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Innenansichten aus Lima - Montag

(C) Wepner

Der Flug nach Lima dauert 14 Stunden. Dann ist man 11.000 Kilometer von Österreich entfernt und in der zweitgrößten Wüstenstadt der Welt. Nur Kairo ist eine noch größere Oase. Aus dem heißen Wien kommend, merkt man, Sommer war gestern. In Peru ist Winter und eigentlich Regenzeit. Halb so schlimm. Es hat 20 Grad und es scheint die Sonne. Aber Lima kennt weder Regen noch Schnee. Niemand hat einen Regenschirm und die Dächer haben keine Dachrinnen.

Ab morgen finden in der peruanischen Metropole die U20-Weltmeisterschaften statt. Die weltweit Besten der Leichtathletik werden sich fünf Tage lang in allen Disziplinen messen. An die 800 Juniorinnen und über 900 Junioren stehen im Mittelpunkt des Leichtathletik-Globus. Angeblich sind 134 Länder vertreten. Die meisten Akteure stellen die USA, aber auch aus Deutschland sind 76 und aus der Schweiz 37 Talente angereist. U20-Weltmeisterschaften finden alle zwei Jahre statt. Sie wurden 1986 ins Leben gerufen und fanden erstmals im Olympiastadion von Athen statt. Nun ist Lima der Austragungsort.

Obwohl Nachwuchsmeisterschaften nach den Olympischen Spielen nur die Prinzenrolle spielen, wissen Insider, dass bei diesen Events die großen internationalen Karrieren beginnen. Man denke nur an Armand Duplantis, Mykolas Alekna oder Caroline Klüft.

Österreich ist bei den Weltmeisterschaften mit fünf Athletinnen und drei Athleten vertreten. Sie alle haben die hochgesteckten Limits für die Weltmeisterschaften geschafft, was allein schon eine eigene Headline wert wäre. Laufdisziplinen sind genauso dabei wie der Sprung und der Wurf. Die Mannschaft ist schon vor Tagen angereist, denn dem Körper muss erst klar gemacht werden, dass hier Tag und Nacht anders geordnet sind als in Österreich. Die Uhr hinkt in Lima um sieben Stunden nach.

Beim Ausrichten großer Events haben die Peruaner Erfahrung. Die Bewerbe finden im VIDENA-Stadion statt, das 6.800 Zuschauer fasst. 2019 wurden hier die Pan American Games durchgeführt. Das Areal hat enorme Dimension und wäre eine eigene Universum-Sendung wert. Es gibt drei Sporthallen, ein Schwimmbad, ein Velodrom und zwei Stadien. Man kann sogar in der letzten Etage des Stadions schlafen. Dagegen haben die österreichischen Stadien nur Bonsai-Format. Im Stadion hat es bereits hohe Ereignisdichte. Die Aktiven bringen sich auf Betriebstemperatur für die kommenden Tage. Im Medienzentrum ist es auch schon hektisch. Die Kabel und Stecker für die Fernsehübertragungen sind schon geknüpft.

Auch die „Ordination“ von Dr. Florian Wepner und Andreas Klima hat schon geöffnet. Beide arbeiten im Backstagebereich, sollte auf der Wettkampfbühne eine medizinische Tragödie gespielt werden. Florian ist der „Cycling Doctor“ und hat als zweiten Wohnsitz den Radsattel gewählt. Damit ist er schneller als die Shuttlebusse.

Morgen ist Schluss mit dem Seelenbaumeln. Morgen beginnen die Qualifikationen, und es werden die Guten und die ganz Guten sortiert. Am Vormittag steigt Katharina Stadler ins Wettkampfgeschehen ein. Sie hat sich im Juni mit 11,77 s für die 100 m qualifiziert. Jetzt will sie den Sommer gut beenden und das Jahr mit einer famosen Leistung abschließen.

Morgen am Nachmittag packt dann Magdalena Rauter ihr Equipment aus und begibt sich im Stabhochsprung auf Höhenflüge. Sie kommt mit 4,20 m im Gepäck angereist und ist in der Entrylist weit oben zu finden.
Wer mit uns mitfiebern möchte, kann den Stand der Dinge ab morgen auf der ÖLV-Website einsehen. Also: Dranbleiben.

Text: Herbert Winkler

27/08/24 01:31, Text: Bernhard Rauch


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