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ÖLV-Athlet:innen auf dem Weg nach Rom - ein erster Zwischenstand

Logo EM 2024 (C) European Athletics

In 232 Tagen wird die nächste Freiluft-EM im Olympiastadion in Rom (ITA) eröffnet. Gestern veröffentlichte European Athletics endlich die mit großem Interesse erwarteten "Road to Rome"-Listen. Neben den erschwerten Limits zur Direktqualifikation werden sich viele Athlet:innen wieder über das World Ranking qualifizieren müssen.

Der sehr frühe Zeitpunkt der EM, 7. bis 12. Juni 2024, bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. Denn Qualifikationsschluss wird bereits am 26. Mai 2024 sein.

Vier Österreicher:innen bereits fix qualifiziert

Für die meisten Disziplinen startete die Qualifikationsphase am 27. Mai 2023. Mit 100-m-Sprinter Markus Fuchs (Union St. Pölten), Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger (ÖTB-LA OÖ) sowie 400-m-Läuferin Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) und Speerwerferin Victoria Hudson (SVS-Leichtathletik) haben bereits vier Athlet:innen die Direktnorm erbracht und können sich in Ruhe auf die kontinentalen Titelkämpfe, die 90 Jahre nach der Premiere in Turin (1934) zum dritten Mal in der Geschichte in Italien und zum zweiten Mal nach 1974 in Rom ausgetragen werden.

Kuriosum: Bereits alle Plätze über 1.500 m vergeben

Im "Road to Rome"-Ranking sind bei allen Disziplinen die Fix-Qualifizierten zu Beginn angeführt und danach folgen jene Athlet:innen, die derzeit einen Startplatz über das World Ranking inne hätten ("In World Rankings Quota"). Die Situation in den einzelnen Disziplinen ist aufgrund der Limitsetzung von European Athletics grundverschieden. So gibt es im Dreisprung und über 10.000 m der Männer derzeit nur sieben bzw. acht Athleten, die das Limit bereits erbracht haben.

Besonders pikant ist die Situation über 1.500 m der Männer, wo bereits 30 Läufer den "Entry Standard" von 3:36,00 min unterboten haben. Da European Athletics exakt dieselbe Anzahl an Plätzen in dieser Disziplin bereithält, könnte sich derzeit kein einziger Athlet über seine World-Ranking-Position qualifizieren. Keine gute Ausgangsposition also für Österreichs Kandidaten Raphael Pallitsch (Platz 36 in der "Road to Rome") und Marcel Tobler (Platz 49), allerdings fehlen WM-Teilnehmer Pallitsch nur 47 Hundertstel auf die Direktnorm.  Das sollte schaffbar sein.

Mehr Plätze für Techniker:innen

In allen technischen Disziplinen hat European Athletics gegenüber der EM in München 2022 die Anzahl der Startplätze von 24 auf 30 erhöht, was auch dem Einsatz von ÖLV-Präsidentin Sonja Spendelhofer als vormaliges Councilmitglied von European Athletics zu verdanken ist. Einzig im Mehrkampf blieb man bei 24 Startplätzen. Hier liegen derzeit Sarah Lagger (18. Platz) und Isabel Posch (22. Platz) auf World-Ranking-Quotenplätzen. Verena Mayr, aktuell auf Platz 33, und die 2023 ohne Wettkampf gebliebene Ivona Dadic wollen hier ebenfalls in den Kampf um einen der 24 Startplätze eingreifen. Chiara Schuler hat wohl nur Außenseiterchancen. Pro Nation sind übrigens drei Athlet:innen bei der EM in jeder Disziplin startberechtigt.

Aktuell werden neun weitere Quotenplätze gehalten

Mit Magdalena Lindner (100 m: 23. bei 36 Plätzen), Susanne Gogl-Walli (200 m: 25. bei 36 Plätzen), Karin Strametz (100 m Hürden: 31. bei 36 Plätzen), Lena Pressler (400 m Hürden: 24. bei 36 Plätzen) sowie Julia Mayer (Halbmarathon: 36. bei 60 Plätzen) werden aktuell fünf weitere Startplätze von heimischen Athletinnen gehalten. Bei den Männern hätten Dreispringer Endiorass Kingley (25. bei 30 Plätzen) und Stabhochspringer Riccardo Klotz (30. bei 30 Plätzen) aktuell eine EM-Teilnahme sicher, ebenso Andreas Vojta (50. Platz) und Peter Herzog (55. Platz) im Halbmarathon, wo 60 Startplätze zur Verfügung stehen.

Weitere Athlet:innen liegen aussichtsreich und können es mit einer entsprechenden Hallensaison bzw. Frühform in der Freiluftsaison 2024 zur EM nach Rom schaffen. Von den U20-EM-Medaillengewinner:innen ist aktuell nur Kevin Kamenschak (5000 m Platz 38 bei 25 Plätzen) gelistet. Enzo Diessl, U20-Hürden-Europameister, der erst in der Hallensaison erstmals Rennen über die Männer-Hürden bestreiten wird, hat die Meisterschaften im Olympiastadion in Rom ebenso im Visier, wie die 4x100-m-Nationalstaffel der Frauen, die sich mit einer zweiten 44er-Zeit in die Top-16 schieben würde. Sein EM-Debüt könnte auch Hindernisläufer Tobias Rattinger (36. bei 34 Plätzen) feiern, denn er kann bei den Hindernis-Staatsmeisterschaften im Mai 2024 noch einmal "Big Points" erzielen.

Offizielle Website - Roma 2024

"Road to Rome"-Ranking

19/10/23 07:54, Text: Helmut Baudis

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