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Österreich nimmt nicht an Team-EM 2021 teil

Team-EM 2017 Gruppenfoto (C) ÖLV

Der Österreichische Leichtathletik-Verband wird an der Team-EM der 2. Liga in Stara Zagora (BUL), die am 19./20. Juni 2021 stattfinden wird, nicht teilnehmen.

Die Team-EM ist alle zwei Jahre die größte Entsendung, die der ÖLV durchführt. Zwischen 40-45 Athlet/innen und ca. 15 Betreuer/innen machen dabei das österreichische Nationalteam bei diesem Vergleichskampf gegen elf andere Nationen aus.

Erfahrungen der letzten Wochen

Seit Wochen wird hinter den Kulissen über die Teilnahme diskutiert, da die Erfahrungen der letzten Monate gezeigt haben, dass große Zusammenkünfte immer wieder zu COVID-19-Clustern führten. Die Hallen-EM in Torun, wo unzählige Athlet/innen und Teams betroffen waren (auch Österreich) oder ein Trainingslager in Belek (TUR) einer europäischen Top-Nation, die mit rund 70 Teilnehmer/innen angereist war, und die Trainingsmaßnahme nach gehäuften COVID-Fällen abbrechen musste, sind nur zwei Beispiele dafür. Immer wieder zeigten Team-Hotels, insbes. Speisesäle, ihr Gefahrenpotential.

European Athletics hält an der Durchführung der Team-EM in allen Ligen fest, auch wenn die Teilnahmen anderer Länder mit Rumpfteams - ohne Olympia-Qualifizierte - oder Absagen aufgrund von sehr strengen Quarantäne-Bestimmungen wie z.B. bei Island vorprogrammiert sind. Der ÖLV war in den letzten Tagen mit allen Verbänden der 2. Liga in Kontakt und kennt deren Status Quo.

Absagen der Top-Athlet/innen und -Trainer/innen

Die vier heimischen Olympia-Qualifizierten in den Stadien-Disziplinen, Lukas Weißhaidinger, Victoria Hudson, Verena Preiner und Ivona Dadic, hatten ersucht - unabhängig von der Entscheidung des ÖLV - nicht teilnehmen zu müssen. Die beiden Siebenkämpferinnen planen am Team-EM-Wochenende einen Mehrkampf-Start in Ratingen (GER).

Die Top-Trainer/innen wie Gregor Högler, Philipp Unfried, Wolfgang Adler, Elisabeth Eberl, Inga Babakova oder Victoria Schreibeis möchten in der Olympia-Vorbereitung kein Risiko eingehen und sprachen sich ebenfalls gegen eine Teilnahme aus. Und zwar auch gegen einen Start aller anderen Athlet/innen ihrer Trainingsgruppen. Eine Sichtweise die der geschäftführende ÖLV-Vorstand geschlossen teilte.

Die "Kleinheit" des österreichischen Systems

Denn eine Entsendung von Patricia Madl, Andreas Steinmetz, Karin Strametz, Ina Huemer, Magdalena Lindner & Co. birgt das Risiko, dass eine Infektion in die jeweilige Trainingsgruppe des /der Olympia-Qualifizierten eingeschleppt wird und Athlet/innen oder Trainer/innen durch Quarantäne-Situationen in der unmittelbaren Olympia-Vorbereitung ausfallen. Aus diesem Grund wird der ÖLV auch kein/e Trainer/in der Tokyo-Delegation zur U23-EM (mittlerweile verlegt) und der U20-EM im Juli entsenden und weitere Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit von diesen Titelkämpfen zurückkehrende Athlet/innen möglichst nicht oder nur nach täglichen Tests mit den Tokyo-Teilnehmer/innen zusammentreffen. Weitere Sicherheitsvorkehrungen auch an den Trainingsstätten werden gerade vorbereitet. Das "Horror-Szenario" eines positiven PCR-Tests im Vorfeld oder bei der Abreise zu den Olympischen Spielen muss unbedingt vermieden werden.

Stellenwert der Team-EM

Für die weiteren Olympia-Kandidat/innen hat die Team-EM der 2. Liga nur eine untergeordnete Relevanz, da sie als Kategorie-D-Wettkampf nur wenige Platzierungs-Bonuspunkte verspricht. In Sachen Verbandsförderung der Bundes-Sport GmbH spielt die Team-EM gar keine Rolle, die Olympischen Spiele sind andererseits hauptentscheidend für die finanzielle Einstufung des ÖLV in den nächsten drei Jahren.

Dem ÖLV ist natürlich bewusst, dass die Team-EM für zahlreiche Athlet/innen einen Saisonhöhepunkt darstellt, andererseits sind es auch die eine Woche danach stattfindenden Staatsmeisterschaften, die beim Auftreten einer Infektion im ÖLV-Team und einer K1-Quarantäne eventuell gefährdet wären. Jüngste Beispiele beim Wurf- und Geher-Europacup, wo gesamte Teams (Ukraine, Rumänien, usw.) nach positiver Tests Einzelner unter Quarantäne gestellt wurden, zeigen, dass auch solche Szenarien nicht abwegig sind.

Nach Abwägung aller Fakten hat der geschäftsführende Vorstand des ÖLV in enger Abstimmung mit ÖLV-Generalsekretär Helmut Baudis, Sportdirektor Gregor Högler und dem ÖLV-Trainer/innen-Team diese Entscheidung der Nicht-Teilnahme einstimmig beschlossen.

21/05/21 09:01, Text: Helmut Baudis

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