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Staatsmeisterschaften Tag 2: Doppelgold für Huemer, starker Nachwuchs zeigt auf

© ÖLV / R.Katzenbeisser

An diesem Wochenende war das ASKÖ Stadion Eggenberg das Zentrum der heimischen Leichtathletik, als die besten heimischen Athleten bei den Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse um Gold, Silber und Bronze in nicht weniger als 32 Bewerben kämpften. Auch am letzten Tag gab es einige sehr starke Leistungen, so krönte sich Sprinterin Ina Huemer zur einzigen Doppel-Staatsmeisterin in Einzelbewerben und vor allem konnten sich viel Nachwuchsathleten ihre ersten Titel in der Allgemeinen Klasse holen.

Von Bewerb zu Bewerb:

200m:

Mit dem Sieg über 200m konnte sich Ina Huemer (IGLA long life) nach dem gestrigen Premieren-Sieg über 100m heute gleich auch ihren zweiten Titel sichern. Mit wie gewohnt starkem Finish kam die Oberösterreicherin auf 23,59s, bei 1,0 m/s Gegenwind eine sehr starke Zeit. Magdalena Lindner (Union St.Pölten) mit 24,29s und Alexandra Toth (ATG) mit 24,69s komplettierten das selbe Podest wie gestern über die kurze Sprintstrecke.

Ina Huemer: „Doppelstaatsmeisterin hört sich sehr gut an, wobei ich den Titel gestern sogar noch höher einschätzen würde, einfach weil er doch überraschender war. Aber über die 200m wollte ich schon seit einigen Jahren gewinnen, dem Titel bin ich schon eine Weile nachgelaufen. Heute war das Rennen ausgezeichnet, vor allem wenn man den Gegenwind berücksichtigt. Dieses Wochenende ist einfach alles voll aufgegangen.“

In Abwesenheit von Markus Fuchs und Titelverteidiger Samuel Reindl war der Kampf um den Titel bei den Männern völlig offen. So hatte Maximilian Münzker (ULC Weinland) mit 21,90s (-0,1) um nur 1/100s das bessere Ende für sich, Felix Einramhof (SVS LA) musste sich hauchdünn geschlagen geben. Ebenfalls nur 1/100s trennten den Dritten Jakob Hinterholzer (Union Salzburg LA) und den Vierten Andreas Meyer (ULC Riverside Mödling).

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1.500m:

Über die 1500m war ein spannender Dreikampf zwischen Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA), Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) und Paul Stüger (KSV Alutechnik) erwartet worden, und die drei enttäuschten die Fans und Zuseher nicht. Die ersten 1000m hielten sich die drei zwar noch im Hauptfeld zurück, eingangs der Schlussrunde zog der Oberösterreicher aber das Tempo deutlich an, 200m vor dem Ziel übernahm dann der Steirer die Spitze, mit einem starken Endspurt machte aber Marcel Tobler alles klar und darf sich jetzt erstmals Staatsmeister nennen. 3:54,43min benötigte der Sieger, 3:55,00min Paul Stüger als Zweiter, Kevin Kamenschak kam auf 3:57,84min.

Marcel Tobler: „Ich war vor dem Rennen etwas unsicher über die Taktik, ich habe mich dann aber gegen einen Angriff aufs U23-EM-Limit entschieden, denn ohne Tempomacher war mir das Risiko einfach zu groß. So war es das erwartet taktische Rennen. Ich habe mich eingangs der letzten Runde noch sehr gut gefühlt und habe daher mit der Attacke bis zur Zielgerade gewartet. Bei der Schnelligkeit ist heuer viel weitergegangen und ich bin sehr stolz auf meinen ersten Titel in der allgemeinen Klasse.“

Bei den Frauen wollte Katharina Pesendorfer (SVS LA) vor der U23-EM noch einmal ein schnelles Rennen bestreiten, darum hielt sie am ersten Kilometer das Tempo hoch. Profitiert haben davon am Ende aber ihre Konkurrentinnen, denn der Sieg ging in 4:32,90min an Lotte Luise Seiler (KSV alutechnik), die damit ihren Vorjahrestitel verteidigen konnte. Carina Reicht (run2gether, 4:34,53min) und Julia Millonig (ULC Riverside Mödling, 4:35,68min) komplettierten das Podium.

