Im Vordergrund stand hierbei eine Einführung in die Thematik und mögliche erste Schritte für die Erstellung von Schutzkonzepten.
Besonders betont wurden die Vorteile von Safeguarding-Maßnahmen; neben einer Minimierung von Gewaltrisiken für Kinder und Jugendliche liegen diese vor allem auch beim Schutz von Mitarbeiter:innen, wie Trainer:innen oder Kampfrichter:innen, und den jeweiligen Institutionen selbst.
Als fixer Bestandteil von Schutzkonzepten wurde nicht nur auf die Strafregisterbescheinigung für Kinder- und Jugendfürsorge, sondern auch die Risikoanalyse hingewiesen, bei der Strukturen und (Kommunikations-)Kultur von den jeweiligen Verbänden oder Vereinen selbstkritisch und ehrlich beleuchtet werden.
Österreichweit einheitliches Konzept in der Leichtathletik
Der Österreichische Leichtathletik-Verband hat sich bei der Erstellung des derzeit gültigen Safeguarding-Konzeptes bewusst für die Einführung von allgemeingültigen Safeguarding-Maßnahmen - also gegen ein reines Kinderschutzkonzept - und gleichzeitig für eine flächendeckende Umsetzung entschieden.
Durch die national gültigen Bestimmungen der "Safeguarding-Ordnung" entsteht kein „Fleckerlteppich“, Vereine und Landesverbände müssen zudem keine eigenen Konzepte entwerfen. Die Ausrichtung des ÖLV-Konzeptes auf alle an der Leichtathletik beteiligten Personen beruht nicht nur auf den Vorgaben von World Athletics, sondern auch auf dem derzeitigen Forschungsstand. Machtmissbrauch und jegliche Formen interpersoneller Gewalt können jeden treffen und haben nicht nur Auswirkungen auf die betroffene Person, sondern auf das gesamte Umfeld, Vereine und Verbände.
Gleichzeitig lässt sich interpersonelle oder sexualisierte Gewalt sowohl im Bereich des Breitensports für Kinder- und Jugendliche, als auch im Leistungssport finden. Laut dem C.A.R.E-Report (2021) sind rund 61 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mindestens einmal in ihrer Sportkarriere einer Form von emotionaler Gewalt ausgesetzt, 13 Prozent sind von einer Form sexuellen Missbrauchs betroffen. Studien aus Deutschland im Bereich des Leistungssports legen nahe, dass knapp ein Drittel der befragten Sportler:innen einer Form sexualisierter Gewalt im Kontext ihres Sports ausgesetzt waren oder sind (vgl. Ohlert et al., 2018).
Safeguarding-Kontaktpersonen in jedem LV gesucht
Safeguarding ist also sowohl für den Breiten- als auch für den (Hoch-)Leistungssport von Bedeutung. Daher ersucht das ÖLV-Safeguardingteam alle Landesverbände darum, bis zum 5. Februar 2025 eine Kontaktperson in ihrem Landesverband zu bestimmen und per Mail an safeguarding@oelv.at bekannt zu geben.
Text (C) Lena Burkhardt, ÖLV-Safeguarding-Team