Erste Silbermedaille für Lukas Weißhaidinger nach Nervenschlacht
Mit Weiten von 63m und auf rund 67m holte sich Lukas Weißhaidinger (ÖTB-OÖ LA) im Einwerfen gleich ein gutes Gefühl. Im ersten Versuch beförderte der Oberösterreicher dann den Diskus auf starke 65,60m, übertraf damit seine Qualifikationsweite vom Vormittag und setzte sich auf Rang 2 hinter Kristjan Ceh (SLO), der mit 66,59m die Führung übernahm. Im zweiten Durchgang stellte sich die 2kg Scheibe etwas auf und der Diskus landete auf 63,07m. An der Spitze tat sich einiges, Ceh legte mit 68,08m nach, Mykolas Alekna (LTU) schob sich mit 66,98m auf Rang 2 und auch Daniel Stahl (SWE) verdrängte den Taufkirchner mit 65,68m vom Podium. Der 32-Jährige steigerte sich im dritten Versuch dann auf gute 66,78m, blieb aber Vierter. Auf Silber fehlten nach drei Durchgängen nur 20cm, auf Bronze 6cm, nachdem sich Stahl auf 66,84m verbesserte. Im vierten Versuch glitt dem EM-Dritten von 2018 die Scheibe etwas aus der Hand und der Diskus landete auf 63,99m. Im fünften Versuch setzte sich der Oberösterreicher mit einem sensationellen Wurf auf 67,70m dann auf den Silberrang. Im abschließenden Durchgang, wo Silber bereits sicher war, gab es mit 64,42m keine weitere Steigerung. Nach Bronze bei Olympia-, WM- und EM gab es nun bei der dritten EM-Teilnahme erstmals eine Silbermedaille, wofür sich der Taufkirchner von seinen mitgereisten Fans ordentlich feiern ließ. Es war auch erst die zweite Silbermedaille bei Freiluft-Europameisterschaften für Österreich nach Herma Bauma im Speerwurf vor 74 Jahren und die erste für einen männlichen Athleten aus Österreich überhaupt. Dank des 2023 eingeführten ÖLV-Prämiensystems dürfen sich Lukas Weißhaidinger und sein Trainer Gregor Högler nun über je 5.000€ Prämie freuen, ein unter Österreichs Fachverbänden einzigartiges Zuckerl für Athleten und Coaches.
“Es fühlt sich einfach unglaublich an, dass ich wieder die Fahne im Stadion schwenken durfte. Wir haben viel verändert und dass sich das jetzt so auswirkt ist richtig cool. Als Erstes möchte ich mich bei meinem Trainer Gregor Högler bedanken, der mich immer super unterstützt, um das Beste rauszuholen. Obwohl man denkt schon am Optimum zu sein, machen wir immer wieder Veränderungen um noch besser zu werden. Aber auch dem ganzen Betreuerstab mit Benjamin, Patricia, Freddy, Richi und Wolfgang gehört ein großer Anteil. Das wichtigste ist, verletzungsfrei zu bleiben und das bin ich. Ich war lange Vierter und habe gewusst die Weiten sind nicht über 70m und die Chance muss ich ergreifen. Das Wichtigste war sich zu pushen und den richtigen Wurf zu treffen. Es war auf Messers Schneide, aber den Fünften habe ich richtig gut erwischt. Ein bisschen habe ich vor dem letzten Versuch schon noch geschwitzt, aber ich wollte auch noch Gold angreifen. Aber wenn man schon mal auf Silber ist, hofft man natürlich die auch mindestens zu kriegen. Das ich den aktuellen Weltrekordhalter und Olympiasieger hinter mir lassen konnte, ist nicht selbstverständlich. Die Medaille glänzt schon sehr weltmeisterlich, auch wenn das viele vielleicht nicht verstehen. Ich habe immer gesagt, etwas schlummert noch etwas in mir. Ich bin an meine Grenzen gegangen und habe gewusst, dass ich in Schlagdistanz bin. Ich bin doch schon länger dabei und die Erfahrung hat mich etwas ruhiger gemacht. Das gibt mir auf alle Fälle eine breitere Brust für die Olympischen Spiele. So ein Wettkampf wie heute macht einfach nur Spaß und ich kann sicher noch weiter werfen. Meine Freunde und Familie waren auch alle da, das war ein Wettkampf den ich nie vergessen werde.”