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400m Hürden:

Die beiden für die U23-EM qualifizierten Athletinnen Lena Pressler (Union St.Pölten) und Viktoria Willhuber (LTU Graz) präsentierten sich in Graz bereits in toller Form für ihren in zwei Wochen stattfindenden Saisonhöhepunkt. Die Niederösterreicherin war wie schon im Vorjahr die Schnellste und blieb mit 58,92s heuer bereits zum dritten Mal unter den 59 Sekunden. Die Steirerin verbesserte als Zweite erneut ihre PB, diesmal auf 59,74s, was neuen StLV U23-Rekord bedeutete. Bronze ging in 61,35s an Anna Stadlmayr (PSV Wels LA), die damit trotz PB die U20-EM-Norm nur um 35/100s verpasste.

Spannendes und knappes Rennen zwischen den beiden Favoriten in dieser Disziplin bei den Männern, das am Ende aber laut Papierform endete. Titelverteidiger Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) kam mit 51,74s ganz knapp an seine Bestleistung heran. Markus Kornfeld (DSG Wien) hielt aber bis zur letzten Hürde dagegen und musste sich mit 52,28s nur knapp geschlagen geben, dahinter stellte Sebastian Gaugl (KSV alutechnik) in 52,83s neue SB auf.

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Hochsprung:

Wie angekündigt kam es zum Duell von Titelverteidiger Andreas Steinmetz (SVS LA) und Jung-Star
Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal). Ersterer konnte sich auf 2,12m (SB) steigern, aber sein junger Trainingskollege stahl ihm heute mit neuer PB von 2,14m (neuer NÖLV U20-Rekord) die Show, scheiterte dann aber am U20-WM-Limit von 2,16m noch knapp. Lokalmatador Matthias Fischer (ATG) durfte sich nach übersprungenen 1,97m mit Bronze schmücken.

Bei den Frauen gab es einen Generationenwechsel, denn mit Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) übersprang die jüngste der Mitfavoritinnen als einzige die 1,80m, was auch neue Bestleistung bedeutete. Für den in wenigen Wochen anstehenden Siebenkampf bei der U20-EM sicher ein gutes Zeichen. Knapp war der Kampf um Silber, nur dank der Fehlversuchsregel lag Lea Germey (SV-Reutte LA Raiffeisen) am Ende vor Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien), beide übersprangen 1,77m.

Weltklasse-Mehrkämpferin Ivona Dadic (Union St.Pölten) wurde in diesem Bewerb mit 1,74m Vierte, zusätzlich belegte sie heute über 200m mit 25,02s Rang 6.

Ivona Dadic: „Leider haben kleinere Wehwechen meinen Trainingsaufbau dieses Frühjahr immer wieder gestört, deshalb bin ich noch nicht wirklich dort wo ich gerne schon wäre. Jetzt heißt es im Hinblick auf Olympia in den nächsten 6 Wochen richtig Gas geben, damit ich dort dann in Top-Form bin.“

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Dreisprung:

Einer der beiden Favoriten musste schon vor Bewerbsbeginn w.o. geben, bei Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) wurde eine Fußverletzung wieder akut. So war der Weg frei für Nachwuchs-Ass Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union), der zwar mit 15,35m (0,1) nicht an seine kürzlich aufgestellte PB herankam, sich aber trotzdem seinen ersten Staatsmeistertitel sichern konnte. Stark im Hinblick auf die U20-EM Mitte Juli auch Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auertsthal), der mit 15,17m (0,6) neue NÖLV Rekorde in den Klassen U20 und U23 erzielte. Matthias Kohl schaffte als Dritter mit 14,75m (-0,4) den Sprung zur U23 EM nicht mehr.

Nach dem Karriereende von Serienmeisterin Michela Egger war im Frauen-Dreisprung der Weg frei für eine neue Siegerin. So holte sich Hallenmeisterin Viktoria Straczek-Helios (UWW-LA) mit 12,47m (0,0) jetzt auch ihren ersten Titel im Freien, und das gleich mit neuem Wiener Landesrekord. Im letzten Versuch musste sie aber noch einmal zittern, denn Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank) kam bis auf einen Zentimeter heran und auch Tamara Lesitschnig (KLC) lag mit mit neuem KLV-Rekord von 12,39m (0,6) nicht weit zurück.

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Speerwurf:

In den letzten zwei Wochen standen für Olympia-Teilnehmerin Victoria Hudson (SVS LA) viele harte Trainingseinheiten auf dem Programm, das merkte man ihr heute auch deutlich an. Die Leichtigkeit der letzten Wettkämpfe war nicht vorhanden, der Speer flog heute „nur“ auf 54,56m, was aber für den Titel reichte. U23-EM-Starterin Patricia Madl (SU IGLA long life) lag mit 50,26m auf Rang 2, Mehrkämpferin Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) belegte mit 48,34m Rang 3. Verena Mayr (Union Ebensee) wurde mit erzielten 46,45m Vierte.

