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Hartinger und Mayer Österreichische 10km-Meister

© GEPA Pictures (keine honorarfreie Weiterverwendung möglich)

Markus Hartinger (LTV Köflach) setzte sich bei den Österreichischen Meisterschaften im 10km-Straßenlauf in einem spannenden und auf hohem Niveau ausgetragenen Dreikampf gegen Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) und Florian Prüller (TSV Steiermärkische Sparkasse Hartberg) durch. Julia Mayer (DSG Wien) feierte den erwartet klaren Sieg und freute sich über den besten Saisoneinstieg ihrer Laufbahn. Die Titel bei den Österreichischen Meisterschaften der Altersklasse U18 gingen beim 37. Attnanger Stadtlauf in Oberösterreich an Markus Reißelhuber (team2012.at) und Tabea Schmid (ULC Riverside Mödling).

Titelpremiere für Hartinger

„34 Jahre alt musste ich werden, um endlich einen österreichischen Meistertitel zu gewinnen“, schmunzelte Markus Hartinger nach dem Rennen. Dieser Titel ist für ihn die Krönung eines gelungenen Frühlings mit einem steirischen Landesrekord im Halbmarathon in Berlin (1:04:59 Stunden) und einem neuen steirischen Landesrekord von 29:46 Minuten am heutigen, frühen Samstagabend. „Die vier Vize-Meistertitel im letzten Jahr haben mich motiviert. Seit drei Jahren sind mir große Fortschritte im Training gelungen. Ich bin überglücklich, dass mir dieses Rennen heute so gut gelungen ist“, so der von Thomas Rossmann betreute Athlet.

Trio setzte sich früh ab

Das schnelle Rennen basierte auf der Tempoarbeit von Florian Prüller, der gleich auf dem ersten Kilometer für hohes Tempo sorgte. „Meine einzige Chance zu gewinnen, daher wollte ich es versuchen“, erzählte der 38-Jährige später, der aus der Regenerationsphase des Hannover Marathon heraus wieder Fahrt aufnimmt. Hartinger und Innerhofer hängten sich in seinen Windschatten, es entwickelte sich ein schnelles Rennen mit einem Dreikampf um den Sieg. Der vom viertplatzierten Dominik Jandl (SVS Leichtathletik), der die kompletten zehn Kilometer als Solist absolvierte, angeführte Rest hatte keine Chance auf einen Top-Drei-Platz.

„Dass eine so schnelle Siegerzeit herausgekommen ist, trotz des Windes und der vielen Kurven, ist natürlich ein Teilverdienst von Flo. Ich bin unglaublich froh, dass er im Rennen war“, stellte Hartinger, der nach acht Kilometern vorentscheidend attackierte, fest. Dank einer schnellen Schlussphase blieb er acht Sekunden unter seiner bisherigen Bestleistung, die er vor sieben Wochen in Berlin aufgestellt hatte. Er teilt sich nun mit Max Wenisch Position acht in der ewigen ÖLV-Bestenliste.

Pollenallergie grätschte zweimal in Innerhofers Laufschritt

Als elftes Mitglied im heimischen „sub-30-min“-Klub präsentierte sich Hans-Peter Innerhofer in Attnang-Puchheim mit einer deutlichen Steigerung seiner 10km-Bestleistung auf 29:51 Minuten. „Ich war selbst überrascht, wie gut ich heute drauf war. Die Entscheidung, hier zu starten, habe ich recht spontan getroffen, da mir der Rotterdam Marathon muskulär weniger zugesetzt hat als befürchtet“, erzählte der Salzburger. Bei seinem Marathon vor nicht einmal drei Wochen bremsten ihn Magenprobleme etwas aus, auch dieses Mal kam er nicht ohne Schwierigkeiten durchs Rennen. „Ich habe in der Allergiesaison immer wieder Atemprobleme, wenn ich in sehr hohem Tempo unterwegs bin. Daher musste ich heute zweimal stehen bleiben, hab aber beide Male den Anschluss wieder geschafft.“ Zwei bis drei gezielte, tiefe Atemzüge hätten das Problem jeweils gelöst. Der Pinzgauer blickt nun voller Optimismus Richtung Berglauf-Saison mit den Staatsmeisterschaften als nächstes und die Europa- und Weltmeisterschaften als weitere wichtige Ziele, gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Manuel.

Ein leichter Wehmut entstand bei Prüller angesichts der Endzeit von 30:00 Minuten: „Wäre mir das bewusst gewesen, wäre ich die letzten Meter gespurtet.“ Mit der Bronzemedaille war der Steirer vier Wochen nach dem Marathon in Hannover aber durchaus zufrieden. „Nach dem Marathon war ich ziemlich erschöpft. Daher fehlten mir einfach die Trainingseinheiten, um in der Schlussphase mit Markus und Hans-Peter mitzugehen.“

Julia Mayer weiter auf einem guten Weg

Eine leichte Enttäuschung des Verpassens ihres eigenen ÖLV-Rekords von 32:54 Minuten im ersten Augenblick – und das nur sechs Tage nach dem ÖLV-Halbmarathonrekord von Malaga (1:11:13 Stunden) – wich bei Julia Mayer binnen weniger Minuten und einem Telefonat mit Trainer Karl Sander der Zufriedenheit. „Das ist die zweitschnellste 10km-Zeit meiner Karriere. Aber vor allem ist es der mit Abstand schnellste Saisoneinstieg auf dieser Distanz. Auch wenn das heute nicht mein Tag war und ich nach einem Drittel des Rennens gespürt habe, dass ich zu wenig puschen konnte, um den Schnitt von 3:15 Minuten pro Kilometer zu halten, nehme ich das Ergebnis sehr gerne mit.“ Die 29-Jährige sprach auch ein Lob für den Veranstalter und das Publikum aus: „Überall waren Menschen und haben uns angefeuert – das war sehr cool!“ Ein weiteres Lob ging an Kevin Kamenschak (ATSV Linz), der sie als Tempomacher bis kurz vor das Ziel geleitet hat.

