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Valentina Fedjuschina leitet die Geschicke der europäischen Masters-Leichtathletik

Valentina Fedjuschina kurz nach ihrer Wahl zur Präsidentin (C) EMA

Vor knapp zwei Wochen wurde Valentina Fedjuschina, doch etwas überraschend, zur Präsidentin von European Masters Athletics (EMA) gewählt. Mittlerweile hat sich der neue Vorstand rund um die 57-jährige Ex-Kugelstoßerin formiert und die Arbeit aufgenommen.

Mit Valentina, laut ihrem Reisepass Walentina mit W, Fedjuschina steht erstmals eine Österreicherin dem Kontinentalverband der Masters-Leichtathletik vor. In ihrer aktiven Karriere nahm sie an drei Olympischen Spielen teil, für drei verschiedene Länder muss man hinzufügen: 1988 für die Sowjetunion, 1996 für die Ukraine und 2000 für Österreich. Danach etablierte sich die in Portugal lebende Österreicherin als Athletenmanagerin und hat auch aktuell einige "Hochkaräter" in ihrem Stall (u.a. Ex-Diskuswurf-Weltmeister Andrius Gudzius/LTU). Sie ist in der Leichtathletik-Familie weltweit sehr gut vernetzt und spricht mehrere Sprachen fließend. Ein großes Plus auch für ihre jetzige Präsidentinnenfunktion.

EMA als eigenständige Kontinentalorganisation

Im Jahr 1978 wurden die European Veterans Athletics Association (EVAA) gegründet und erstmals auch Masters-Europameisterschaften ausgetragen. Die Mastersbewegung wuchs in ganz Europa und vor rund zehn Jahren wurde der Name European Masters Athletics (EMA) etabliert. Die eigenständige Organisation für die Masters-Leichtathletik, die von European Athletics anerkannt ist, war notwendig, da sich nicht alle Nationalen Leichtathletik-Verbände Europas der Masters-Thematik annehmen und sich parallel dazu eigene nationale Dachorganisationen etablierten. In Großbritannien, Finnland, Griechenland, aber auch Polen oder Bulgarien ist das der Fall. In Österreich hat sich die Mastersszene sehr gut im ÖLV entwickelt und daher ist auch der ÖLV selbst Mitglied der EMA und auch des Masters-Weltverbands (WMA). Ähnliche Entwicklungen, mit separaten Dachorganisationen, gibt es übrigens in der Leichtathletik auch im Berglauf (WMRA) und Ultralauf (IAU).

Die Fäden laufen in Portugal zusammen

Der bisherige EMA-Präsident Kurt Kaschke (GER) und mit ihm der gesamte bisherige Vorstand kandidierten nicht mehr für eine weitere Periode, daher war ein Wechsel im Leitungsorgan vorprogrammiert. Kaschke, der auch in Portugal wohnhaft ist, und die bisherige Generalsekretärin Carvalho aus Portugal führten die Geschäfte des Verbands. Insofern brachte die Neuwahl wenig Änderungen, da nun die Fäden mit Valentina Fedjuschina und der neuen Generalsekretärin Maria Clarissa Duarte (POR) weiterhin in Portugal zusammenlaufen.

Trotzdem kam die Wahl Fedjuschinas zur Präsidentin für manche Beoabachter überraschend, da Polens Kandidat Jerzy Krauze kein Unbekannter in der Masters-Szene ist und sein Land als Ausrichter von Masters-Events bereits mehrfach in Erscheinung trat und auch 2024 die Masters-Hallen-EM in Torun ausrichten wird. Dennoch setzte sich Österreichs Kandidatin mit 33 zu 25 Stimmen durch. Fedjuschina nützte die Masters-EM in Braga (POR) im Vorfeld der Wahlen perfekt zum Networking und wurde dabei tatkräftig vom rot-weiß-roten Delegationsleiter Dr. Franz Kropik unterstützt.

"Die Athletinnen und Athleten im Mittelpunkt"

Seit ihrer Wahl hat sich Valentina Fedjuschina in mehreren Schreiben auf der EMA-Website an die Mitglieder gewandt und um Mitarbeit und Unterstützung geworben. "Ich möchte EMA weiter an European Athletics annähern und eng mit dem Verbänden zusammenarbeiten", sagt die 57-Jährige, die aber betont, dass "alles was EMA macht, für die Athletinnen und Athleten getan wird. Sie stehen im Mittelpunkt unserer Überlegungen und unseres Handelns. Athletics for life, Leichtathletik für alle Generationen ist unser Motto."

EMA Website

Foto (C) EMA

11/03/22 16:06, Text: Helmut Baudis

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