Hochdramatische Entscheidung im Männer – Zehnkampf
Im Zehnkampf der Männer können die U23-Athleten nicht nur die U23-Wertung gewinnen, sie werden zusätzlich auch in der Allgemeinen Klasse gewertet. Leader Niklas Voss (Sparkasse SG Götzis) hatte keinen leichten Start in den zweiten Tag, denn über die 110m Hürden kollidierte er mehrfach mit dem neben ihm laufenden Stephan Pacher (VST Lass). Davon unbeeindruckt lief Mika Voss (Sparkasse SG Götzis) vorne weg und schob sich mit der schnellsten Zeit von 15,40s (PB) näher an seine Konkurrenten heran. Niklas Voss war dann im Diskuswurf die Nummer 1 im Feld, er übertraf erstmals die 40m-Marke um 4cm und baute so seinen Vorsprung aus, auch sein jüngerer Bruder Mika stellte mit 39,23m PB auf und übernahm damit in der U23-Klasse die Führung. Dieser gewann den anschließenden Stabhochsprung mit tollen 4,60m (=PB) und schob sich damit bis auf 52 Zähler an seinen älteren Bruder heran.
Auch im Speerwurf war der U23-Athlet aus Vorarlberg mit neuer PB von 52,56m unerreicht und übernahm damit sogar doch eher überraschend die Führung in der Gesamtwertung. Das Bruderduell musste also im letzten Bewerb, dem 1500m-Lauf, entschieden werden, Niklas musste rund 19 Sekunden gutmachen um seinen Titel zu verteidigen. Und in 4:45,19min legte er eine gute Zeit vor, dann hieß es warten. Als Mika mit einigem Abstand das Ziel erreichte, war die Spannung kaum zu überbieten, um gerade einmal 2 Zähler hatte der ältere Bruder Niklas wieder gegen den jüngeren Mika gewonnen. Mit 6.916 Punkten war es der dritten Titel in Serie für den Vorarlberger, Mika Voss beendete den Zehnkampf mit 6.914 Punkten (PB) auf dem Silberrang. Bronze mit neuer PB von 6.165 Punkten durfte sich Daniel Steindl (ULC Weinland) umhängen lassen, da Stephan Pacher (VST Laas) die 1500m wegen eines Krampfes nicht beendete.
Die U23-Wertung gewann dadurch ebenfalls Mika Voss vor Daniel Steindl, Rang 3 ging hier an Stephan Pacher, der auf 6.157 Punkte kam.
Niklas Voss: „Nach dem Speerwurf hatte ich mit dem Sieg schon abgeschlossen, nach Stabhoch war ich da in einem mentalen Tief. Ich habe aber noch einmal alles probiert, dachte aber nicht, dass es sich ausgeht. Der Sieg tut ein bisschen weh, weil man dem eigenen Bruder nicht gerne seinen ersten Titel vermasselt. Aber drei Titel hintereinander zu schaffen ist schon ein Privileg.
Mika Voss: „Es ist natürlich bitter, wenn man zum dritten Mal den Titel so knapp verpasst. Aber von der Punktezahl her war es perfekt. Es waren einige sehr starke Disziplinen dabei, heuer sind sicher noch 7000 Punkte drinnen. Der Sieg im Brüderduell steht halt noch immer aus, aber irgendwann ist es soweit.“
In der U20-Klasse schob sich das Feld in den ersten beiden Disziplinen des zweiten Tages weiter zusammen. Paul Prechtl (Union LA Eugendorf) übernahm mit zwei Mal PB von 15,12s über 110m Hürden und 37,01m im Diskuswurf sogar die Führung, Alexander Heinz (TGW Zehnkampf Union) schob sich ebenfalls an Favorit Simon Hummer (TGW Zehnkampf Union) vorbei, alle drei lagen aber innerhalb von nur 65 Zählern. Hummer konnte im Stabhochsprung dann nur einen gültigen Versuch über 4,00m in die Wertung bringen, die gestern erlittene Fersenprellung behinderte ihn sichtlich. Prechtl und Heinz waren nach 4,00m bzw. 4,10m nur mehr um 3 Zähler getrennt, nach dem Speerwurf hatte der Oberösterreicher dann aber erstmals die Führung übernommen, er brachte mit 49,35m neue PB in die Wertung. Der Sieg war Alexander Heinz damit fast nicht mehr zu nehmen und mit 5:08,11min über 1500m fixierte er diesen dann auch, gesamt standen 6.404 Punkte (PB) zu Buche. Silber und Bronze gingen an Paul Prechtl mit 6.344 Punkten (PB) und Julian Elender (Raiffeisen TS Gisingen), der 6.061 Zähler (PB) sammelte.
