Verena Mayr krönt Comeback mit Rang 5 im Fünfkampf
Weiter ging es im Fünfkampf nach der Mittagspause mit dem Weitsprung, einer entscheidenden Disziplin, gilt es vor allem einmal einen guten gültigen versuch in die Wertung zu bringen. Verena Mayr (Union Ebensee) eröffnete nach tollen Probeversuchen beim Einspringen mit sicheren 5,79m, wobei sie aber noch einiges an Luft zum Absprungbrett hatte. Im zweiten Versuch wurde dann attackiert, es gab eine Steigerung auf 5,93m. Beim dritten Sprung passte der Anlauf nicht und es gab keine Steigerung, womit die 828 Zähler in die Wertung kamen, was für die Oberösterreicherin einen Rückfall auf Rang 7 bedeutete.
Im abschließenden 800m-Bewerb zählt die 29-Jährige bei jedem Mehrkampf zu den Besten, eine Rangverbesserung war also durchaus noch wahrscheinlich. Nach einem intensiv geführten Lauf mit vielen Rangeleien blieb die Uhr für die Staatsmeisterin nach 2:14,31min stehen, was nocheinmal 903 Punkte einbrachte. Vor fünf Jahren belegte Mayr bei der Hallen-EM in Glasgow Platz 6, nun gelang ihr an selber Stelle mit 4.466 Punkten bei der Hallen-WM Rang 5, was nach der langen Leidenszeit als Sensation betrachtet werden kann. Hinzu kommen wichtige 80 Bonuspunkte für das World-Ranking.
Den Sieg holte sich Titelverteidigerin Noor Vidts (BEL) in neuer Jahresweltbestleistung von 4.773 Punkten, Rang 2 ging mit nationalem Rekord von 4.677 Pkt. an Saga Vanninen (FIN), Bronze holte Sofie Dokter (NED) mit 4.571 Pkt.
„Vor einigen Monaten hätte ich nicht überhaupt nicht gedacht heute hier bei der WM dabei sein zu können, daher war schon die Teilnahme genial. Ein fünfter Platz ist natürlich richtig cool, vor allem mache ich damit für die EM- und Olympiaquali richtig viele Punkte. Im Weitsprung war das Einspringen sehr gut, da habe ich dann beim Wettkampf etwas die Handbremse angezogen, weil ich nicht übertreten wollte, hier hätte ich mir mehr zutrauen und riskieren sollen. Beim 800er bin ich gleich zu Beginn etwas untergegangen und habe viel auf Bahn 2 laufen müssen, es war Innen einfach kein Platz, das hat viel Kraft gekostet. Aber ich bin über den Wettkampf und meine Platzierung richtig glücklich, mit dem hätte ich niemals gerechnet.
Susanne Gogl-Walli zieht nach erfolgreichem Protest ins WM-Finale ein
Mit einem grandiosen Vorlauf mit neuem ÖLV-Rekord von 51,43s hatte sich Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) über 400m gleich bei ihrer ersten Hallen-WM souverän für das Halbfinale qualifiziert. Sie wurde diesmal auf die nicht optimale Bahn 3 gelost, zeigte sich davon aber nicht beeindruckt. Nach 200m lagen gleich mehrere Athletinnen nebeneinander und es kam zu viel Körperkontakt, Gogl-Walli konnte sich aber durchsetzen und ging auf Platz 3, der zum Einzug ins Finale notwendig war, in die letzte Runde. Eingangs der Schlusskurve attackierte Sharlene Mawdsley (IRL) aber noch einmal, ging an der Oberösterreicherin vorbei und zog so unvermittelt nach innen, dass die Linzerin abbremsen musste und fast zum Stillstand kam. Damit war das Rennen für die letztjährige Vierte der Hallen-EM in Istanbul gelaufen und eine gute Zeit dahin. Mit 52,47s kam die 27-Jährige aber trotz aller Schwierigkeiten noch auf Rang 4 in diesem Lauf, nur 31/100s hatten aufs Finale gefehlt. In der Endabrechnung aller Läufe ergab das für die Linzerin den ausgezeichneten Platz 9, sicher einer ihrer größten Erfolge bisher. Schnellste der Semifinali war wie erwartet Weltrekordlerin Femke Bol (NED) mit einer Zeit von 50,66s.
Update: Der ÖLV legte nach dem Lauf Protest gegen die Wertung ein, dem dann auch stattgegeben wurde. Sharlene Mawdsley wurde disqualifiziert und Susanne Gogl-Walli rückte somit auf den dritten Rang vor und ist für das morgige Finale qualifiziert. Sie startet um 22:00 Uhr (MEZ) auf Bahn 1 in ihr erstes WM-Finale.
