Von Beginn an lief das Rennen von Julia Mayer (DSG Wien) wie ein Uhrwerk rund um einen Kilometerschnitt von 3:30 min. Die 30-Jährige startete anfangs im Hinblick auf das Olympia-Limit eher defensiver und absolvierte die ersten fünf Kilometer in 17:43 auf Platz 59, gefolgt von 17:30 und 17:26. Beim Halbmarathon lag die diesjährige 50. der WM in Budapest mit 1:13:56 bereits auf klaren Rekordkurs, aber noch relativ klar über dem Schnitt für die direkte Qualifikation für Olympia (2:26:50). Ab Kilometer 25 wurden die 5km Zwischenzeiten mit 17:19, 17:26 und 17:07 von 35 bis 40 Kilometer deutlich schneller und brachten das Limit in Reichweite. Mit 7:14 min waren die letzten 2,195 Kilometer sogar die Schnellsten für die Niederösterreicherin und bedeuteten schlussendlich eine Endzeit von 2:26:43 und Platz 37 im Ranking. Ihren bisherigen ÖLV-Rekord von 2:30:42 von den Staatsmeisterschaften im Rahmen des diesjährigen Vienna City Marathon pulverisierte Mayer um fast vier Minuten.
Julia Mayer: "Ich bin es anfangs defensiv angelaufen, dass ich in 2:29:30 ins Ziel komme. Bei Kilometer 16 habe ich schon gemerkt, dass ich deutlich schneller unterwegs bin und habe dann zur nächsten Gruppe aufschließen können, die mit 2:26:50 das direkte Limit im Fokus hatte. Das hat mich selbst ein bisschen überrascht, aber die Beine fühlten sich gut an. Von da an war es ein irrsinnig geiles Rennen und ich konnte immer wieder Läuferinnen ein- und überholen. Die letzten 400 Meter konnte ich meinen klassischen Zielsprint anziehen und habe am Teppich 2:26 auf der Anzeigetafel gesehen. Es war einfach ein geiles Rennen. Ich habe mich bei Kilometer 35 mal gefragt, wann es endlich hart wird. Das war dann erst ab Kilometer 39 der Fall, aber da beißt man dann einfach durch. Einfach nur saugeil!"
In Valencia blieben heute sagenhafte 28 Männer und 37 Frauen unter den direkten Olympialimits von 2:08:10 bzw. 2:26:50. ÖLV-Marathonrekordhalter Peter Herzog (Union Salzburg) absolvierte den Marathon nach Verletzungssorgen in der Vorbereitung ohne Druck in 2:24:32.
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Nach Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA / Diskuswurf), Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union / 400m) und Victoria Hudson (SVS-Leichtathletik / Speerwurf) ist Julia Mayer nun die vierte ÖLV-Athletin mit einer direkten Olympia-Qualifikation für Paris und muss sich für Paris keine Gedanken mehr um das World Athletics World Ranking machen.
Foto: © Florian Kurrasch