ÖM 10km Tattendorf: Vojta holt 51. Titel, Mayer gewinnt souverän
Routinier Vojta gewinnt spannendes Rennen über 10km vor Messner und Stadlmann
Bereits relativ früh bildete sich eine vier Mann Spitzengruppe mit den drei Halbmarathon-EM-Teilnehmern Timo Hinterndorfer (DSG Wien), Andreas Vojta (team2012.at), Dominik Stadlmann (ÖBV Pro Team) und Thomas Messner (KLC) die ein Tempo an die 30 Minuten Marke anschlugen und sich bei teil starken Gegenwind auch in der Führungsarbeit abwechselten. Am Ende feierte Routinier Andreas Vojta, der einmal mehr seine Fähigkeiten als ehemaliger Mittelstrecker unter Beweis stellen konnte, seinen 51. österreichischen Meistertitel und blieb in 29:57 min als einziger Läufer unter 30 Minuten. Nur ein Titel in der Mannschaft stehen 50 Einzel-Titel gegenüber, womit der 35-Jährige nun wie zuvor nur Günther Weidlinger bei den Männern dieses Jubiläum feiern konnte. Platz Zwei belegte drei Sekunden dahinter Thomas Messner mit exakt 30 Minuten. Der Kärntner verbesserte seine offizielle 10km Bestzeit vom Juni um mehr als zweieinhalb Minuten und auch den Kärntner Landesrekord von Markus Hohenwarter aus dem Jahr 2010 um sechs Sekunden. Der 26-Jährige Ex-Triathlet hatte dieses Jahr schon mit starken Leistungen im Halbmarathon aufgezeigt und holte heute seine erste ÖM-Medaille in der Leichtathletik. Weitere drei Sekunden dahinter holte Dominik Stadlmann Bronze in 30:03 min. U23-Rekordler Timo Hinterndorfer, der vergangene Woche seinen Rekord auf 29:22 min steigerte, konnte am Ende dem Tempo nicht mehr ganz folgen und lief in 30:11 min auf Platz 4 und gewann aber erwartungsgemäß den U23-Titel. Moritz Stefan (ÖBV Pro Team) lief sourverän zum Titel in der U20-Klasse in 31:54 min. Gemeinsam mit Stadlmann und Halbmarathon-EM-Teilnehmer Mario Bauernfeind, der nachgenannt hatte, gab es auch den Titel in der Mannschaft für das ÖBV Pro Team mit über drei Minuten Vorsprung auf zwei Teams der TGW Zehnkampf-Union.
Andreas Vojta: "Ich habe nicht spezifisch auf diesen 10er hintrainiert und bereite mich eigentlich auf den Valencia Marathon am 1. Dezember vor. Ich dachte mir ich nehme den Lauf einfach mit um die Beine auch wieder an ein etwas höheres Tempo zu gewöhnen. Timo hat auf den ersten 2-3 Kilometern ein recht zügiges Tempo angeschlagen, aber mit dem Laufe der Zeit hat es sich immer mehr zu einem Meisterschaftsrennen entwickelt und ich habe vorab auch mit ihm abgemacht mich an der Führungsarbeit gegen den Wind zu beteiligen. Bis Kilometer neun wurden wir immer leicht langsamer von den Kilometerzeiten und ich habe gehofft und spekuliert, dass von den früheren Zeiten noch ein paar schnelle Schritte da sind, wenn es notwendig ist. Das hat aus meiner Sicht ganz gut funktioniert und ich habe am letzten Kilometer Druck gemacht und konnte mich auch etwas absetzen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen und der Grundschnelligkeit heute, da ich mir wegen der Müdigkeit von den Umfängen der letzten Wochen etwas unsicher war."
Timo Hinterndorfer: "Am Anfang ist es mir noch gut gegangen, da habe ich auch Tempo gemacht, aber dann ist es schneller als gedacht nicht mehr so gelaufen wie ich wollte. Das war sicher nicht der Abschluss den ich für diese Saison wollte. In den letzten Wochen lief das Training eigentlich noch gut, aber ich denke ich brauche nun doch eine Pause von der bereits langen Saison."
Julia Mayer holt vierten Titel in Folge
Marathon-Olympiateilnehmerin Julia Mayer (DSG Wien) präsentierte sich wie Andreas Vojta am Vortag noch beim Tag des Sports in Wien den vielen Fans und konnte heute erwartungsgemäß ihren vierten 10km-ÖM-Titel in Folge und den insgesamt 21. Titel erlaufen. Trotz gemeinsamen Starts mit den Männern lief die 31-Jährige solo in 34:03 min über die Ziellinie und konnte nur bedingt von den Männern profitieren. Wie für Vojta ist der Aufbau für den Valencia-Marathon im Dezember damit auch wettkampfmäßig gestartet, welcher auch die Halbmarathonstaatsmeisterschaften in zwei Wochen beinhalten soll. Nada Ina Pauer (SVS-Leichtathletik) setzte ihr Comeback, nach Bronze über 5.000m im Juni, nach längeren Verletzungspausen in den letzten Jahren erfolgreich fort und lief in 34:37 min zu Silber. Neun Sekunden dahinter holte an ihrem 38. Geburtstag, die Siegerin der ÖM 2020 in Tattendorf, Sandrina Illes (Union St. Pölten) Bronze. Wie bei den Männern landete auch bei den Frauen die Siegerin der U23-Klasse auf Rang 4. Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld) lief mit 35:18 min ihre bisher zweitschnellste Zeit und blieb auch trotz schwieriger Bedingungen mit wechselndem Untergrund und Wind nur 23 Sekunden über der U23-Rekordmarke. EYOF-Teilnehmerin Tabea Schmid (ULC Riverside Mödling) holte sich erwartungsgemäß bei ihrem 10km Debüt ihren ersten ÖM-Titel in der U20-Klasse in 37:38 min und holte im Team mit Larissa Matz und Nicole Bauer auch den Mannschaftstitel mit über fünf Minuten Vorsprung auf das Team von ÖBV Pro Team und LG Wien.