Statement direkt nach dem Lauf: „Es ist sehr schade, ich habe mich beim Aufwärmen sehr gut gefühlt und hatte das Gefühl die Zeit vom Vormittag vielleicht sogar noch unterbieten zu können. Dass es nach 200m immer eng wird ist beim 400er in der Halle normal, aber was die Irin nach 300m gemacht hat ist nicht fair, sie hat mich völlig abgedrängt. Es überwiegt aber trotzdem die Freude, weil es für mich mit dem nationalen Rekord ein unglaublicher Wettkampf war. Ich hatte nicht damit gerechnet unter die Top-10 zu kommen, das ist sehr positiv. So ich mich heute gefühlt habe, hatte ich durchaus eine Chance ins Finale einer WM zu kommen, das es nicht geklappt hat ist vielleicht ein kleiner Wermutstropfen.“
Update nach dem Protest und dem Finaleinzug: „Von meinem Gefühl her war das nicht ganz fair was die Irin gemacht hat, sie hat mich zu stark geschnitten. Es hat sich einfach falsch angefühlt was passiert ist und war sicher mehr als in einem Rennen normal ist. Ich freue mich sehr über den Finaleinzug, das ist richtig genial. Der heutige Tag war körperlich und mental sehr anstrengend, aber ich werde versuchen mich gut zu erholen und morgen noch einmal alles geben.“
Starker Markus Fuchs schrammt mit PB hauchdünn am Finale vorbei
Der Vorlauf über 60m war für Sprinter Markus Fuchs (Union St.Pölten) mit langem Warten und etwas Zittern verbunden gewesen, er schaffte es aber über die Zeitregel erstmals ins Semifinale einer WM. Hier wollte der Niederösterreicher bei seiner zweiten Hallen-WM nach Belgrad 2022 richtig angreifen und in Richtung PB laufen. Mit einem großartigen Start schaffte sich der vielfache Staatsmeister eine tolle Ausgangsposition, nach 40m lag er nur knapp hinter Exweltmeister Christian Coleman (USA), der mit 6,43s die Jahresweltbestleistung egalisierte, auf Rang 2. Auf den letzten Metern gingen noch zwei Konkurrenten an Fuchs vorbei, der aber mit 6,58s seine PB von der letztjährigen Hallen-EM um 1/100s verbesserte und damit nur um 2/100s über dem ÖLV-Rekord blieb.
Insgesamt reichte das zum tollen 10.Platz, für den Einzug ins Finale wären 6,56s notwendig gewesen, es fehlte also nicht viel. Damit war der 28-Jährige auch drittschnellster Europäer, was für die Freiluftsaison mit der EM in Rom Hoffnung auf mehr macht.
„Ich bin mit einer unglaublichen Form und Leichtigkeit hergekommen. In der Früh konnte ich das noch nicht ganz zeigen, aber ich hatte so einen Lauf immer im Hinterkopf. Jetzt bin ich einfach unglaublich stolz unter den zehn besten Sprintern der Welt zu sein. Es war eine Entwicklung Step-by-Step über viele Jahre, und bei der nächsten Hallen-WM möchte ich dann im Finale stehen. Denn natürlich ist auch ein wenig ein weinendes Auge dabei, wenn man das Finale so knapp verpasst. Aber es war ein unglaubliches Rennen und ein richtig geiles Gefühl in einem WM-Semifinale so gut zu laufen. Jetzt will ich auf dieser genialen Hallensaison aufbauen und draußen mein nächstes ganz großes Ziel, über 100m unter 10 Sekunden zu laufen, angreifen und realisieren.“
Magdalena Lindner (Union St.Pölten) steigt morgen Samstag in die WM ein. Sie beginnt ihren Wettkampf um 12:34 Uhr (MEZ) im 3. von 7 Vorläufen über die 60m auf Bahn 4 (Aufstiegsmodus 3+3). Mit Julien Alfred (LCA) ist mit der Weltjahresschnellsten auch eine der Top-Favoritinnen in diesem Lauf. Insgesamt 24 Sprinterinnen steigen in die 3 Semifinali auf, die an Abend am Zeitplan stehen.
Zeitplan der ÖLV Athleten bei der Hallen-WM in Glasgow
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Ortszeit |
MEZ |
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Samstag 2. März |
11:20 19:45 21:00 21:45 |
12:20 |
60m (Vorläufe) 60m (Semifinale) 400m (Finale) 60m (Finale) |
Magdalena Lindner Magdalena Lindner Susanne Gogl-Walli Magdalena Lindner |
Sonntag 3. März |
10:25 19:40 21:00 |
11:25 |
60m Hürden (Vorläufe) 60m Hürden (Semifinale) 60m Hürden (Finale) |
Karin Strametz Karin Strametz Karin Strametz |
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Die Hallen-WM im TV
ORF SPORT + überträgt die WM zur Gänze live bzw. zeitversetzt und im Livestream in der TVthek. Kommentatoren sind Thomas König und Thomas Österle-Leitzinger.
Freitag, 1. März
22:00 - 00:00 Uhr: zeitversetzt (20:00 – 23:00 Livestream in der TVthek)
Samstag, 2. März
12:15 - 15:20 Uhr: LIVE (10:55 - 15:20 Livestream in der TVthek)
20:15 - 23:00 Uhr: LIVE (20:00 - 23:00 Livestream in der TVthek)
Sonntag, 3. März
11:40 - 12:50 und 13:45 - 14:30 Uhr: LIVE (11:00 - 14:30 Livestream in der TVthek)
20:15 - 23:00 Uhr: LIVE (19:55 - 23:00 Livestream in der TVthek)
(Stand vom 21.2., kurzfristige Änderungen möglich)
Foto: © ÖLV / Giancarlo Colombo