Zu Gast waren Schülerinnen der HTL-Mödling, die sich am Bundes-Institut für den Leistungs- und Spitzensport im Rahmen von fünf begleiteten Mini-Workshops über die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten im Hochleistungssport informieren ließen. Der Hochleistungssport gilt, speziell im Bereich der Trainingsumfeldbetreuung, immer noch als männerdominiert. Nicht so bei Leistungssport Austria, wo gleich vier der fünf Fachabteilungen von Frauen geleitet werden – Sportmedizin (Ana Laginja), Anthropometrie (Marietta Sengeis), Ernährungswissenschaft (Isabella Grabner-Wollek) und Sporttherapie (Heidi Sykora). Die anwesenden LSA-Führungskräfte ließen es sich nicht nehmen, ihre Bereiche zu präsentieren und den HTL-Schülerinnen praxisnahe Einblicke zu geben.
Im Beisein von Staatssekretärin Schmidt erhielten die Jugendlichen einen einführenden Überblick über spitzensportrelevante Bereiche wie Sportmedizin (Anamnese, apparative Untersuchungen wie Ruhe- und Belastungs-EKG, Lungenfunktionstest), Sportwissenschaft (Messung von Sprungleistung und Explosivkraft durch Kraftmessplatten) oder Sporttherapie (Magnetfeldtherapie). Im Bereich der Anthropometrie, bei der die exakte Körpervermessung und Ermittlung der Körperzusammensetzung im Mittelpunkt stehen, konnten die Jugendlichen ein modernes 3D-Analysegerät zur Haltungsdiagnostik und zur Messung von Körperproportionen selbst ausprobieren.
Lifter Test und "frostiges" Erlebnis
Bei einem Besuch der Leichtathletik-Halle erlebten Sportstaatssekretärin Schmidt und die Schülerinnen der HTL Mödling auch das Thema Regeneration – durch einen Besuch der mit minus 110 Grad temperierten Kältekammer des ÖLV. Masseurin Patricia Hana, die nach dreijähriger Tätigkeit beim ÖLV seit Jahresbeginn wieder bei LSA beschäftigt ist und weiterhin Hudson und Weißhaidinger betreut, leitete den "frostigen" Besuch in der Kryokammer an.
Fachverbandsseitig stand den Schülerinnen eine der wenigen österreichischen Sportdirektorinnen zur Verfügung – Beate Taylor vom Österreichischen Leichtathletik-Verband, die bei den Sommerspielen von 2012 unter ihrem früheren Namen Schrott über 100 m Hürden Siebente geworden war. Auch sie berichtete über ihren Berufsalltag und die vielfältigen Berufsfelder im Leistungssport – gerade für junge Frauen. Unter Taylors Anleitung versuchte sich Staatssekretärin Michaela Schmidt am Lifter, einem vielseitigen Trainings- und Krafttrainingsgerät mit EDV-gesteuerter Hantelführung.
Auch die Leichtathletik-Nachwuchstalente Christiane Krifka (Hochsprung) und Nikola Jörgl (400 m Hürden) sowie Tim Wafler, Weltranglistenführender im Bahnradfahren, standen den Schülerinnen Rede und Antwort.
Staatssekretärin Schmidt nützte die Gelegenheit zum Austausch mit den Expertinnen aus allen Themenfeldern und ermutigte alle sportbegeisterten Schülerinnen, eine Betreuerinnen-Karriere im Hochleistungssport ins Auge zu fassen. Zum Abschluss erhielt die frühere Faustballerin von LSA-Vorstand Stefan Grubhofer eine Spezialführung durch jene LSA-Räumlichkeiten, in denen u.a. Österreichs Top-Leichtathleten wie Lukas Weißhaidinger oder Victoria Hudson zusätzlich zum vorhandenen ÖLV-Equipment in der Südstadt auf High-Tech-Trainingsgeräten Kraft und Energie tanken, um bei Großereignissen im Kampf um die Medaillen mitmischen zu können. Der zweite LSA-Vorstand und Erfolgstrainer Gregor Högler verpasste den gestrigen Aktionstag in der Südstadt, da er sich noch auf der Rückreise vom Lissabon-Trainingslager mit Speerwurf-Europameisterin Hudson befand.
Abgerundet wurde der Besuch durch einen von Niki Kliment, Managing-Director des BSFZ, geführten Abstecher in die Schwimm- und Ballsporthallen des Bundes-Sport- und Freizeitzentrum Südstadt.
Text: Manfred Behr/LSA, Helmut Baudis/ÖLV; Fotos (C) LSA