„Ich kann es nicht glauben, es war wirklich eine starke Konkurrenz. Jede Medaille ist immer besonderes“, sagte Eder nach ihrem Erfolg. Den Sieg in der F13-Klasse der sehbehinderten Speerwerferinnen holte sich die Chinesin Yuping Zhao mit der Weltrekordweite von 47,06 m. Dahinter wurde es deutlich knapper. Silber ging an die Russin Anna Kulinich-Sorokina, die 38,10 m erzielte, dann folgte Eder und knapp dahinter die Russin Lizaveta Dabravolskaya mit 36,71 m.
Eder wird seit zwei Jahren von Ex-ÖLV-Rekordhalterin Elisabeth Pauer trainiert. Gemeinsam trainieren sie oftmals in Graz-Eggenberg, wo auch ein Baumstamm aufgestellt wurde und mit einer Hacke spezielle Kraft trainiert wird. Bei ihrer ersten Paralympics-Medaille 2012 wurde sie noch von Charly Mair betreut, danach wechselte sie zu ÖLV-Nationaltrainer Gregor Högler, der sie 2016 abermals zu Bronze in Rio und dem österreichischen Rekord von 40,49 m führte. 2021 wurde Eder dann von der damaligen ÖLV-Trainerin Elisabeth Eberl betreut und verpasste bei den Paralympics in Tokio als Vierte die Medaille hauchdünn.
Ans Aufhören denkt Natalija Eder auch nach ihrer vierten Paralympics-Teilnahme noch nicht. "Ich bin eine der ältesten Athletinnen im Feld, muss noch mehr kämpfen. Aber ich wollte es den Jungen zeigen, dass sie mich nicht von der Liste streichen dürfen.“ Auch nicht nach dem Hattrick, denn: „Ich mache weiter, möchte auch 2028 in Los Angeles eine Medaille holen.“
Bei den Paralympics-Leichtathletikbewerben in Paris dürfen russische Athlet:innen unter neutraler Flagge antreten, weil die Wettkämpfe vom International Paralympic Comité (IPC) und nicht von World Athletics ausgetragen werden. Hier ist die Inklusion des Para-Sports in den Leichtathletik-Weltverband, anders als bei vielen anderen Fachverbänden, noch nicht erfolgt. Daher ist die Situation anders als vor wenigen Wochen, als bei den Olympischen Spielen keine Athlet:innen aus Russland und Belarus in der Leichtathletik am Start standen, weil World Athletics diese Wettkämpfe ausrichtete.
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