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Crosslauf EM in Lissabon/POR

(c) Erik van Leeuwen

Am Sonntag fanden im hügeligen Parque de Bela Vista in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon die European Athletics Crosslauf Europameisterschaften statt. Bei der 26. Auflage waren 9 Österreicher am Start. Julia Mayer sorgte mit Platz 22 als Debütantin für das bisher zweitbeste Resultat einer Österreicherin bei den Frauen.

Toller Platz 22 für Julia Mayer beim Cross-EM Debüt

Bei ihrer ersten Cross-EM lief es für Julia Mayer (DSG Wien) richtig gut. Der Start glückte gut und so setzte ging die Wienerin sogar kurz in Front und hielt sich aus Remplereien heraus. Nach der ersten langen Runde lag die 26-Jährige auf Platz 31 arbeitete sich dann aber Runde für Runde weiter nach vorne und verbesserte sich mit einem tollen Zielsprint auf Platz 22 in 29:01 über die 8225m lange Strecke. Nach Rang 18 im Jahr 2014 durch Jennifer Wenth ist dies die beste Platzierung bei einer Cross-EM bei den Frauen in der allgemeinen Klasse.

Julia Mayer:
„Für mein Debüt bin ich jetzt nach dem Rennen sehr zufrieden. Mein hoch gesetztes Ziel war eigentlich die Top-20, das habe ich nicht ganz geschafft, aber ich war immerhin die bestplatzierte ÖLV-Athletin. Mit der Strecke bin ich sehr gut zurecht gekommen. Auf den Bergaufstücken konnte ich immer Plätze gut machen, der Start hat sehr gut geklappt und dass ich die Deutsche Läuferin im Sprint noch überholen konnte, hat mich gefreut. Insgesamt ein geiler Tag.“

Platz 39 bei der elften Teilnahme für Andreas Vojta

Im Lauf der Männer über 10.225m positionierte sich Andreas Vojta (team2012.at) bis zur Mitte des Rennens in den Top-25 und somit auf Kurs zu seiner bisher besten Platzierung bei einer Cross-EM. Danach wurden die Abstände innerhalb des 92-köpfigen Feldes allgemein größer und der 30-Jährige verlor von Runde zu Runde ein paar Plätze und klassierte sich schlussendlich auf Platz 39 in 31:52 und erbrachte nach Platz 32 seine bisher zweitbeste Cross-EM Platzierung bei den Männern.

Andreas Vojta:
„Ich hatte mir eigentlich etwas mehr vorgenommen. Im Nachhinein betrachtet war es vielleicht die schwerste Cross-EM meiner elf Teilnahmen und nicht unbedingt für große Bahnläufer gemacht. Ich wollte aktiv anlaufen und war gut dabei, habe aber im Mittelteil gemerkt, dass ich bergauf vom Kreislauf her am Anschlag war. Meine Trainingsleistungen waren noch nie so gut im Dezember, aber die Strecke war mir sicher nicht auf den Leib geschneidert und insgesamt passt Platz 39. Ich freue mich auf die nächsten Rennen.“

Lena Millonig als beste U23 Athletin auf Platz 36

Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) absolvierte nach dem Darmstadt Cross ihr zweites Crossrennen nach langer Verletzungspause und meldete sich mit Platz 36 in 22:44 über 6225m unter 61 Starterinnen im guten Mittelfeld mit ihrer bisher besten Cross-EM Platzierung zurück. Wie ihre Teamkollegin Katharina Pesendorfer (SVS-Leichtathletik) sortierte sich die 21-Jährige von Beginn an richtig ein und lief ein konstantes Rennen. Pesendorfer kam in 23:29 auf Platz 49.

Lena Millonig:
„Ich bin mit dem Ergebnis und Platz 36 nur so halb zufrieden, weil auf die Top-20 auch nur 20s gefehlt haben. Mein Start war recht gut, weil es für eine Cross-EM eigentlich relativ human los gegangen ist. Nach einer Runde habe ich allerdings bemerkt, dass es nicht ganz mein Tag ist. Der Kurs war recht anspruchsvoll und ich hatte etwas höhere Erwartungen, aber insgesamt war es ok.“

Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) lief von Beginn an ein konstantes Tempo am Ende des Feldes und belegte schlussendlich über die 8225m lange Strecke in 27:27 Rang 75 von 84 Startern.

WU20-Team auf Platz 12, Carina Reicht auf Platz 33

Die Steirerin Carina Reicht (run2gether) platzierte sich von Beginn an im vorderen Mittelfeld des 93-köpfigen Feldes und lag immer zwischen Rang 30 und 40. Auf der 4225m langen Strecke über zwei kleine und zwei große Runden verbesserte sich die 18-Jährige auf der letzten Runde nochmal von Platz 40 auf Platz 33 in 15:12. Lotte Luise Seiler (KSV alutechnik) kam beim Cross-EM Debüt auf Platz 74 in 16:06. Katharina Götschl (USKO Melk) belegte in 16:20 Rang 81 unter den 93 Starterinnen. Gemeinsam ergab das in der Teamwertung Platz 12 mit 188 Punkten.

