"Es war ganz ein besonderer Moment, diese Siegerehrung. Ich habe jetzt noch einen Tag länger warten müssen und bin froh, die Medaille jetzt zu haben. Jetzt gehört sie mir und hängt um meinen Hals. Sie ist richtig schön, es steht sogar mein Name oben. Die werde ich jetzt in Ehren halten und einige Male nachpolieren. Ich merke, dass die Medaille international extrem viel wert ist, der Diskuswurf ist in Europa doch extrem populär und hochklassig. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wir haben echt viele Jahre hart dafür gekämpft. Die Medaille bekommt den schönsten Platz in meiner Wohnung.
Irgendwann möchte ich auch einmal ganz oben auf dem Podest stehen, und ich weiß auch woran ich noch arbeiten muss um das zu schaffen. Ich weiß ich kann es, und mit einer Medaille um den Hals freut man sich umso mehr auf die nächsten Jahre. Das ist eine super Entschädigung für die viele Stunden, die man investiert, für den vielen Schweiß. Das gibt mir jetzt unglaublich viel Energie."
Der Weg von der ersten ÖM-Titel zu EM-Bronze
Vor 12 Jahren begann die Leichtathletikkarriere des mittlerweile 26-jährigen Oberösterreichers Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA). Seine ersten österreichischen Meistertitel konnte er bereits im Jahr 2007 in der U16-Klasse feiern. Damals war "Lucky Luky" noch im Diskuswurf und Kugelstoßen am Start und holte sich gleich beide Titel. Nur zwei Jahre später begann bereits die internationale Karriere mit Auftritten bei den U18-Weltmeisterschaften in Brixen/ITA und beim European Youth Olympic Festival (EYOF) in Tampere/FIN. Bei der U18-WM blieb ihm mit Platz 4 im Kugelstoßen die erste Medaille noch verwährt, aber nur ein Monat später bei den EYOF schlug Lukas so richtig zu und holte Doppelgold im Diskuswurf und im Kugelstoßen. Im Jahr 2011 gab es dann die nächste Goldmedaille in Tallinn/EST bei den U20-Europameisterschaften im Diskuswurf mit 63,83m. Der Umstieg in die allgemeinen Klasse mit höheren Gewichten war für den Athleten mit Schuhgröße 49, dennoch ein weiter und harter Weg und dauerte etwas länger als erhofft. An alle Erfolge im Nachwuchs führte ihn sein erster Trainer und langjähriger Begleiter Josef Schopf heran, ehe ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler das Haupttraining übernahm.
Bis zur U23-Klasse standen weiterhin beide Disziplinen im Fokus, wobei sich der Diskuswurf immer mehr als Spezialität des Taufkirchners an der Pram herauskristaliisierte. Vor drei Jahren war Lukas Weißhaidinger, dann zum ersten Mal in bei den "Großen", bei den Weltmeisterschaften in Peking, im Einsatz. 61,26m bedeuteten damals das Aus in der Qualifikation, ehe ihm bei den olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 der nächste Durchbruch gelang. Mit Platz 9 bei den Weltmeisterschaften in London im Vorjahr war der 1,97m Riese nach dem Erfolg in Rio natürlich nicht 100% zufrieden, weshalb die erste internationale Medaille in der Allgemeinen Klasse nun natürlich umso schöner glänzt.
Größe: 1,97m
Gewicht: 140kg
Schuhgröße: 49
Geburtsjahr: 1992
Geburtsort: Taufkirchen an der Pram
Die größten bisherigen Erfolge (chronologisch):
- 3. Platz - EM Berlin 2018 - 65,14m Diskuswurf
- 9. Platz - WM London 2017 - 63,76m Diskuswurf
- 6. Platz - Olympia Rio 2016 - 64,95m Diskuswurf
- 20. Platz - WM Peking 2015 - 61,26m Diskuswurf
- 7. Platz - U23-EM Tampere 2013 - 57,97m Diskuswurf
- 11. Platz - U23-EM Tampere 2013 - 17,42m Kugelstoßen
- 1. Platz - U20-EM Tallinn 2011 - 63,83m Diskus
- 1. Platz - U20-EM Tallinn 2011 - 19,55m Kugelstoßen
- 6. Platz - U20-WM Moncton 2010 - 19,03m Kugelstoßen
- 16. Platz - U20-WM Moncton 2010 - 55,33m Diskuswurf
- 1. Platz - EYOF Tampere 2009 - 20,35m Kugelstoßen
- 1. Platz - EYOF Tampere 2009 - 60,94m Diskuswurf
- 4. Platz - U18-WM Brixen 2009 - 20,19m Kugelstoßen
- 36. Platz - U18-WM Brixen 2009 - 47,79m Diskuswurf
Fotos: GEPA Pictures
Interview nach der Siegerehrung
Die EM im Internet
www.berlin2018.info
www.europeanchampionships.com
www.european-athletics.org
www.oelv.at