Isabel Posch im Siebenkampf nur knapp hinter Bestleistungskurs
Heute am späten Nachmittag wurde der Siebenkampf mit dem Kugelstoßen fortgesetzt. Isabel Posch (TS Lustenau) begann diese Disziplin mit 12,32m und konnte sich im zweiten Versuch auf 12,50m steigern. Blieb noch ein Stoß, aber diesmal rutschte der 24-Jährigen die Kugel aus der Hand, flog nicht einmal 12 Meter weit, daher machte sie den Versuch ungültig. In der Gesamtwertung gab es daher einen kleinen Rückschlag, mit gesamt 2.565 Punkten fiel die Vorarlbergerin auf Rang 20 zurück. Im 200m-Bewerb, einer der Stärken von Posch, galt es also aufzuholen, die Mehrkämpferin war im dritten Lauf auf Bahn 4 an der Reihe.
Die Lustenauerin absolvierte die halbe Stadionrunde in Season Best von 24,06s (0,1), was die achtschnellste Zeit aller Athletinnen war. Damit rückt die EM-Debütantin mit 3.540 Punkten auf Rang 15 vor und hat nur 48 Zähler weniger auf dem Konto als am Weg zu ihrer PB bei ihrem Sieg bei der Universiade 2023. Die Gesamtführung hat nach 4 von 7 Disziplinen Nafissatou Thiam (BEL) mit 3.955 Punkten..
“Der Kugelstoß war wirklich nicht gut. Das Aufwärmen war mehr als ok, da dachte ich es geht was. Aber bei den Stößen bin ich dann gar nicht unter die Kugel gekommen, musste alles mit dem Oberkörper machen, da fehlt natürlich dann die Weite. Die 200 Meter waren sehr solide. Es war ein langer, harter Tag. Der Vormittag war richtig cool, der Nachmittag eher durchwachsen, aber das ist Siebenkampf, morgen heißt es wieder voll angreifen.”
Vorschau auf morgen Samstag
Morgen Vormittag ist Tobias Rattinger (LAC BMD Amateure Steyr) als erster ÖLV-Athlet im ersten von zwei 3.000m Hindernis-Vorläufen um 10:10 Uhr im Einsatz, jeweils die Top-8 beider Heats steigen ins Finale am Montag auf. Um 11:06 Uhr in Lauf 3 auf Bahn 7 geht es für Magdalena Lindner (Union St.Pölten) los. Aus den drei Vorläufen qualifizieren sich die 14 Zeitschnellsten für die Semifinali am Sonntag, wo bereits 10 vorqualifizierte Sprinterinnen warten.
Siebenkämpferin Isabel Posch (TS Lustenau) setzt ihr EM-Debüt um 12:10 Uhr mit dem Weitsprung fort, in der Abendsession folgt dann um 18:05 oder 19:20 Uhr der Speerwurf, bevor um 21:43 der Siebenkampf mit dem 800m-Bewerb abgeschlossen wird.
Die Hürdensprinter bestreiten Abends sowohl Semifinale als auch Finale. Karin Strametz (SU Leibnitz) wurde um 20:28 Uhr in Lauf 3 auf Bahn 4 gelost, Vereinskollege Enzo Diessl wird um 20:46 Uhr im 2.Lauf auf Bahn 4 antreten. Jeweils die Top-2 plus die zwei Zeitschnellsten steigen in die Endläufe auf, die dann um 22:08 Uhr bzw. 22:18 Uhr auf dem Programm stehen.
Direkt ins Semifinale steigt 100m-Sprinter Markus Fuchs (Union St.Pölten) ein. Um 21:10 Uhr wird er im 1.Lauf auf Bahn 6 versuchen, sich als einer der Top-2 in seinem Heat oder als einer der beiden weiteren Athleten über die Zeit für das Finale um 22:53 Uhr zu qualifizieren.
