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WM Eugene: Souveräner Final-Einzug von Weißhaidinger

© ÖLV / Giancarlo Colombo

Am Nachmittag des dritten Tages der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene/USA stieg nach Susanne Walli auch Lukas Weißhaidinger ins Wettkampfgeschehen ein. Bei guten Bedingungen für die Diskuswerfer, warme Temperaturen und leichter Wind von vorne, gelang ihm im Hayward Field in der Qualifikation auf Anhieb der Aufstieg ins Finale.

Lukas Weißhaidinger gleich im ersten Versuch weiter

Bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen wurde Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) in Gruppe B gelost, damit hatte er schon einen Überblick, was in Gruppe A passiert war. Und dort hatten die Favoriten gar keine Probleme, sie nützen die perfekten Bedingungen mit stabilem Wind aus und legten große Weiten vor. U20-Weltmeister Mykolas Alekna (LTU) war mit 68,91m der Beste, gefolgt von U23-Europameister Kristjan Ceh (SLO), der auf 68,23m kam. Auch Olympia-Silbermedaillengewinner Simon Petterson (SWE) mit 68,11m und der Olympia-Vierte Matthew Denny (AUS) mit 66,98m benötigten nur zwei Versuche, um die fixe Qualifikationsweite von 66,00m zu übertreffen.  

Um 18:30 Ortszeit war dann Österreichs Medaillensammler bei seinen bereits vierten Weltmeisterschaften an der Reihe. Zwei Probeversuche hatte jeder Athlet, beide gelangen ihm wie erwartet und gaben viel Selbstvertrauen für den Bewerb. Im Gegensatz zur Gruppe A hatten fast alle Werfer in ersten Durchgang Probleme, der Wind drehte etwas, und erst der 30-Jährige Österreicher schaffte mit einem starken Wurf auf 66,51m auf Anhieb den direkten Aufstieg ins Finale. Eine große Erleichterung für ihn, waren doch die Qualifikationen in den letzten Jahren oftmals eine Zitterpartie gewesen. Zusätzlich konnte der fünfte der Jahresweltbestenliste somit einiges an Kraft sparen, da er die weiteren Versuche nicht mehr absolvieren musste. In Runde 2 wurde er noch von Ex-Weltmeister Andrius Gudzius (LTU), der 9cm weiter warf, überholt. Insgesamt beendete Weißhaidinger die Qualifikation mit der sechstbesten Weite. Ebenfalls im Finale Olympiasieger Daniel Stahl (SWE) mit 65,95m sowie Fedrick Dacres (JAM), der 64,49m schaffte.

Das Finale geht am Dienstag, 19.7. ab 18:33 Uhr Ortszeit über die Bühne (Mittwoch, 20.7. ab 03:33 Uhr MESZ). Weißhaidinger wird als sechster von zwölf Werfern an der Reihe sein.

© ÖLV / Giancarlo Colombo

Lukas Weißhaidinger: „Erster Versuch, was will man mehr, das hat dem Trainer viele Nerven und graue Haare erspart. Die Quali ist einfach ein Arbeitsprozess, da muss jeder durch. Mit dem Kreis hatte ich heute gar keine Probleme, wir haben uns im Training gut darauf vorbereitet gehabt. Oft habe ich beim ersten Wurf etwas weiche Beine, aber der Diskus ist sehr gut geflogen, daher würde ich sagen der technische Ablauf hat gut gepasst. Das war die Pflicht, jetzt kommt die Kür, momentan funktioniert einfach alles. Mit dem Stabhoch- und dem Kugelstoßfinale gleich neben uns mit jeweils drei Amerikanern war das ein kleiner Hexenkessel heute, da musste ich versuchen ruhig zu bleiben. Aber es war eine tolle Stimmung.

Jetzt gut regenerieren und aufs Finale fokussieren, denn das wird bei dieser extrem starken Konkurrenz an der Spitze sicher der härteste Wettkampf, den ich je bestreiten musste. Es gibt nur Vollgas, ich werde alle sechs Versuche riskieren. Lieber viele ungültige Versuche und probiert als Vierter oder Fünfter mit Sicherheitswürfen zu werden. Ein wenig Glück wird man sicher brauchen, aber jetzt heißt es ´Feuer frei´, zurückhalten brauche ich jetzt im Finale nichts mehr.“

Trainer Gregor Högler: „Der Wurf war genau so wie wir ihn haben wollten. Ein ganz klein wenig dosiert, eher rechts, weil Luki dann den Druck mit der Hüfte gut machen kann. Ich hätte eher die zweite Gruppe etwas stärker eingeschätzt, aber da waren die Bedingungen mit dem etwas wechselndem Wind nicht mehr so gut wie bei der ersten Gruppe. Aber genau das macht ihn aus, er wirft gut egal von wo der Wind kommt oder ob überhaupt einer ist. Luki ist sicher wieder einen Schritt gewachsen gegenüber den Jahren zuvor. Das Finale wird sehr spannend, die ersten Vier der Olympischen Spiele gegen die zwei Newcomer, genau wie wir es erwartet haben.“

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Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Giancarlo Colombo)

Interviews

Zeitplan der ÖLV Athleten bei der WM in Eugene

Datum

Ortszeit

MESZ

Bewerb

Athlet/in

19.07. (DI)

18:33

03:33 (+1)

Diskus Finale

Weißhaidinger

20.07. (MI)

15:20

16:50

18:53

00:20 (+1)

01:50 (+1)

03:53 (+1)

Speer Q (Gruppe A)

Speer Q (Gruppe B)

400m (SF)

Hudson (?)

Hudson (?)

Walli

22.07. (FR)

18:20

19:15

03:20 (+1)

04:15 (+1)

Speer Finale

400m Finale

Hudson

Walli

Die Zeitdifferenz zwischen Eugene und Österreich beträgt 9 Stunden.

(?) Die Einteilung in die Qualifikations-Gruppen (Speer) ist derzeit noch nicht bekannt.

Die WM im TV

ORF SPORT + überträgt die WM täglich auf ORF SPORT+ als Zusammenfassung. Kommentatoren: Dietmar Wolff / Thomas König.

  • Montag, 18. Juli, 09:00 – 13:00 Uhr: Tag 3
  • Dienstag, 19. Juli, 09:00 – 13:00 Uhr: Tag 4
  • Mittwoch, 20. Juli, 09:00 – 12:00 Uhr: Tag 5
  • Donnerstag, 21. Juli, 09:15 – 13:15 Uhr: Tag 6
  • Freitag, 22. Juli, 09:15 – 12:00 Uhr: Tag 7
  • Samstag, 23. Juli, 09:00 – 13:00 Uhr: Tag 8
  • Sonntag, 24. Juli, 12:25 – 17:00 Uhr: Tag 9
  • Montag, 25. Juli, 09:00 – 13:00 Uhr: Tag 10

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Fotos: © ÖLV / Giancarlo Colombo

18/07/22 03:35, Text: Georg Franschitz

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