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Tag 2 der U23-Meisterschaften in Klagenfurt

(C) GEPA Pictures

Gestern und heute fanden in der Leopold-Wagner-Arena in Klagenfurt die österreichischen Meisterschaften der Klasse U23 statt. Wegen der Teilung von der U18 Klasse begann die heutigen Bewerbe der U23 auch um die ungewöhnlich frühe Zeit um 9:30.

U23 weiblich

„Um 9:30 schlafe ich wenn möglich noch, aber heute musste ich um 6 Uhr raus. Unter diesen Umständen bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Die erste 200 Meter waren sehr gut und auch durch die zweite Kurve bin ich gut durchgekommen. Da musste ich ziemlich Gas geben, weil die anderen noch knapp vor mir waren. Auf den letzten beiden Hürden war dann die Luft etwas draußen, da ging nichts mehr“, gab Lena Pressler (Union St.Pölten) nach ihrem 400m Hürden-Lauf zu Protokoll, den sie in 60,44s gewinnen konnte, ihrer zweitschnellsten Zeit des Jahres.

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Extrem spannend verlief der 1500m Lauf. Lange wurde gebummelt, bevor nach 1.000m Lisa Oberndorfer (LCAV Jodl Packaging) und Lotte Luise Sailer (KSV alutechnik) das Tempo extrem verschärften. Erstgenannte konnte sich auf der Gegengeraden einen Vorsprung von mehreren Metern erarbeiten und sah eingangs der Zielgeraden schon wie die sichere Siegerin aus. Doch die steirische Staatsmeisterin gab nicht auf und holte sich nach einem fulminanten Zielsprint und Auswertung des Zielfotos mit 1/100s Vorsprung auf die Oberösterreicherin in 5:00,41min hauchdünn den Sieg.

„Am Anfang war es natürlich sehr locker, und nach einem Kilometer wollte ich nach vorne gehen. Aber die Lisa hat´s dann sehr schnell gemacht und 300m vor dem Ziel wurde es richtig zäh, aber ich dachte sie muss das Tempo auch erst einmal bis zum Ziel durchhalten. 80m vor dem Ziel habe ich gesehen das könnte sich doch noch ausgehen, hab alles gegeben und es ist wieder extrem knapp geworden.“

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Die 50m-Marke ist im Speerwurf der Frauen eine Marke, die im U23-Bereich nicht allzu oft übertroffen wird. Dies gelang heute Patricia Madl (SU IGLA long life), die mit 50,40m eine neue Saisonbestleistung aufstellte.

„Schon das Einwerfen war heute richtig gut, da waren einige Würfe deutlich über die 50m dabei. Trotzdem bin ich mit der Weite heute zufrieden, ich sehe, dass ich gerade richtig gut in Form bin. Darum werde ich sicher noch ein, zwei Wettkämpfe machen, denn ich merke, dass heuer noch mehr geht.“

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Wie erwartet kam es im 100m-Sprint zum Duell Ina Huemer (SU IGLA long life) gegen Magdalena Lindner (Union St.Pölten), die sich heuer schon mehrfach auf Augenhöhe duelliert haben. Und auch heute entschied nur 1/100s zugunsten der Oberösterreicherin, die in 11,86s (0,0) Gold holte.

„Ich habe am Start nicht ganz soviel verloren wie sonst immer, daher dachte ich es wird leichter hinten raus. Aber Leni hat sehr gut dagegen gehalten, und so war es wie immer bei uns sehr knapp.“

Im Dreisprung gab es einen Favoritensieg, Jana Schnabl (ULC Linz Oberbank) wurde nach einer konstanten Serie und einer Tagesbestweite von 12,17m (-0,1) mit Gold dekoriert.

„Ich hatte ja heuer schon zwei Muskelfaserrisse, damit kämpfe ich schon die ganze Saison. Dafür war die Leistung ganz ok, auch wenn ich mit den Sprüngen noch nicht ganz zufrieden bin. Aber nächste Woche wird es sicher noch besser gehen.“

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Den Hochsprung sicherte sich Anne-Lena Weilharter (DSG Wien) mit übersprungenen 1,66m, im Kugelstoßen war Carola Rüdisser (Sparkasse SG Götzis) mit 12,10m die Beste des Feldes.

