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ÖMS Klassen U18 und U23 in Reutte – Tag 2

© ÖLV / Martina Albel

Zweiter und letzter Tag der österreichischen Meisterschaften der Klassen U18 und U23 im Drei-Tannen-Stadion in Reutte (Tirol). Auch heute gab es bei besten äußeren Bedingungen wieder zwei Limits für die U18-EM in Jerusalem (ISR) und eine herausragende Leistung von 400m Hürdenläufer Niklas Strohmayer-Dangl, der sich nach seinem tollen Lauf vor kurzem in Eisenstadt heute wieder deutlich steigern konnte.

Klasse U18 Mädchen

Schon gestern hatte sich Elisabeth Golger (LAC Klagenfurt) über die 400m für Jerusalem qualifizieren können, heute schaffte sie selbiges auch über die 400m Hürden. Sie belegte in starken 62,49m mit nur 5/100s Rückstand Rang 2 hinter der für Litauen startenden Sigita Stankeviciute (LCA Umdasch Amstetten) und blieb damit deutlich unter der Norm, die bei 63,50s lag.

„Im Hürdenlauf hatte ich mir in der Vorbereitung eigentlich sogar größere Chancen auf das Limit ausgerechnet. Das Rennen heute war einfach perfekt, er war flüssig und wir haben uns gegenseitig zu diesen super Zeiten gezogen. Bei der EM will ich jetzt in beiden Bewerben an den Start gehen.“

© ÖLV / Martina Albel

Christiane Krifka (SVS LA) bestätigte ihre aktuelle Hochform nach ihrem gestrigen Sieg im Hochsprung auch heute im 100m-Finale. Mit 11,99s (1,2) unterbot die junge Niederösterreicherin erstmals die 12-Sekunden-Schallmauer und holte ihr zweites Gold bei diesen Meisterschaften. Silber ging an die bereits ebenfalls für die U18-EM qualifizierte Moyo Bardi (Union St.Pölten), Bronze holte sich mit neuer PB von 12,20s Katharina Stadler (ULC Linz Oberbank), die damit ebenfalls unter der EM-Norm von 12,25s blieb.

Christiane Krifka: „Den Start habe ich etwas verschlafen, da wusste ich, dass ich was tun muss um zu gewinnen. Hinten raus bin ich dann sehr gut reingekommen, da hat sich der Lauf richtig gut angefühlt. Unter 12 Sekunden zu bleiben war zwar schon ein Wunsch von mir, als Ziel, dass ich unbedingt erreichen muss, habe ich es mir aber nicht gesetzt gehabt. Ich freue mich schon auf die EM und die beiden Disziplinen dort.“

Das Limit hauchdünn verpasst hingegen hat Sarah Baumgartner (Union Salzburg LA) im Stabhochsprung, nach übersprungenen 3,60m scheiterte sie anschließend nur knapp an der geforderten Norm von 3,65m. Auch Moyo Bardi konnte die Norm im Weitsprung diesmal noch nicht knacken, mit ihrer Siegesweite von 5,73m (0,3) fehlten ihr nur 12 cm.

Ein kurioses Rennen entwickelte sich über die 1500m, als das gesamte Feld auf der ersten Streckenhälfte extrem bummelte und sich alle Läuferinnen auf den Endspurt verließen. Diesen konnte dann Chiara-Marie Siebenhofer (TUS Kainach) für sich entscheiden, sie konnte aber nicht Meisterin werden, da sie für den Bewerb kein Limit hatte und nur „außer Wertung“ angetreten war. So ging Gold wie schon über 3.000m an Tabea Schmid (ULC Riverside Mödling / 5:32,23 min), für die haushohe Favoritin Marie Glaser (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) blieb mit 52/100s Rückstand nur Silber.

