Victoria Hudson als Fünfte ins Speerwurf-Finale
Als Nr. 1 der Europarangliste war Victoria Hudson (SVS LA) nach Rom angereist, auch für sie eine neue Erfahrung, mitten unter den Favoritinnen eines so großen Wettkampfes zu sein. Beim Einwerfen wirkte die Niederösterreicherin sehr locker, Nervosität schien also kein Thema zu sein. Sie war als Fünfte in Qualifikationsgruppe A an der Reihe und startete mit 58,73m in den Bewerb. Die ÖLV-Rekordlerin übertraf mit dem zweiten Wurf dann die 60m-Marke um 15cm, auf die Qualifikationsweite von 60,50m, die sofort zum Aufstieg ins Finale berechtigte, fehlte also nicht mehr viel. Versuch Drei brachte aber keine Steigerung, die 28-Jährige machte ihn ungültig. Insgesamt übertrafen in dieser Gruppe zwei Athletinnen die geforderte Weite und zogen direkt ins Finale ein. Die Hainburgerin belegte mit ihrer Leistung gleich dahinter Rang 3 und musste also auf Gruppe 2 warten. Ihre Chancen standen aber sehr gut, denn für die Top-12 sollte das Ergebnis allemal reichen. So war es dann auch, nur mehr zwei Werferinnen übertrafen Hudson, die als insgesamt Fünftbeste des Vorkampfes damit zum zweiten Mal nach 2022 in einem EM-Finale steht. Dieses wird morgen Dienstag um 21:36 Uhr ausgetragen.
“60m sollten schon für das Finale reichen, ich denke nicht, dass das noch 10 Frauen in Gruppe B überbieten. Ich finde die Quali oft schlimmer als das Finale. Wenn ich im Finale stehe weiß ich, da gibt es nur Vollgas. 60m passen super, damit bin ich zufrieden. Das Ziel war einfach, ins Finale zu kommen. Die Weite ist da nur im Verhältnis zu den anderen relevant. Man versucht natürlich möglichst viele Kräfte für das Finale zu sparen. Ich fühle mich gut. Innerhalb von drei Wochen verliert man nicht die Form. Jetzt gilt es fokussiert und ruhig zu bleiben. Die Weite heute darf man nicht überbewerten. Wenn in einer technischen Disziplin irgendetwas nicht passt, dann ist man schnell hinter der Leistung, die auf dem Papier steht. Ich freue mich auf das Finale, die Stimmung wird sicher super und am Abend mit den Scheinwerfern werfe ich gerne. Bei den Nachwuchswettkämpfen wollte ich nie, dass mir jemand beim Werfen zusieht. Jetzt bin ich sehr froh, dass mich meine ganze Familie und Freunde inklusive meiner Großeltern aus Großbritannien, die schon über 80 sind, im Stadion anfeuern.”
EM-Finaltraum geht für Raphael Pallitsch in Erfüllung
Zwölf Jahre nach seinem EM-Debüt über 800m war Raphael Pallitsch (SVS LA) zum zweiten Mal bei Kontinentalmeisterschaften mit dabei, diesmal über 1500m. Der Neo-Rekordler zeigte in den letzten Wochen in bestechender Form und hatte sich den Finaleinzug zum Ziel gesetzt. Im ersten von zwei Vorläufen gingen es die 16 Läufer sehr verhalten an, keiner wollte die Führung übernehmen und so wurde der Burgenländer nach vorne gespült. Ein Top-6-Platz war das Ziel aller Teilnehmer, denn nur dieser berechtigte zum Finaleinzug. Das rote Trikot blieb nach Durchgangszeiten von 1:04 min für 400m und noch langsameren 2:11 min nach 800m noch immer an der Spitze. Plötzlich zogen außen gleich mehrere Läufer vorbei und drängten den Oggauer nach innen, der sich innerhalb weniger Meter auf Position 10 wiederfand und eingesperrt war. Erst 150m vor dem Ziel war der 34-Jährige endlich frei und konnte sich mit einem sensationellen Zielsprint noch auf Platz 6 nach vorne schieben. Mit 3:44,29min lag Pallitsch nur 1/100s vor Mario Garcia (ESP), was aber für den Finaleinzug genug war, jeder Zentimeter zählte in diesem Rennen also. Der Traum vom EM-Finale (Mittwoch 22:26 Uhr) ging für den ehemaligen Lehrer somit in Erfüllung.
“Ich habe versucht, die Position so lange wie möglich zu halten. 800m vor dem Schluss haben sich dann drei Läufer vorbeigedrückt, obwohl ich auf Bahn 2 war, aber da kann man nichts machen. Es war auch nicht unfair, das gehört einfach dazu in solchen Rennen. Ich habe immer mitgezählt und geschaut, wo ich im Feld liege. Ich habe 200m vor dem Ziel gewusst, ich bin auf Position 8 bis 9. Diese Position muss ich auf alle Fälle halten und habe dann nur darauf gewartet, dass ein Loch aufgeht, damit ich da rauskomme. Auf der Zielgeraden war ich schon auf Bahn 3-4, aber da habe ich durchgezählt von 9, 8 ,7. Ich hatte am Ende einen kleinen Geschwindigkeitsüberschuß gegenüber den anderen und habe mich nach vorne gelehnt. Das macht dann den Unterschied, wenn es um Hundertstel geht. Das kann auch anders ausgehen, aber das ist Racing. Mein Traumziel habe ich erreicht. Ich hoffe schon auf ein 12er Finale, aber möglicherweise gibt es nach den Stürzen im zweiten Lauf noch Proteste und das Feld wird größer, denn von den Stürzen waren auch zwei Medaillenkandidaten betroffen. Aber ich nehme es, wie es kommt. Seit der WM habe ich immer liefern können, sowohl was Taktik und Form betrifft. Das baut mich auf, obwohl seit dem Rekord in Ostrava die Vorbereitung nicht ideal war. Das habe ich mental aber gut weggesteckt und körperlich bin ich dennoch da. Jetzt heißt es sich gut für das Finale zu erholen.”
Zeitplan der ÖLV Athleten bei der EM in Rom
Datum |
MESZ |
Bewerb |
Athlet/in |
10.06. (MO) |
21:50 |
400m (Finale) Frauen |
Susanne Gogl-Walli |
11.06. (DI) |
12:30
21:36 |
4x100m (VL) Frauen
Speer (Finale) Frauen |
Nationalstaffel
Victoria Hudson |
12.06. (MI) |
22:26 22:38 |
1.500m (Finale) Männer 4x100m (Finale) Frauen |
Raphael Pallitsch Nationalstaffel |
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ORF SPORT+ überträgt die EM täglich live. Kommentatoren: Dietmar Wolff / Thomas König
Tag |
Datum |
von |
bis |
Anmerkung |
Mo |
10.06.2024 |
19:25 |
23:00 |
LIVE - Tag 4 Abend |
Di |
11.06.2024 |
09:30 |
15:20 |
LIVE - Tag 5 Vormittag |
Di |
11.06.2024 |
19:00 |
23:00 |
LIVE - Tag 5 Abend |
Mi |
12.06.2024 |
20:05 |
23:00 |
LIVE - Tag 6 Abend (20:05 – 20:15 nur auf ORF ON) |
(Stand vom 1.6., kurzfristige Änderungen möglich)
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Fotos: © GEPA Pictures, ÖLV / @wolf.amri
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