur ein kleines, aber leistungsstarkes Grüppchen inmitten des 1700-Teilnehmer/innen-Feldes, darstellten. Die Atmosphäre in der Innsbrucker Innenstadt war großartig und der Wettkampf spektakulär. Die Landesmeisterschaften von TLV und VLV kamen ebenfalls zustande. Bei der zweiten Auflage im kommenden Jahr kann davon ausgegangen werden, dass das Meisterschaftsteilnehmer/innen-Feld deutlich anwachsen wird. Die Premiere ist jedenfalls gelungen.