© ÖLV / Martina Albel

100m: Christiane Krifka (SVS LA) 11,99s (1,2)
1500m: Tabea Schmid (ULC Riverside Mödling) 5:32,23 min
4x100m: ATSV OMV Auersthal 47,86s
400m Hürden: Sigita Stankeviciute (LCA Umdasch Amstetten) 62,44s
Weitsprung: Moyo Bardi (Union St.Pölten) 5,73m (0,3)
Stabhochsprung: Sarah Baumgartner (Union Salzburg LA) 3,60m
Diskuswurf: Anna Maria Buchner (Union Salzburg LA) 35,74m 

Klasse U18 Burschen

Freude und Enttäuschung lagen bei Max Förster (SVS LA) heute sehr knapp beisammen. Mit 11,01s (1,6) stellte der junge Sprinter aus Niederösterreich bei seinem Sieg über 100m zwar neue PB auf, verpasst mit dieser Zeit aber die notwendigen 11,00s hauchdünn, um bei der U18-EM im Juli in Jerusalem dabei zu sein. Bis 23.6. hat er nun noch Zeit diese 1/100s noch zu finden.

© ÖLV / Martina Albel

Für diese internationale Meisterschaften bereits qualifiziert ist 400m-Hürden-Läufer Leonhard Elbs (TS Bregenz-Vorkloster), der mit 54,28s heute bis auf 2/100s an seine Bestleistung heranlief und EM-Form bewiess. David Smith (TS Innsbruck) holte sich nach dem Titel im Hürdensprint heute auch jenen im Hochsprung, bei 1,83m blieb die Latte noch liegen.

EM-Starter Rupert Rohrmoser (Union Salzburg LA) wurde seiner Favoritenrolle im Diskuswurf gerecht, mit 51,26m setzte sich der Salzburger deutlich durch. Im 1500m-Bewerb waren sogar gleich drei EM-Starter dabei, und sie teilten sich die Medaillen auch untereinander auf. Markus Reißelhuber (team2012.at) blieb in 4:08,46min siegreich, die beiden Hindernis-Spezialisten Barnaby Sellers (TS Innsbruck, 4:10,51 min, PB) und Damjan Eror (Union Waidhofen/Y. / 4:11,47 min) holten Silber und Bronze. Stark auch Stabhochspringer Julius Rudorfer (TGW Zehnkampf Union), der U16-Athlet konnte in der U18-Klasse mit 4,30m gewinnen.

© ÖLV / Martina Albel

100m: Max Förster (SVS LA) 11,01s (1,6)
1500m: Markus Reißelhuber (team2012.at) 4:08,46min
4x100m: TGW Zehnkampf-Union 44,87 s
400m Hürden: Leonhard Elbs (TS Bregens-Vorkloster) 54,28s
Stabhochsprung: Julius Rudorfer (TGW Zehnkampf Union) 4,30m
Hochsprung: David Smith (TS Innsbruck) 1,83m
Dreisprung: Paul Pillichshammer (TGW Zehnkamof Union) 12,56m (0,0)
Diskuswurf: Rupert Rohrmoser (Union Salzburg LA) 51,26m

Klasse U23 Frauen

Sprinterin Viktoria Willhuber (LTU Graz) zeigte auch heute wieder starke Leistungen und holte sich nach 200m-Gold gestern auch die 100m. Nach 11,66s (0,4) in Vorlauf ließ sie im Finale 11,69s (1,7) folgen und hatte damit 1/10s Vorsprung auf die sehr stark laufende Mehrkämpferin Isabel Posch (TS Lustenau), die in 11,79s neue PB aufstellte und sich für ihren Siebenkampf in einer Woche in Top-Form zeigte.

Viktoria Willhuber: „Die Zeiten schätze ich schon sehr gut ein, es ist kein Vergleich zum letzten Jahr. Über 200m möchte ich heuer noch gerne an die 24 Sekunden heranlaufen und im 100er unter 11,50 kommen. Mein Plan für heuer war die Grundschnelligkeit zu verbessern, dass es so gut gelingt hatte ich gar nicht erwartet.“

Wie erwartet sehr spannend verlief der Hammerwurf, hier konnte sich die jüngere der beiden Mitfavoritinnen am Ende durchsetzen. Leonie Moser (KSV Alutechnik) wurde für 55,33m mit der Goldmedaille belohnt, das U20-WM-Limit von 57,50m lag heute aber nicht ganz in Reichweite. Für Marlene Linzer (SVS LA) blieb diesmal nur Silber, sie schleuderte das 4kg schwere Wurfgerät auf 54,70m.

