Allyson Felix verabschiedet sich mit Bronze
Wie erwartet verlief das Finale in der 4x400m-Mix-Staffel hochdramatisch. US-Schlussläuferin Kennedy Simon war auf der Zielgerade stehend k.o. und wurde von Fiordaliza Cofil (DOM) und Femke Bol (NED) auf den letzten Metern noch abgefangen. Die 3:09,82min der Dominikanischen Republik sind die zweitschnellste Zeit in der Geschichte. Die Kapitänin des gesamten US-Teams, Allyson Felix, holte bei ihrem letzten Rennen auf einer großen Bühne mit Bronze ihre bereits 19. Medaille bei Weltmeisterschaften und baute damit ihren Rekord weiter auf 13 Gold / 3 Silber / 3 Bronze aus.
Historisches Gold für Peru im Gehen, Japan feiert Doppelsieg
Kimberly Garcia wurde Perus erste Medaillengewinnerin bei Weltmeisterschaften, und gleich eine Goldene, nachdem sie das 20km Gehen souverän in 1:26:58 gewinnen konnte. Katarzyna Zdzieblo (POL) wurde mit einem starken Finish noch Zweite, Qieyang Shijie (CHN) musste sich am Ende mit dem dritten Rang begnügen.
Im Bewerb der Männer machte Titelverteidiger Toshikazu (JPN) von Beginn an Druck, die Spitzengruppe um ihn wurde von Kilometer zu Kilometer kleiner. Trotzdem war es bis zur Ziellinie spannend, die Abstände blieben sehr gering. Mit 1:19:07 holte Yamanishi wieder Gold, Koki Ikeda finishte nur 7 Sekunden dahinter und bescherte Japan damit einen Doppelsieg. Eng auch die Entscheidung um Bronze, der Schwede Perseus Karlstrom konnte den Kenianer Samuel Gathimba ebenfalls um 7 Sekunden auf Distanz halten.
Top-Leistungen von Crouser und Kerley schon in der Qualifikation
US-Weltrekordhalter und Olympiasieger Ryan Crouser sichert sich mit Stil seinen Platz im Kugelstoß-Finale, seine 22,28m sind der beste Wert, der je in einer WM-Qualifikation erzielt wurde. Im 100m-Sprint macht es ihm Landsmann Fred Kerley nach und stürmt zu 9,79s (0,1), noch nie war jemand in einem Vorlauf schneller gesprintet, es waren sogar nur drei WM-Finali schneller (2009, 2013 und 2019). Herausragend auch Botswanas U20-Weltmeister Letsile Tebogo, der seinen Lauf mit neuem U20-Weltrekord von 9,94s (1,1) gewann. Auch Andorf-Sieger Ferdinand Omanyala (KEN), der nach Visum-Problemen erst wenige Stunden vor dem Start in Eugene angekommen war, konnte sich mit 10,10s (-0,3) problemlos für das Semifinale qualifizieren.
Im Stabhochsprung der Frauen übersprangen insgesamt 11 Athletinnen die 4,50 m, darunter alle Favoritinnen. Einzig Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Holly Bradshaw (GBR) hatte Pech als ihr beim Aufwärmen der Stab brach, sie in den Einstichkasten stürzte und mit leichten Verletzungen aufgeben musste.
In der Weitsprung-Qualifikation der Männer war es der Japaner Yuki Hashioka, der mit einem Sprung von 8,18m die beste Weite erzielte. Über 8 Meter sprangen auch der griechische Olympiasieger Miltiadis Tentoglou sowie der US-Amerikaner Marquis Dendy, der Schwede Thobias Montler und der Schweizer Mehrkämpfer Simon Ehammer. Titelverteidiger Tejay Gayle (JAM), der im Vorfeld mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, produzierte drei ungültige Versuche und schied aus.
Die 1500-Meter-Vorläufe der Frauen wurden mit jedem Rennen schneller. Zuerst gewann Äthiopiens Hirut Meshesha in 4:07,05min vor der Britin Laura Muir, dann holte Kenias zweifache Olympiasiegerin Faith Kipyegon den Laufsieg in 4:04,53min. Im dritten Lauf lag Äthiopiens Hallenweltmeister Gudaf Tsegay an der Spitze und erzielte 4:02,68min.
Im 3000-m-Hindernislauf war Olympiasieger Soufiane El Bakkali (MAR) mit 8:16,65min der Schnellste in den Vorläufen. Der Sieger der letzten beiden Weltmeisterschaften, Conseslus Kipruto (KEN) zog ebenfalls ins Finale ein, nicht dabei hingegen wird sein Teamkollege Benjamin Kigen sein, der Bronzemedaillengewinner von Tokio stolperte beim letzten Wassergraben und belegte nur Rang 7 in seinem Lauf.
Die Chinesin Gong Lijiao nimmt an ihren bereits achten Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Folge teil und strebt eine noch nie dagewesene siebte Medaille im Kugelstoßen der Frauen an. Sie ist weiter auf Kurs, da sie in der Qualifikation nichts anbrennen ließ und die 4kg-Kugel auf die Tagesbestweite von 19,51m wuchtete.
Alle drei aktuellen globale Champions im Hochsprung – der amtierende Weltmeister Mutaz Barshim (QAT), sein Co-Olympiasieger Gianmarco Tamberi (ITA) und Hallenweltmeister Woo Sanghyeok (KOR) – werden alle im Finale zu sehen sein, nachdem sie die Qualifikationsrunde überstanden haben. Der Italiener hatte jedoch erhebliche Schwierigkeiten, da er sowohl bei 2,25m als auch 2,28m jeweils drei Versuche benötigte. Ausgeschieden hingegen Hallen-Vizeweltmeister Loic Gasch (SUI), der mit Problemen im Sprunggelenk zu kämpfen hatte.
Bleibt noch die Hammerwurf-Qualifikation der Männer, die wie schon bei den letzten vier Weltmeisterschaften wieder von Pawel Fajdek (POL) dominiert wurde. Der Pole ist auf dem besten Weg seine fünfte Goldmedaille zu holen, mit 80,09m war der St.Pölten-Sieger der deutliche Beste am heutigen Tag.
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- Sonntag, 17. Juli, 09:00 – 13:00 Uhr: Tag 2
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Fotos: © Getty Images for World Athletics