Heute am Abend tritt der EM-Bronzemedaillengewinner in Linz bei der OÖN-Sportlerwahl auf, ehe es von 6. bis 16. Dezember nach Teneriffa zum Trainingslager geht. Weißhaidinger und sein Trainer Gregor Högler ziehen nach rund einem Monat Training ein erstes Fazit und blicken auf die kommenden Highlights.
Lukas Weißhaidinger über …
… das erste Monat Training:
Der Trainingsstart ist gut verlaufen, jetzt wird die Grundlage gelegt. Es läuft sehr gut, die Ziele sind ja auch sehr hoch. Nach so einer starken Saison steigen die Ansprüche an sich selbst. Es ist aktuell schwer einzuschätzen, aber was Technik und Kraft sehen für den aktuellen Stand gut aus. Mit der EM-Medaille im Gepäck ist es cool zu starten. Ich will und darf mich nicht aber ausruhen, sondern muss mich immer verbessern. Ich will einfach alles etwas besser machen, es geht um Kleinigkeiten. Genau das ist die Krux. Etwas Großes anders zu machen fühlt sich anders an, man merkt schnell Unterschiede - bei Kleinigkeiten ist es nicht so. Das macht es schwer, aber wir sind positiv gestimmt. Was wir machen, ist ein bisschen verrückt. Wir könnten uns zurücklehnen, alles gleich wie letztes Jahr machen, und dabei einfach verletzungsfrei bleiben. Wir wollen aber mehr, der Schritt über 70 Meter soll gelingen. Deswegen müssen wir etwas ändern.
… die freie Zeit nach der letzten Saison:
Es warten große Aufgaben, deswegen war Abstand gewinnen wichtig. Die WM findet 2019 sehr spät statt, entsprechend lange und kräfteraubend wird die Saison. Dann kommen auch schon die Olympischen Spiele 2020 mit großen Schritten auf mich zu. Es war wichtig, jetzt noch einmal wegzukommen und den Kopf frei zu bekommen. Ich merke, dass ich mental und körperlich frischer und topmotiviert bin.
Gregor Högler über ...
… den Wiedereinstieg in das Training:
Es läuft alles rund, Lukas ist verletzungsfrei und fühlt sich gut. Wir sind jetzt im ersten Mesozyklus, das bedeutet vereinfacht gesagt: Viel Ausdauer und große Umfänge. Heuer haben wir zudem etwas früher mit dem speziellen Werfen begonnen, weil wir leichte technische Anpassungen vornehmen. Das sind keine groben Änderungen, aber es braucht etwas Zeit. Wir freuen uns beide schon auf das erste Trainingslager in Teneriffa von 6. bis 16. Dezember. Dort wird Lukas erstmals richtig werfen und man wird sehen, was sich getan hat. Es wird sicher sehr aufschlussreich.
… die Wettkampf-Planung für die kommende Saison:
Das ist alles noch etwas offen, weil es darauf ankommt, wohin wir eingeladen werden. Alles, was in der Halle angeboten wird, muss man machen. Um einen Vergleich zu haben und aus dem Trainings-Trott herauszukommen. Beim ISTAF Indoor in Berlin (1. Februar) ist ja ein Geschlechterkampf Frauen gegen Männer geplant, ob der heurige Sieger Weißhaidinger einen Startplatz erhalten wird, ist noch offen. Die Diamond League startet am 3. Mai in Doha, die Leichathletik-WM findet 2019 erst recht spät (28.9. bis 6.10.) statt.
… über die Auszeichnung „Trainer des Jahres 2018“ bei der Sporthilfe-Gala:
Für mich war es eine sehr schöne Auszeichnung, weil es medial groß dargestellt wurde. Es freut mich nämlich nicht nur für unser Team, sondern für die Leichtathletik an sich. Für mich ist Leichtathletik die Grundsportart - die ganze Welt betreibt diesen Sport, weshalb die Konkurrenz enorm groß ist. So eine Ehrung motiviert für die kommenden Aufgaben. Ich finde es gut, dass man den Trainern so Beachtung schenkt. Ich habe zuletzt auch eine Auszeichnung vom Europäischen Leichtathletik-Verband erhalten, das freut mich auch. Die Arbeit trägt Früchte und wird bemerkt, wir sind definitiv auf dem richtigen Weg.
Text (C) ÖOC, Foto (C) GEPA Pictures