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100m: Viktoria Willhuber (LTU Graz) 11,69s (1,7)
1500m: Katharina Stöger (Union Salzburg LA) 4:46,82min
4x100m: ULC Riverside Mödling 48,50s
400m Hürden: Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) 62,70s
Stabhochsprung: Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) 3,70m
Diskuswurf: Lea Bostjancic (LAC Klagenfurt) 46,55m
Hammerwurf: Leonie Moser (KSV Alutechnik) 57,50m 

Klasse U23 Männer

Sensationelle Leistung heute von Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt). Schon letzte Woche in Eisenstadt hatte er sich über die 400m Hürden um mehr als 2 Sekunden auf 51,23s verbessert, heute legte der erst 20-Jährige nochmals einen drauf und drückte seine Bestleistung bei seinem Sieg auf sehr starke 50,62s. Damit schob sich der Burgenländer auch auf Rang 4 der ewigen österreichischen Bestenliste vor. Ein hartes Duell um Gold lieferte ihm aber Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank), der bis zur letzten Hürde sogar in Führung lag und in 51,17s ebenso neue PB erzielte.

Niklas Strohmayer-Dangl: „Mit dieser Zeit hätte ich heuer nie gerechnet, damit habe ich mein Saisonziel schon mehr als überboten. Mit dem Leo zu laufen ist einfach perfekt für uns beide, weil wir fast gleich schnell sind und uns zu immer schnelleren Zeiten fordern. Jetzt gilt es noch einige Läufe in dem Bereich um die 51 Sekunden abzuliefern, damit ich mich im Europaranking weiter nach vorne schieben kann.“

Das Sprint-Double 100m/200m konnte sich Noel Waroschitz (IAC) holen, er war auch heute über die kürzere Distanz eine Klasse für sich und siegte deutlicher als zuvor erwartet. Bei sogar leichtem Gegenwind von -0,3 m/s verbesserte er sich klar auf 10,57s und hatte im Ziel 22/100s Vorsprung auf Klaus Grünbart (LAG Genböck Haus Ried) und 23/100s auf Lukas Pullnig (KLC).

U20-WM-Teilnehmer Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) gelang heute auf den 1500m die Revanche für die gestrige Niederlage auf den 800m. Sebastian Frey (DSG Wien) und Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) teilten sich brüderlich die Tempoarbeit, der Linzer attackierte erst eingangs der Schlussrunde und konnte in einem packenden Rennen mit 3:47,79min einen knappen Vorsprung vor Frey (3:48,22min / PB) und Tobler (3:48,54min) ins Ziel retten.

© ÖLV / Martina Albel

Knapp ans Limit heran sprang Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal) im Dreisprung, ihm fehlten mit 15,41m (-0,6), die er heute sogar gleich zwei Mal erzielte, nur 14cm auf die U20-WM-Norm. Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) war mit 50,38m im Diskuswurf wie schon gestern im Kugelstoßen nicht zu schlagen.

© ÖLV / Martina Albel

100m: Noel Waroschitz (IAC) 10,57s (-0,3)
1500m: Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) 3:47,79min
4x100m: DSG Wien 42,85s
400m Hürden: Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) 50,62s
Weitsprung: Leo Lasch (TGW Zehnkampf Union) 7,12m (-0,4)
Hochsprung: Ben Henkes (ULC Riverside Mödling) 1,97m
Dreisprung: Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal) 15,41m (-0,6)
Diskuswurf: Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) 50,38m

Ergebnisse

Fotos  honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Martina Albel

Foto: © ÖLV / Martina Albel

12/06/22 16:39, Text: Georg Franschitz

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