Wie kommt man eigentlich zu einem US-Stipendium?
Unsere letztwöchige Kurzmeldung über die nach wie vor fehlenden Startberechtigungen von Riccardo Klotz und Chukwuma Nnamdi für ihre US-Unis hat zahlreiche Rückmeldungen ausgelöst. Darunter waren zahlreiche Personen, unter anderem Österreichs Kandidatin für das IAAF Council Valentina Fedjuschina, deren Kinder selbst in den USA studierten bzw. Athleten die auch US-Aufenthalte hinter sich hatten, und überrascht waren, dass für die Vermittlung an US-Unis Agenturen herangezogen werden. Für viele war die Kontaktaufnahme die erste Herausforderung aber auch ein guter Einstieg in den Themenkomplex "LA in den USA". Eine ausführliche Recherche im Vorfeld einer solchen Entscheidung sowie Gespräche mit Athletinnen und Athleten, die selbst in den USA studiert und trainiert haben, können wir daher nur empfehlen. Denn auch die sportliche Entwicklung war bei den Athlet/innen bisher höchst unterschiedlich.
Ylva Traxler und Katharina Pesendorfer bereits in toller Form
Beim Joe Walker Invitational in den USA zeigte sich Ylva Traxler vergangenes Wochenende bereits in ansprechender Form. Die Freiluft-Saison hat in den Vereinigten Staaten schon begonnen - mit einer tollen Zeit von 4:26,04 min belegte Ylva nicht nur den starken 4. Platz sondern unterbot dabei um fast eine Sekunde sogar das Limit für die U23-EM in Gävle im kommenden Juli. Ein kleiner Makel dabei ist jedoch, dass der Qualifikations-Zeitraum erst am 27. April startet - mit dieser Form ist es jedoch nur eine Frage der Zeit wann Ylva das Limit nochmals erbringt und dann anschließend zur EM in Schweden fährt.
Beim John McDonnell Invitational in Fayetteville/USA präsentierte sich auch Katharina Pesendorfer ist toller Form und erzielte über 3.000m Hindernis in 10:37,46 min eine neue persönliche Bestleistung. Damit blieb sie um lediglich 2,46 Sekunden über dem Limit für die U23-EM in Schweden.
EM-Quali 2020 auch über das World Ranking?
Der Europäische Leichtathletik-Verband arbeitet daran, das Qualifikationssystem für die Freiluft-EM 2020 in Paris (FRA) jenem der Olympischen Spiele anzupassen. Das würde bedeuten, dass auch für die Europameisterschaften die Limits deutlich erhöht werden und dann das Teilnehmerfeld über das IAAF World Ranking auf die gewünschte Teilnehmerzahl pro Bewerb aufgefüllt wird.
"Eliud" - ein Kurzfilm
Vergangenen Samstag wurde der Kurzfilm über Eliud Kipchoge in London präsentiert. Der kenianische Marathon-Weltrekordler (Berlin 2018: 2:01:39 Stunden) wurde im Rahmen seines Trainings im Januar 2019 begleitet. Eindrucksvolle Bilder wie er lebt, was er isst und wie er trainiert begeisterten die Zuschauer bei der Präsentation in der britischen Hauptstadt.
Isene und Hadadi mit 67 Meter-Würfen
Beim Diskuswurf-Meeting am 11. April in Chula Vista (USA), das stets mit guten Weiten aufwartet, zeigte sich Asienrekordhalter Ehsan Hadadi (Iran) mit einer Weite von 67,19m in starker Form. Die Bestleistung des Olympia-Zweiten von London 2012 steht bei 69,32m, er gilt als einer der Medaillenkandidaten für die WM in Doha (QAT). Am Wochenende warf dann der Norweger Ola Isene, der bis dato eine Bestleistung von 63,30m aufzuweisen hatte, bei einem Meeting in Portugal mit 67,78m eine neue Jahresweltbestleistung. Diesen Wurf gibt es auch auf Video.
Erste Sitzung des neuen European Athletics Councils
In der ersten Sitzung des neu gewählten Gremiums, dem nun auch ÖLV-Präsidentin Sonja Spendelhofer angehört, wurden gestern weitere Personalentscheidungen getroffen. Unter anderem wurde Dobromir Karamarinov (BUL) zum "Senior Vice-President" ernannt, die Zusammensetzung des Executive Boards und der Kommissionen beschlossen. Mehr dazu ist auf der Website von European Athletics nachzulesen.
BSO Leadership Fortbildung
Neben dem European Council in Prag fand am vergangenen Wochenende auch das BSO Leadership Programm in Wien statt, zu welchem der ÖLV Bernhard Rauch entsandte. Zahlreiche interessante Inhalte, was das Führen von Personen und Gruppen betraf, wurden zusammen mit dem Entwicklungsmodell der bioenergetischen Lebensweisen, welches sich an den Fähigkeiten und nicht an den Defiziten der Menschen orientiert, von Dr. Werner Zöchling präsentiert.
Rechnungshofbericht zur Bundes-Sportförderung
Der Rechnungshof hat vor wenigen Tagen einen Bericht über die Bundes-Sportförderung veröffentlicht und dabei im wesentlichen Folgendes kritisiert: 1) Die Fördernehmer sind durch die von der Ö. Bundes-Sportorganisation entsandten Verbandsvertreter in der Vergabeentscheidung involviert. 2) Die vier größten Fördernehmer (ÖFB, Sportunion, ASKÖ, ASVÖ) erhalten zusammen 40 Prozent der gesamten zur Verfügung stehenden Mittel. 3) Die Abwicklung der Fördermittelabrechnungen gestaltet sich sehr zäh, es gibt teilweise sehr große Rückstände bei den Überprüfungen. 4) Die Organe der Bundes-Sport GmbH sind ausschließlich mit Männern besetzt.
Die angeführten Fakten sind Insidern natürlich bekannt und natürlich verbesserungswürdig. Die Prüfung des Rechnungshofs wurde noch vor dem Regierungswechsel durchgeführt. Den ausführlichen Bericht finden Sie als PDF-Datei ebenfalls online.
- Die nächste Ausgabe der "Latest News" erscheint am Donnerstag, den 18. April 2019.
- Redaktionsteam: Helmut Baudis, Hannes Gruber & Bernhard Rauch
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