Alexander Heinz: „Es ist überraschend gut gelaufen, natürlich war es blöd, dass sich Simon als Topfavorit verletzt hat. Aber mit dem Stockerl habe ich schon gerechnet, jetzt bin sehr glücklich über den Sieg, besonders Hoch und 400m waren meine Highlights.“
Frauen - Siebenkampf
Auch am zweiten Tag war Favoritin Angelina Rupp (TS Hörbranz) in der U23-Wertung eine Klasse für sich. Sie war auch heute in allen drei Disziplinen nicht zu schlagen und lief nach 5,52m (0,1) im Weitsprung und sehr guten 40,57m im Speerwurf die abschließenden 800m in 2:25,73min. Damit kamen für die Vorarlbergerin 4.980 Punkte ins Endergebnis, womit sie mehr als 1.000 Zähler Vorsprung auf Elisabeth Bluch (LAC Klagenfurt) hatte, die auf 3.901 Punkte kam und Regina Waldner (DSG Wien / 3,668 Pkt) hinter sich ließ.
Angelina Rupp: „Ich bin zufrieden, es ging besser als bei den letzten Wettkämpfen. Aktuell arbeite ich fast 50 Stunden pro Woche, da ist es nicht leicht das Training unterzubringen. Vor allem am zweiten Tag ging alles auf was ich mir vorgenommen habe, damit bin ich mega zufrieden. Ich habe am 800er noch gekämpft, weil ich die 5.000 Punkte überbieten wollte, aber bei dem Gegenwind auf der Zielgerade war es nicht möglich, aber ich kann mir nichts vorwerfen.“
In der U20-Klasse war Alma Kathan (TS Innsbruck) auch an Tag 2 sehr stark unterwegs. Im Weitsprung verpasste sie mit 5,75m (0,3) noch knapp ihre PB, im Speerwurf pulverisierte sie diese mit 33,16m geradezu und steigerte sich um mehr als 5 Meter. 2:36,53min kamen dann noch im 800er in die Wertung, was insgesamt 4.739 Punkte ausmachte und der Tirolerin, die ab Herbst in Reno/USA studieren wird, somit Gold einbrachte. Silber holte sich Sanya Malik (ATSV Innsbruck) mit 3.948 Punkten, Bronze ging schließlich an Sophia Höfer (TGW Zehnkampf-Union), die auf 3.706 Zähler kam.
Alma Kathan: „Beim Weitsprung hatte ich drei gültige und weite Sprünge, obwohl keiner davon am Brett war, so gesehen waren die Weiten sehr gut. Speer habe ich jetzt vermehrt trainiert, das hat sich heute ausgewirkt, weil die Technik jetzt viel besser ist. 800m sind immer hart, aber es passt schon. Über meinen Titel freue ich mich sehr, auch die Punkte sind in Anbetracht des Gegenwindes ganz in Ordnung.“
Die Allgemeine Klasse der Frauen wurde als Rahmenbewerb ausgetragen, hier gab es lange ein spannendes Duell zwischen Angela Förster (Union Salzburg LA) gegen Viola Simmer (LCA Umdasch Amstetten). Nach dem Weitsprung lagen die beiden immer noch knapp beisammen, im Speerwurf war dann die Niederösterreicherin mit 40,38m aber gleich um 7 Meter besser als ihre Konkurrentin und zog davon. Mit der schnellsten Zeit des Tages von 2:19,44min über 800m sicherte sich die Waidhofnerin mit 5.086 Punkten auch die Gesamtwertung, die Salzburgerin schaffte 4.727 Zähler.
Viola Simmer: „Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden, am besten ging es im Hochsprung und Speerwurf. Mit Hürden und Weit bin ich nicht ganz glücklich und im 800er ist es immer schwer, wenn man alleine läuft. Es ist aber immer schön, wenn man über 5000 Punkte macht.“
Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Alfred Nevsimal)
TV-Beiträge von den Meisterschaften in Rif gibt es am Sonntag, 2.6. um 11:25 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild und am Donnerstag 6.6. um 01:50 auf ORF Sport+ zu sehen.
Wichtige Stadion-LA-Termine 2024
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U20 WM / Lima (PER) |
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