Julia Mayer: "Ich habe heute quasi mein eigenes Rennen gemacht und musste bereits ab Kilometer 1 bis Kilometer 7-8 alleine laufen, da mir die Männergruppe davor ein bisschen zu schnell war. Da ich das Rennen voll aus dem Training heraus gelaufen bin, bin ich zufrieden. Für die Zeit hatte ich keine besonderen Erwartungen, weil die Beine doch müde vom Training und auch die Strecke nicht superschnell waren. Insgesamt bin ich recht zufrieden und freue mich über meinen 21. Titel."
Koller und Hauser holen U18-Titel
Im 5km Lauf der U18 holten sich die Favoriten Elena Koller (DSG Wien) und Markus Hauser (Leichtathletik Club Unlimited) die Titel. Elena Koller kam in 17:19 min sogar als Gesamtneunte des Rennens ins Ziel und gewann mit über einer Minute Vorsprung auf Juliane Seitz (ULC Hirtenberg). Markus Hauser hatte mit Josua Gschwentner (TRI-X-Kufstein) einen starken Konkurrenten setzte sich aber in 15:28 min mit acht Sekunden Vorsprung durch. Koller und Hauser feierten jeweils bereits ihre dritten U18-ÖM-Titel in dieser Saison.
Elena Koller: "Vom Wetter und Wind war es bei uns sehr gut. Am ersten Kilometer habe ich mich etwas mitziehen lassen von den Burschen und war schnell unterwegs. Der Zweite war dann recht langsam und dann habe ich versucht das bis zum Ende wieder aufzuholen. Im Endeffekt war ich etwas langsamer als erhofft, aber es war ein guter Lauf und ich bin zufrieden mit der Zeit. Jetzt bereits ich mich die Cross-MS vor."
Homepage des EVN Windpark Runs
Die Meister aller Altersklassen:
- AK: Andreas Vojta (team2012.at) 29:57 min | Julia Mayer (DSG Wien) 34:03 min
- AK Teamwertung: ÖBV Pro Team (Stadlmann, Bauernfeind, Stefan) 93:36 min | ULC Riverside Mödling (Matz, Bauer, Schmid) 110:37 min
- M/W U23: Timo Hinterndorfer (DSG Wien) 30:11 min | Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld) 35:18 min
- M/W U20: Moritz Stefan (ÖBV Pro Team) 31:54 min | Tabea Schmid (ULC Riverside Mödling) 37:38 min
- M/W U18 (5km): Markus Hauser (Leichtathletik Club Unlimited) 15:28 min | Elena Koller (DSG Wien) 17:19 min
- U18 Teamwertung: LG Decker Itter (Freitag, Freitag, Braunegger) 52:24 min | LCAV Jodl Packaging (Schindlauer, Kirchweger, Humer) 64:19 min
- Masters 35: Andreas Vojta (team2012.at) 29:57 min |Nada Ina Pauer (SVS-Leichtathletik) 34:37 min
- Masters 40: Lukas Gärtner (LTV Köflach) 33:01 min | Bernadette Schuster (SK VÖEST) 37:16 min
- Masters 45: Romed Rauth (LMB) 36:00 min | Karin Rosenberger (Running Team Lannach) 38:56 min
- Masters 50: Hannes Scherb (Tri Power Freistadt) 36:58 min | Dagmar Stangl (ATSV Ternitz) 42:43 min
- Masters 55: Richard Wagner (Sportunion Pfaffstätten) 34:35 min | Michaela Zwerger (LC Villach) 41:55
- Masters 60: Karl Felnhofer (Union St. Pölten) 39:00 min | Sabine Hofer (LAC Salzburg) 40:48 min
- Masters 65: Günther Samitz (Union St. Pölten) 43:29 min | Andrea Zirknitzer (LCAV Jodl Packaging) 48:03 min
- Masters 70: Willi Bernecker (LG Kirchdorf) 43:37 min | Hermine Amtmann (Hoadläufer Frauenkirchen) 56:27
- Masters 75: Leo Musil (Union St. Pölten) 54:29 min | Ilse Haider (SK VÖEST) 52:52 min
- Masters 80: Jürgen Bettinazzi (ULC Bludenz) 81:03 min
- Masters 85: Alfred Schenner (HSV Marathon Wiener Neustadt) 64:18 min
Fotos © ÖLV / Alfred Nevsimal
22/09/24 11:25, Text: Hannes Riedenbauer
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