Carina Reicht:
„Ich bin voll zufrieden mit meinem 33. Platz und dass ich mich von Platz 54 im Vorjahr steigern konnte. Den Start habe ich gut erwischt und gleich eine gute Position im Feld gefunden. Die Strecke war ziemlich hart, vor allem die vielen Bergaufstücke lagen mir nicht so. Nächstes Jahr möchte ich noch etwas weiter vorne landen.“

Sebastian Frey (DSG Wien) musste sein Cross-EM Debüt in der letzten Runde vorzeitig als einer von insgesamt 7 Athleten beenden. Bei der vorletzten Runde der 6225m langen Strecke lag der Wiener auf Platz 94 von 106 Athleten und der Rückstand auf den norwegischen Sieger Jakob Ingebrigtsen, der seinen vierten Sieg in Serie mit Rekordvorsprung einfahren konnte, war bereits auf 1:36 angewachsen.

Teamleiter Günther Weidlinger‘s Resümee zur 26. Crosslauf-EM:

„Insgesamt können wir eine durchwegs positive und ausgeglichene Bilanz ziehen. Vor allem die Damen haben durchwegs gute Leistungen gezeigt. Der Kurs war irrsinnig schwer und ließ kein einfaches Rollen zu.
Sebastian Frey musste am Ende wegen Seitenstechen aufgeben. Alle U20 Athletinnen sind noch nächstes Jahr startberechtigt. Carina Reicht hat sich sehr gut präsentiert und hatte nur 11s Rückstand auf Platz 20. Lotte Seiler und Katharina Götschl haben sich in ihrem Rahmen präsentiert und Platz 12 in der Teamwertung, hinter der Crossnation Irland die auch einige Medaillen geholt haben, war ok. Tobias Rattinger tat sich auf der schweren und langen Strecke der MU23 etwas schwer und blieb mit Platz 75 ebenso im Rahmen. Lena Millonig und Katharina Pesendorfer brachten mit Platz 36 und 49 ungefähr das, was wir uns erwartet hatten. Andreas Vojta begann sehr stark und mit Platz 39 darf man zufrieden sein, vor allem da es nicht unbedingt seine Strecke war. Julia Mayer lieferte den krönenden Abschluss und konnte mit einem packenden Zielsprint mit Platz 22 für die beste Platzierung des Teams sorgen.“

Ergebnisse:

Männer (10225m):

  • 1. Robel Fsiha (SWE) – 29:59
  • 2. Aras Kaya (TUR) – 30:10
  • 3. Yemaneberhan Crippa (ITA) – 30:22
  • 39. Andreas Vojta (AUT / team2012.at) – 31:52

Frauen (8225m):

  • 1. Yasemin Can (TUR) – 26:52
  • 2. Karoline Bjerkeli Grovdal (NOR) – 27:07
  • 3. Samrawit Mengsteab (SWE) – 27:43
  • 22. Julia Mayer (AUT / DSG Wien) – 29:01

MU23 (8225m):

  • 1. Jimmy Gressier (FRA) – 24:17
  • 2. Elzan Bibic (SRB) – 24:25
  • 3. Abdessamad Oukhelfen (ESP) – 24:34
  • 75. Tobias Rattinger (AUT / LAC Amateure Steyr) – 27:27

WU23 (6225m):

  • 1. Anna Emilie Moller (DEN) – 20:30
  • 2. Jasmijn Lau (NED) – 21:09
  • 3. Stephanie Cotter (IRL) – 21:15
  • 36. Lena Millonig (AUT / ULC Riverside Mödling) – 22:44
  • 49. Katharina Pesendorfer (AUT / SVS-Leichtathletik) – 23:29

MU20 (6225m):

  • 1. Jakob Ingebrigtsen (NOR) – 18:20
  • 2. Ayetullah Aslanhan (TUR) – 18:58
  • 3. Efrem Gidey (IRL) – 19:01
  • Sebastian Frey (AUT / DSG Wien) - DNF

WU20 (4225m):

  • 1. Nadia Battocletti (ITA) – 13:58
  • 2. Klara Lukan (SLO) – 14:01
  • 3. Mariana Machado (POR) – 14:10
  • 33. Carina Reicht (AUT / run2gether) – 15:12
  • 74. Lotte Luise Seiler (AUT / KSV alutechnik) – 16:06
  • 81. Katharina Götschl (AUT / USKO Melk) – 16:20

WU20 Team:

  • 12. Österreich – 188 Punkte

Links:

Fotos: (c) Austrian Athletics / Erik van Leeuwen

08/12/19 15:58, Text: Hannes Riedenbauer


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