Aus Österreich werden Eva Wutti (SU Tri Styria), Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) und Timon Theuer (DSG Wien) an den Start gehen. Für alle drei geht es um die Qualifikation für den Olympia-Marathon in Japan, das Zeitfenster für die Erbringung von Olympia-Normen bzw. Leistungen für das World-Ranking ist seit 1. Dezember wieder geöffnet. Lemawork Ketema (SVS LA) und Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) hatte ursprünglich ebenfalls Starts in Valencia geplant, sie mussten ihre Teilnahme wegen Trainingsrückständen nach einer Muskelverletzung bzw. einer Corona-Erkrankung absagen.
Plan A oder B für Eva Wutti
Das Olympia-Limit wurde bei den Frauen auf 2:29:30 Std festgelegt. Da aktuell erst 66 Läuferinnen diese Norm erbracht haben, die Mindestteilnehmerzahl für den Olympiamarathon aber für beide Geschlechter jeweils auf 80 festgelegt wurde, wäre nach derzeitigem Stand auch noch eine Qualifikation über das World-Ranking möglich. In diesem liegt Eva Wutti (PB 2:34:12) momentan auf Position 112, eine Verbesserung ist also notwendig. Trotzdem will sich die Steirerin nicht auf diese Rechenspielchen einlassen und wird daher in Valencia versuchen, die direkte Qualifikation über die Norm zu schaffen. Die Vorbereitung verlief sehr gut, die Form sollte daher stimmen und ab Sonntag 8:30 wird die 31-Jährige die 2:29:30 attackieren. Voraussichtlich stellen die Veranstalter sogar Pacemaker zur Verfügung, die auf die Olympia-Normen anlaufen werden, daher werden sich sicher größere Gruppen um diese Zielzeit bilden.
2:11:30 als Ziel der Träume
Für die beiden Österreicher im Männerrennen gibt es keinen Plan B über das World Ranking mehr, da bereits 93 Läufer die Olympia-Norm von 2:11:30 Std erbracht haben. Diese Zeit ist daher das Ziel für Valentin Pfeil und Timon Theuer, um im August 2021 in Sapporo neben den bereits qualifizierten Peter Herzog und Lemawork Ketema dabei zu sein.
Valentin Pfeil müsste dazu seine bisherige Bestleistung von 2:12:55 um knapp eineinhalb Minuten steigern, ein Unterfangen, das bei perfekten Bedingungen und optimalem Rennverlauf nicht unmöglich scheint. Zwar sorgte eine mild verlaufene Corona-Erkrankung in den letzten Wochen für ein wenig Verunsicherung, trotzdem wird der Oberösterreicher in Richtung Limit anlaufen, da der Form-Aufbau ansonsten ausgezeichnet verlaufen ist. Die Chance, zum Karriere-Ende einmal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, will sich der 32-Jährige jedenfalls nicht entgehen lassen.
Sein Debüt auf der Marathondistanz feiert hingegen Timon Theuer. Schon beim Halbmarathon diesen Februar in Barcelona, bei dem er mit 1:02:33 Std die zweitschnellste je von einem Österreicher gelaufene Zeit erzielte, deutete er sein großes Potenzial an. Der Wiener hat in Valencia nichts zu verlieren, geht entspannt an die Sache heran und sieht das auch als ein Plus für sich, um locker zu bleiben. Die Vorbereitung in Wien verlief optimal, der 26-Jährige konnte alle Trainings wie geplant abspulen und fliegt zuversichtlich nach Spanien, die geforderte Olympia-Norm in den Beinen zu haben.
Für alle drei ÖLV-Athleten gilt aber: klappt es diesmal nicht, so ist eine Qualifikation für Olympia 2021 noch bis 31. Mai möglich.
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