Zeitplan der ÖLV Athleten bei der EM in Rom
Datum |
MESZ |
Bewerb |
Athlet/in |
08.06. (SA) |
10:10 10:50 12:10
18:05 19:20 20:12 20:38 21:10 21:47 22:08 22:18 22:53 |
3.000m Hindernis (VL) Männer 100m (VL) Frauen Weit (7K) Frauen
Speer 7K (Gruppe A) Frauen Speer 7K (Gruppe B) Frauen 100m Hürden (SF) Frauen 110m Hürden (SF) Männer 100m (SF) Männer 800m (7K) Frauen 100m Hürden (Finale) Frauen 110m Hürden (Finale) Männer 100m (Finale) Männer |
Tobias Rattinger Magdalena Lindner Isabel Posch
Isabel Posch (?) Isabel Posch (?) Karin Strametz Enzo Diessl Markus Fuchs Isabel Posch Karin Strametz Enzo Diessl Markus Fuchs |
09.06. (SO) |
09:00
09:30 13:20
20:05 21:05 22:53 |
Halbmarathon Männer
Halbmarathon Frauen 400m Hürden (VL) Männer
400m (SF) Frauen 100m (SF) Frauen 100m (Finale) Frauen |
Mario Bauernfeind Timo Hinterndorfer Peter Herzog Dominik Stadlmann Andreas Vojta Julia Mayer Leo Köhldorfer
Susanne Gogl-Walli Magdalena Lindner Magdalena Lindner |
10.06. (MO) |
10:25 11:20 11:45 12:40
21:50 22:00 |
Speer Q (Gruppe A) Frauen 1.500m (VL) Männer Speer Q (Gruppe B) Frauen 400m Hürden (SF) Männer
400m (Finale) Frauen 3.000m Hindernis (Finale) Männer |
Victoria Hudson (?) Raphael Pallitsch Victoria Hudson (?) Leo Köhldorfer
Susanne Gogl-Walli Tobias Rattinger |
11.06. (DI) |
12:30
21:05 21:36 |
4x100m (VL) Frauen
400m Hürden (Finale) Männer Speer (Finale) Frauen |
Nationalstaffel
Leo Köhldorfer Victoria Hudson |
12.06. (MI) |
22:26 22:38 |
1.500m (Finale) Männer 4x100m (Finale) Frauen |
Raphael Pallitsch Nationalstaffel |
(?) Die Einteilung in die jeweiligen Gruppen (Diskus, Speer) ist derzeit noch nicht bekannt.
Die EM im Internet
Fotos
ÖLV-Flickr-Album (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / @amriphoto)
Die EM im TV
Die ÖLV-Pressekonferenz vom 3.6. (Live um 11 Uhr auf ORF Sport+) gibt es auf ORF ON zum An- oder Nachschauen.
ORF SPORT+ überträgt die EM täglich live. Kommentatoren: Dietmar Wolff / Thomas König
Tag |
Datum |
von |
bis |
Anmerkung |
Sa |
08.06.2024 |
10:00 |
12:45 |
LIVE - Tag 2 Vormittag |
Sa |
08.06.2024 |
17:55 |
23:00 |
LIVE - Tag 2 Abend |
So |
09.06.2024 |
08:55 |
13:45 |
LIVE - Tag 3 Vormittag |
So |
09.06.2024 |
20:00 |
23:00 |
LIVE - Tag 3 Abend |
Mo |
10.06.2024 |
10:00 |
13:40 |
LIVE - Tag 4 Vormittag |
Mo |
10.06.2024 |
19:25 |
23:00 |
LIVE - Tag 4 Abend |
Di |
11.06.2024 |
09:30 |
15:20 |
LIVE - Tag 5 Vormittag |
Di |
11.06.2024 |
19:00 |
23:00 |
LIVE - Tag 5 Abend |
Mi |
12.06.2024 |
20:05 |
23:00 |
LIVE - Tag 6 Abend (20:05 – 20:15 nur auf ORF ON) |
(Stand vom 1.6., kurzfristige Änderungen möglich)
Alle Live-Übertragungen von ORF SPORT+ sind außerdem via ORF ON als Live-Stream zu sehen und danach on-demand abrufbar.
Fotos: © GEPA Pictures, ÖLV / @wolf.amri
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