Nach Smederevo (SRB) im Jahr 2021 und Craiova (ROU) 2022, nutzt das österreichische Team heuer bei den Balkanmeisterschaften wieder die Chance auf Medaillen und Bonuspunkte für das World Ranking, vor allem im Hinblick auf die WM-Qualifikation. Kraljevo war schon einmal Austragungsort, nämlich für die U18-Balkanmeisterschaft 2021, wo ein großes ÖLV-Team mit dabei war. An diesem Ort in der U18-Klasse siegten damals Kevin Kamenschak über 1500 m und Samuel Lengauer über 2000m Hindernis - vielleicht ist das ein gutes Omen. Die Medaillenbilanz der AK-Meisterschaften im Freien, zeigt bisher drei Mal Gold durch Susanne Gogl-Walli (2x 400 m) und Niklas Strohmayer-Dangl (1x 400Hü). Dazu kommen vier Mal Silber durch Andreas Vojta (5000 m), Jan Mitsche (Zehnkampf), die 4x100m-Damen-Staffel, sowie durch Beate Taylor (100Hü). Kevin Kamenschak (1500 m), Magdalena Lindner (200 m) und Lena Pressler (400 Hü) sorgten letztes Jahr für drei Mal Bronze.
"Road to Budapest" für Fuchs und Pallitsch
Die nun fix für Olympia 2024 qualifzierte Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) konnte die letzten beiden Jahre Gold über 400 m gewinnen, doch dieses Jahr wird sie nicht am Start stehen.
Ein prominenter Teilnehmer wird aber Markus Fuchs (Union St. Pölten) sein, der das WM-Ticket fixieren möchte. Sein letztes Rennen war bei den Staatsmeisterschaften in Bregenz, wo er 10,24 s lief. Seither kämpft der Niederösterreicher mit einer Achilessehnen- bzw. Wadenentzündung. Diese Reizung beeinflusste Fuchs in den letzten Wochen sehr und er musste vermehrt auf Regeneration und Physiotherapie setzen, anstatt auf das geplante Training. "Es ist nun deutlich besser geworden mit den Schmerzen, aber es ist noch nicht perfekt. Trotzdem freue ich mich auf die Balkan-Meisterschaften, wo ich ein ähnliches Resultat wie bei den Staatsmeisterschaften abliefern möchte und einen Top-3-Platz erreichen will, um viele Punkte zu holen und die WM-Quali endlich abzusichern." Fuchs zeigte sich zuversichtlich, dass der Fuß hält und ist motiviert für ein schnelles Rennen. Neben ihm wird übrigens auch noch Leo Sares (SVS-Leichtathletik), der sich auf die U20-EM im August vorbereitet, über 100 m am Start stehen.
Seine letzte Chance, um den Punktedurchschnitt im "Road to Budapest"-Ranking zu verbessern, möchte Raphael Pallitsch (SVS-Leichtathletik) über 1500 m nutzen. Nach starken 3:39,68 min vergangene Woche in Liège (BEL), könnte er dieses Wochenende seine Bestzeit von 3:38,16 min, die er Anfang Juni aufstellt hat, angreifen. Er plant mit Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) ein schnelles Rennen: "Ich werde die ersten 600 bis 700 m Tempo machen, damit wir auf eine schnelle Endzeit kommen. Marcel wird dann den Mittelteil übernehmen und am Ende werde ich, Marcel oder die internationale Konkurrenz hoffentlich nach vorne gehen." Für Pallitsch geht es vor allem um eine schnelle Zeit, denn auch wenn er nicht den Sieg holt, gebe es noch sehr viele Bonuspunkte bei diesem Kategorie-B-Wettkampf.
Jagd nach Bestleistungen und Medaillen
Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) könnte nach einem nicht ganz optimalen Saisonstart diese Woche an seine Leistungen in der Hallensaison anschließen. Seine Outdoor-Saisonbestleistung im Stabhochsprung steht derzeit bei 5,35 m, in der Halle sprang er bereits 5,52 m.
Zuletzt mit sehr guten Zeiten überzeugt hat Karin Strametz (SU Leibnitz) über 100 m Hürden. Bei den Staatsmeisterschaften verbesserte sie ihre PB auf 13,11 s und eine Woche darauf lief sie bei starkem Gegenwind 13,30 s (-1,8). Bei den Balkan-Meisterschaften wird es einen 100-m-Hürden-Zeitlauf, ohne Vorläufe, am Sonntag geben. Ihre Trainingskollegin Magdalena Lindner (Union St. Pölten) wird auch wieder bei der Balkan-Meisterschaft am Start stehen. Nach Bronze im letzten Jahr über 200 m, ist sie dieses Mal nur über 100 m, wo sie 11,41 s aus Bregenz als SB stehen hat, am Start.
Mit Djeneba Touré (ATG) hat Österreich eine einzige Vertreter*in in den Wurfbewerben. Die Diskuswurf-Staatsmeisterin möchte ihre Saisonbestleistung von 53,92 m angreifen. Ähnliches hat Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) über 3000 m Hindernis vor. Er steigerte seine persönliche Bestzeit letzte Woche in Liège (BEL) auf starke 8:42,07 min und positioniert sich immer besser im World Ranking für die Freiluft-EM 2024.
Nächster Halt nach U23-EM
Gleich sechs Athlet*innen nutzen die Wettkampf-Gelegenheit direkt eine Woche nach der U23-Europameisterschaft in Espoo (FIN). Caroline Bredlinger (LT Burgenland Eisenstadt) wird über 800 m und Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) über 1500 m antreten. Der U23-EM-Fünfte (10.000 m) Sebastian Frey (DSG Wien), ist dieses Mal für 3000 m und 5000 m gemeldet. Auf eine versöhnliche Saison-Fortsetzung hofft 400m-Hürden-Ass Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt), nach dem kurzfristigen DNS bei der U23-EM.
Außerdem wird Weitspringerin Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) um eine gute Weite mitspringen. Gespannt darf man auf den Viertplatzierten der U23-EM im Dreisprung, Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union), sein. In Espoo sprang er erstmals über die 16-Meter-Marke. Wie weit wird es dieses Mal gehen?
An seiner Seite im Dreisprung-Feld wird Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal) sein, der nach seinem Staatsmeistertitel in Bregenz wieder große Weiten springen möchte. Auch 800m-Staatsmeister Elias Lachkovics (SVS-Leichtathletik) steht in Kraljevo am Start.
Der Österreicher*innen Zeitplan:
Samstag | |||
10:15 | 100m SF | M | Fuchs, Sares |
10:30 | 100m SF | W | Lindner |
16:00 | 400 Hü | M | Strohmayer-Dangl |
16:00 | Diskus | W | Touré |
17:10 | 800m | W | Bredlinger |
17:20 | 1500m | M | Pallitsch, Tobler |
17:30 | 100m F | W | Lindner |
17:35 | 100m F | M | Fuchs, Sares |
18:00 | Hochsprung | M | Strasser |
18:50 | 5000m | M | Frey |
Sonntag | |||
10:00 | Stabhoch | M | Klotz |
11:15 | 3000m Hi | M | Rattinger |
16:30 | Dreisprung | M | Kingley, Lindinger-Asamoah |
16:35 | 100 Hü | W | Strametz |
17:30 | 800m | M | Lachkovics |
18:00 | 3000m | M | Frey |
18:30 | Weitsprung | W | Grünwald |
- Gesamter Zeitplan
- Website des serbischen Verbands
- Livestream Samstag
- Livestream Sonntag
- Startlisten und Ergebnisse (noch offen)
Foto (C) ÖLV, Alfred Nevsimal, Coen Schilderman