Für das kommende große Ziel, die EM-Qualifikation im 10.000m-Lauf, fühlt sich Mayer gut gerüstet. Nach dem Schwerpunkt auf Grundlagenausdauertraining in den letzten Wochen stehen nun vermehrte Tempoeinheiten im Training an.

Lemuela Wutz wendete das Blatt im Kampf um Silber

Im Kampf um die Goldmedaille war Österreichs gegenwärtige Topläuferin konkurrenzlos. Lemuela Wutz (team2012.at) überholte in der letzten Runde Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld), gewann in einer Zeit von 36:14 Minuten die Silbermedaille und freute sich über eine deutliche Bestleistung. Lassacher war als Bronzemedaillengewinnerin in 36:28 Minuten auch die Siegerin in der Altersklasse U20 mit riesigem Abstand zu Kathrin Maurer (DSG Wien). Schnellste U23-Läuferin war Anna Leser (LT Bgld Eisenstadt) als Gesamt-Achte in 37:36 Minuten.

Timo Hinterndorfer (DSG Wien) gewann in einer persönlichen Bestzeit von 31:02 Minuten als Gesamt-Siebter die U20-Wertung vor Raphael Siebenhofer (TuS Kainach, 31:48 Minuten). Schnellster U23-Läufer war der zehntplatzierte Jan Bader (SVS Leichtathletik) in 31:45 Minuten.

Im Rahmen der 37. Auflage des Attnanger Stadtlaufs fanden auf einem Rundkurs mit Start- und Ziel im Zentrum nicht nur die Österreichischen Meisterschaften im 10km-Straßenlauf statt, sondern auch die Wiener, die steirischen und die oberösterreichischen Landesmeisterschaften.

Favoriten- und Überraschungssieg in der U18

Einen klaren Favoritensieg im fünf Kilometer langen Meisterschaftsrennen der Altersklasse U18 feierte Markus Reißelhuber, der eine Zeit von 16:05 Minuten erreichte und damit klar vor Maximilian Meusburger (im Wald läuft’s) und Niklas Scherb (TGW Zehnkampf Union) blieb. Mit dem Titel war der junge Wiener, der seit vier Jahren mit Wilhelm Lilge zusammenarbeitet, zufrieden, mit der Zeit weniger: „Ich bin wohl etwas zu schnell angegangen, danach war es alleine im Wind schwierig.“

Wesentlich spannender war das Rennen um den Sieg bei den Mädchen. Tabea Schmid, Flora Heiml (LAC Amateure Steyr) und Ann-Kathrin Gruber (Union Salzburg LA) bildeten eine Dreiergruppe an der Spitze, aus der die am Ende enttäuschte viertplatzierte Fabiola Fortschegger (Union Raika Lienz) früh herausgefallen war. Die Entscheidung fiel auf der letzten Runde, Schmid siegte in 19:05 Minuten vor Heiml (19:11) und Gruber (19:23) und überraschte sich selbst. „Dieser Sieg kommt komplett unerwartet für mich, ich bin überglücklich“, freute sich die junge Siegerin im Zielraum mit strahlendem Gesicht. „Ich habe schon gemerkt, dass die anderen etwas müde wurden und ich habe mich einfach super gefühlt heute. Da habe ich 400 Meter vor dem Ziel angegriffen. Es hat geklappt!“

Nur um sechs Sekunden verpasste Heiml einen oberösterreichischen Heimsieg. Gruber zeigte sich nach Trainingsrückstand aus dem Winter heraus zufrieden und blickt optimistisch Richtung Bahnsaison mit Fokus auf die 1.500m und 3.000m.

37. Auflage des Attnanger Sparkassen Stadtlaufs

Der Lauftag in Attnang-Puchheim begann bei herrlichem Wetter und fast frühsommerlichen Bedingungen mit den Kinderläufen. „Es waren heute mehr Kinder am Start als 2019. Das ist ein sehr schöner Impuls“, freute sich Walter Regl vom veranstaltenden Verein LCAV Jodl Packaging, dessen Team den stimmungsvollen Event sehr gut durchführte. Für den 10km-Lauf waren rund 300 Läuferinnen und Läufer gemeldet, der eintreffende Regenschauer wartete, bis die Schnellsten im Ziel waren.


Österreichische Meisterschaften im 10km-Lauf, Medaillengewinner

Allgemeine Klasse, Männer:

Gold: Markus Hartinger (LTV Köflach) 29:46 Minuten
Silber: Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) 29:51 Minuten
Bronze: Florian Prüller (TSV Steiermärkische Sparkasse Hartberg) 30:00 Minuten

Allgemeine Klasse, Frauen:

Gold: Julia Mayer (DSG Wien) 33:09 Minuten
Silber: Lemuela Wutz (team2012.at) 36:14 Minuten
Bronze: Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld) 36:28 Minuten

Vollständige Ergebnisse

Fotos: © GEPA Pictures (keine honorarfreie Verwendung möglich)

30/04/22 20:51, Text: Thomas Kofler


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