Eine starke Zeit gab es zum Abschluss der Bewerbe noch für die 4x100m Staffel der Union St.Pölten, die in der Besetzung Edlinger/Lindner/Pressler/Bardi in 47,17s nur um 67/100s über dem ÖLV U23-Rekord blieb.

U23 männlich

Top-Ergebnis für Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) über die 400m Hürden. Der Linzer, der seit einigen Monaten in St.Pölten bei Viola Kleiser trainiert, konnte mit einem flüssigen Lauf seine PB auf nunmehr 51,80s verbessern. Nach einer schwierigen Vorbereitung mit Muskelverletzung im Frühjahr und Trainerwechsel im Sommer zeigte er gegen Ende der Saison noch sehr starke Leistungen.

„Das war echt ein guter Lauf. Ich bin gut auf die erste Hürde hingekommen, was bei mir nicht immer ganz selbstverständlich ist. Ich bin dann locker geblieben und konnte den Rhythmus gut halten. Deshalb habe ich dann auf den letzten beiden Hürden noch Kraft gehabt und konnte den Lauf gut durchziehen.“

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Herausragendes Ergebnis im Hochsprung für Zehnkämpfer Daniel Bertschler (Raiffeisen TS Gisingen), der seine Bestleistung erneut steigern konnte und sie auf 2,01m schraubte.

„Technisch habe ich natürlich noch viel Verbesserungspotenzial, vor allem im Absprung und in der Lattenüberquerung. Aber für das Ausmaß, in dem ich Hochsprung trainieren kann, sind 2,01 echt besser als erwartet. Ich möchte in den nächsten Jahren in den Bereich 2,05 – 2,10 kommen, weil das wären dann richtig viele Punkte im Mehrkampf.“

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Wie bei den Frauen verlief auch bei den Männern der 1.500m Bewerb hochspannend. Mitfavorit Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) ging vom Start weg an die Spitze und hielt das Tempo hoch. Wie schon gestern attackierte 800m-Meister Morgan Schusser (LAC Klagenfurt) 250m vor dem Ziel, übernahm die Führung und versuchte sich abzusetzen. Der Niederösterreicher ließ sich aber nicht abschütteln und konnte sich in einem packenden Finish noch hauchdünn durchsetzen. 3:54,82min sind die zweitbeste Zeit seiner Karriere, der Kärntner stellte mit 3:55,05min sogar neue PB auf.

„Es war nicht geplant, dass ich vorne laufe, das hat sich so ergeben. Ich habe es aber ganz gut hinbekommen mir noch etwas für den Schluss aufzuheben. Ich habe Morgan dann aus taktischen Gründen vorgelassen, weil ich gehofft hatte er zieht seinen Spurt zu früh an. Zum Glück ist es sich dann auch ausgegangen, mein erster österreichischer Titel macht mich extrem glücklich.“

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„Wurf-Mehrkämpfer“ Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) schlug auch am zweiten Tag zu und holte sich im Kugelstoßen seinen dritten Titel dieser Meisterschaften. Mit 15,44m egalisierte der Junior seine PB mit der 7,26kg Kugel.

„Die Würfe waren heute technisch sehr gut, ich bin extrem zufrieden. Bei den ersten drei Stößen konnte ich mich jedes Mal steigern, leider war ich bei den letzten Versuchen übermotiviert und wollte zu viel, darum waren sie dann nicht gut und ungültig.“

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Auch im Dreisprung fiel eine Schallmauer, Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union) schaffte mit 15,08m (0,0) erstmals einen Sprung, der jenseits der 15-Meter-Markierung endete. Den Speerwurf holte sich Favorit Adam Wiener (ATS-Pinkafeld), mit 64,70m schaffte er eine Weite, in deren Bereich er heuer schon mehrmals geworfen hatte.

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Im Kurzsprint über 100m musste Mitfavorit Daiyehan Nichols-Bardi (Union St.Pölten) wegen einer leichten Muskelverletzung für das Finale w.o. geben, Chukwuma Nnamdi (ULC Riverside Mödling) war damit ungefährdet und holte in 10,79s (0,5) überlegen Gold. In der 4x100m-Staffel doppelte der Niederösterreicher dann gleich nach und gewann mit seinen Vereinskollegen Grau/Stallmeister/ Szihn in 41,80s.

Ergebnisse

Fotoalbum (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) KLV / Ladining & Albel)

Fotos: (C) GEPA Pictures

05/09/20 10:54, Text: Georg Franschitz

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