Für die Sporthistoriker: Der Austragungsort, das Izmir Atatürk Stadion, ist in Österreichs Sportgeschichte tief verhaftet. Denn dort hatte mit dem „Spitz von Izmir“ durch Herbert „Schneckerl“ Prohaska und der dadurch erfolgreichen WM-Qualifikation für die Fußball-WM 1978 in Argentinien das „Wunder von Cordoba“ seinen Ursprung.
Frey doppelt nach, Diessl und Rattinger souverän zu Gold
Wie über 5.000m war Sebastian Frey (DSG Wien) auch heute über 3.000m alleine auf weiter Flur unterwegs und sicherte sich somit seine zweite Goldmedaille bei diesen Balkanmeisterschaften. Er benötigte bei Regen und Wind 7:52,14min und hatte im Ziel mehr als 15 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz. Für den Wiener nach einer starken Hallensaison und tollen Rennen in der Freiluft wieder ein großer Erfolg.
Sebastian Frey: „Es war wieder ein einsames Rennen, ich bin so regelmäßig wie möglich gelaufen, es war aber bei diesen äußeren Bedingungen heute nicht ganz einfach. Ich hätte es mir etwas schneller gewünscht, aber ich nehme den zweiten Sieg auch so.“
Mit der schnellsten Zeit in der Meldeliste war Hürdensprinter Enzo Diessl (SU Leibnitz) nach Izmir angereist und er wurde seiner Favoritenrolle auch vollauf gerecht. Vom Start weg lag der Steirer über die 110m Hürden in Führung und ließ an seinem Sieg keinen Zweifel aufkommen. Auch die Siegerzeit von 13,48s (0,0) reiht sich nahtlos in die Serie starker Leistungen ein, die der U20-Europameister in den letzten Wochen gezeigt hat. Für die EM in Rom ist er ja bereits fix qualifiziert, jetzt sollte auch ein Platz im Olympia-Startfeld über das World-Ranking so gut wie sicher sein. Silber ging in 13,59s an Alin Lonut Anton (ROU).
Enzo Diessl: „Mein erstes Ziel war heute den Sieg zu holen, um diese 100 Extrapunkte mitzunehmen. Das ist mir gelungen und die Zeit war ganz solide. Es hat sich gar nicht so rund und schnell angefühlt heute, das mit so einem eigentlich schlechten Lauf so eine Zeit rausschaut ist ein gutes Zeichen. Jetzt kommt vor der EM noch einmal ein Trainingsblock und wir werden an den Sachen feilen, die noch nicht so gut funktioniert haben, damit in Rom dann der Ausreißer nach oben kommt.“
Ein starkes Rennen zeigte Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) über 3.000m Hindernis, wie schon in den letzten Wochen spielte der Oberösterreicher auch in Izmir seine aktuelle Hochform aus. Fast das ganze Rennen über bestimmte er das Tempo, auf der letzten Runde schüttelte er dann auch seine beiden türkischen Konkurrenten ab und lief in 8:36,72min zur Titelverteidigung. Rang 2 ging an Abdullah Tugluk (TUR) mit fast drei Sekunden Rückstand. Mit den 100 Bonuspunkten sollte der 26-Jährige nun auch seinen Startplatz bei der EM in Rom abgesichert haben.
Tobias Rattinger: „Ich bin sehr zufrieden den Titel wieder gewonnen zu haben. Die Zeit ist nicht ganz so schnell wie erhofft, aber die beiden Türken machten leider kein Tempo. Darum habe ich das Rennen kontrolliert und versucht die Hindernisse sauber zu laufen. Mit einem langen Endspurt konnte ich dann auch relativ komfortabel gewinnen. Die Form ist weiterhin gut, mit dem Auftritt kann ich jedenfalls zufrieden sein.“
Im Stabhochsprung gab es für das ÖLV-Team dann nach bis dahin 5x Gold noch eine Bronzemedaille, Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) konnte diese im strömenden Regen mit 5,20m erringen. Der Tiroler startete mit 5,00m in den Bewerb und ließ dann 5,10m aus. Die 5,20m im ersten Versuch brachten ihm dann auch schon die Medaille, Sieger wurde Illia Kravchenko (UKR) mit übersprungenen 5,30m.
Riccardo Klotz: „Es waren einige gute Sprünge dabei, aber bei diesem Regen, starkem Wind und kalten Temperaturen waren die Bedingungen einfach fürchterlich. Ich habe alles gegeben, bin ganz zufrieden, aber mehr war heute einfach nicht drinnen.“
Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union) konnte im Dreisprung seine aktuell ausgezeichnete Form wieder ausspielen und nur zwei Tage nach seiner neuen PB von 16,37m auch in Izmir wieder hervorragend performen. Mit 16,17m bei 1,0 m/s Gegenwind konnte der Oberösterreicher sehr zufrieden sein, brachte ihm Rang 4 ja auch noch 60 Bonuspunkt ein, womit er im EM-Qualifikations-Ranking wieder anschrieb und nahezu fix in Rom mit dabei sein sollte.
Sprinterin Magdalena Lindner (Union St.Pölten) war nach ihrem gestrigen Wettkampf über 100m heute über die doppelte Distanz im Einsatz. Die Niederösterreicherin zeigte einen sehr starken Kurvenlauf und kam als klar Führende in ihrem Heat auf die Zielgerade, wurde auf den letzten Metern aber noch hauchdünn von Uliana Stepaniuk (UKR) abgefangen und beendete den Bewerb mit 24,51s (-0,3) auf Rang 11.
Ergebnisse (auch als Anhang verfügbar)
Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Evren Kalinbacak)
Wichtige Stadion-LA-Termine 2024
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Fotos: © ÖLV