Das ÖLV-Aufgebot für diese Weltmeisterschaften umfasst mit Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) über 5km und den beiden aktuellen Marathonrekordhaltern Julia Mayer (DSG Wien), Peter Herzog (Union Salzburg), sowie Andreas Vojta (team2012.at) im Halbmarathon vier Athlet:innen.
Für Sonntag ist die derzeitige Wetterprognose mit maximal bis zu 17°C und leichter Bewölkung recht gut. Besonders im Halbmarathon werden die Felder von den Äthiopiern und Kenianern dominiert, welche die ersten sieben bzw. acht Plätze laut Saisonbestleistung belegen. Über 5km und der Meile haben noch recht wenige Läufer:innen valide Straßenbestzeiten in dieser Saison zu buche stehen.
Den Auftakt am Sonntag macht aus österreichischer Sicht um 11:15 Uhr (MESZ) über 5 Kilometer Kevin Kamenschak (ATSV Linz). Der U20-EM Silber- und Bronzemedaillengewinner über 1500m und 5000m dieses Jahres in Jerusalem legte nach der EM nur ein paar Tage Pause ein und lieferte vor rund drei Wochen mit der Verbesserung des österreichischen U20 & U23-Rekordes über 3000m auf starke 7:48,57 min eine weitere Talentprobe ab. In Riga stehen nun die 5km auf der Straße als Abschluss einer sehr erfolgreichen Saison am Programm. Die bisherige 5km Bestzeit stammt mit 14:55 min noch aus dem Jahr 2020, auf der Bahn über dieselbe Distanz stehen 13:40,82 min zu buche. In Riga geht Kamenschak als einer der Jüngsten des gesamten Feldes an den Start.
Der Linzer sagte zu seiner unmittelbaren Vorbereitung: "Wir haben den Umfang in den letzten Wochen wieder etwas erhöht und die Vorbereitung ist sehr gut verlaufen. Ich weiß, dass ich richtig gut und vom Training her sogar besser drauf bin als bei meiner 5000m Bestleistung im Juni. Das möchte ich im Wettkampf natürlich entsprechend umsetzen und ich bin gespannt was dann rauskommt."
Österreichs Marathonrekordhalterin Julia Mayer (DSG Wien) startet um 12:30 Uhr (MESZ) nach dem WM-Marathon im August in Budapest, wo sie Platz 50 belegte, bereits bei ihrer zweiten Weltmeisterschaft in diesem Jahr. Die 30-Jährige wurde erst am Donnerstag erneut zu Wiens Sportlerin des Jahres gekürt und lief im Februar in La Valetta (1:12:14 h) und im März in Gent (1:11:31 h) knapp an ihren österreichischen Halbmarathonrekord (1:11:13 h) heran, bevor sie beim Wien Marathon den ÖLV-Rekord um eine Sekunde auf 2:30:42 verbesserte. Im 81-köpfigen Feld liegt die Wienerin laut Meldeliste im guten Mittelfeld.
Julia Mayer: "Ich konnte gleich nach dem WM-Marathon wieder ins Training einsteigen und die letzten Wochen verliefen recht gut. Durch den geringen Abstand zwischen Budapest und Riga konnte ich nicht viele spezifische Einheiten für den Halbmarathon absolvieren, daher ist es schwierig einzuschätzen, wie gut die Form ist. In jedem Fall sollte mir das Rennen helfen mehr Tempohärte für meinen nächsten Marathon im Dezember in Valencia zu sammeln. Ich freue mich, dass ich Österreich dieses Jahr gleich bei zwei Großereignissen vertreten darf."
Andreas Vojta (team2012.at) und Peter Herzog (Union Salzburg) starten um 13:15 Uhr unserer Zeit gemeinsam mit allen männlichen Elite- und Hobbyathleten in den WM-Halbmarathon. Der Gerasdorfer Andreas Vojta konnte sich im Frühjahr mit 1:02:32 h im Wiener Prater auf Platz 2 der ewigen ÖLV-Bestenliste setzen und lief mit 1:03:31 h vor zwei Wochen in Kopenhagen bei eher warmen Bedingungen seine bisher viertschnellste Zeit. Vier Wochen vor seinem zweiten Marathon in Frankfurt steht nun mit der WM ein weiterer schneller Halbmarathon am Programm. Peter Herzog verbesserte im Jänner in Sevilla seine Halbmarathonbestleistung auf 1:03:10 h und lief im Juli bei den 5000m Staatsmeisterschaften hinter Vojta auf Rang 2. Zuletzt absolvierte der Salzburger den Kärnten läuft Halbmarathon Ende August in 1:07:12 h und vor zwei Wochen einen 10km Lauf in Wals. Am Mittwoch trafen Beide noch bei der Ineos 1:59 Pace Challenge in der Wiener Hauptallee auf Marathonweltrekordler Eliud Kipchoge und zeigten sich von dessen Besuch in Österreich begeistert.
Andreas Vojta: "Die Vorbereitung ist soweit gut gelaufen. In Kopenhagen hatte ich mir von den Rahmenbedingungen und vom Feld etwas mehr erhofft, aber ich habe von dem Wettkampf gut Schwung mitnehmen können. In den Trainings danach ist mir das schnelle Tempo schon leichter gefallen. In Riga hoffe ich doch auf eine höhere Dichte in meinem Bereich und das sich eine schöne Gruppe im Bereich 61-62 Minuten bildet. Mein Ziel ist es meine Bestleistung zu verbessern und ich bin guter Dinge, dass ich meine Form zeigen kann. Danach habe ich noch vier Wochen um mich fokussiert auf den Frankfurt Marathon vorzubereiten, der natürlich im Hinblick auf Paris2024 eine wichtige Rolle spielt."
Sebastian Frey (DSG Wien), der ursprünglich auch im WM-Aufgebot über 5km war und in Riga seinen Einstieg in die Herbstsaison geplant hatte, entschied sich kurzfristig mit seinem Trainer Thomas Dreissigacker nach einer nicht ganz plangemäßen Vorbereitung gegen einen Start.
Links:
- Livestream (kostenlos und frei verfügbar nach Registrierung)
- World Athletics Road Running Championships Riga 2023 - Ergebnisse & Zeitplan
- World Athletics Road Running Championships Riga 2023 - Meldeliste nach Saisonbestleistung
- World Athletics Road Running Championships Riga 2023 - Meldeliste nach Länder
Fotos: ÖLV / Coen Schilderman & Giancarlo Colombo / Gepa Pictures