Victoria Hudson: „Die Weite ist natürlich nicht das, was ich mir wünschen würde. Aber ich bin von den letzten Trainings extrem müde, weil wir gerade mitten im Aufbau für die Olympischen Spiele sind. Den ersten Wettkampfblock haben wir vor zwei Wochen schon abgeschlossen und wir sind mitten in einem intensiven Trainingsblock, daher konnte heute einfach nicht mehr herausschauen. Die Trainingsleistungen passen aber super, wir sind voll auf Schiene Richtung Tokio. Wichtig ist, dass ich dort in Top-Form und fit bin.“

Für die Karriere von Altmeister Matthias Kaserer (Union Salzburg LA) ist offenbar kein Ende abzusehen. Auch heuer zeigte er gerade bei den Staatsmeisterschaften wieder wer der Herr im österreichischen „Speerwurf“-Haus ist. Zum ersten Mal seit 2015 gab es wieder einen 70m-Wurf eines ÖLV-Athleten, mit 70,19m ging Gold nach Salzburg. Die Jugend musste sich wieder mit Silber und Bronze begnügen, Adam Wiener (ATS-Pinkafeld) kam auf 68,63m und Laurenz Waldbauer (Union Salzburg LA) auf 60,44m.

Matthias Kaserer: „Ich wusste, dass ich gut werfen muss, denn Adam und Laurenz sind schon echt gut geworden. Mir macht das Training einfach noch immer Spaß, und wenn dann der Speer gleich im ersten Versuch so fliegt wie heute dann ist das einfach lässig.“

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Kugelstoßen:

Top-Mehrkämpferin Verena Mayr (Union Ebensee) trat nach ihrem Siebenkampf vor einer Woche in Regensburg in Graz nur in zwei Disziplinen an, eine davon konnte sie auch gewinnen. Im Kugelstoß gelang ihr eine sehr gute Serie mit gleich fünf Stößen über 14 Meter, der beste davon ging auf 14,26m. Für die WM-Dritte war es der dritte Einzeltitel nach 400m Hürden 2016 und Kugelstoß 2020. Christina Scheffauer (IAC) fügte ihrer reichhaltigen Medaillensammlung eine weitere hinzu, mit 13,89m gab es Silber, Bronze holte Hammerwurf-Staatsmeisterin Bettina Weber (SVS LA) mit 13,52m.

Verena Mayr: „Beim Speerwurf wollte ich im Wettkampf heute etwas zu viel und habe zu stark angerissen, daher waren die Würfe dann technisch nicht sauber, obwohl es beim Einwerfen schon sehr weit ging. Kugel war eine super Serie, da muss mir jetzt nur mehr einmal einer richtig auskommen, aber die Basis ist da. Die Würfe gehen also schon ganz gut, in den nächsten Wochen bis Tokio werden wir vor allem an den Sprüngen und der Schnelligkeit arbeiten, vor allem bei den Läufen müssen wir ja Versäumtes nachholen.“

Bei den Männern war der Sieger ebenfalls keine Überraschung, Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) holte im Kugelstoßen wie schon im Vorjahr Gold, wieder mit der exakt gleichen Siegesweite wie 2020: 14,96m. Doch etwas überraschend kam hingegen die Silbermedaille für Matthias Krach (ATSV OMV Auersthal), der mit 14,78m neue PB aufstellte und den Meister von 2019, Heimo Kasper (ATG / 14,71m) auf Rang 3 verwies.

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Staatsmeister 2021

Männer:

100m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 10,41s (0,2) ÖJBL
200m: Maximilian Münzker (ULC Weinland) mit 21,90s (-0,1)
400m: Florian Herbst (LAC Klagenfurt) 47,87s ÖJBL
800m: Raphael Pallitsch (SVS LA) 1:55,74min
1500m: Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) 3:54,43min
110m Hürden: Lorenz Ursprunger (LAC Umdasch Amstetten) 14,94s (0,0)
400m Hürden: Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) 51,74s
4x100m: ULC Riverside Mödling (Nnmandi, Nnamdi, Meyer, Schwaiger) 41,83s ÖJBL
Weitsprung: Leo Lasch (TGW Zehnkampf Union) 7,20m (-0,3)
Stabhochsprung: Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) 5,25m ÖJBL
Hochsprung: Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal) 2,14m ÖJBL
Dreisprung: Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union) 15,35m (0,1)
Speerwurf: Matthias Kaserer (Union Salzburg LA) 70,19m ÖJBL
Kugelstoß: Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) 14,96m
Diskuswurf: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 61,13m
Hammerwurf: Killian Moser (Union St.Pölten) 51,76m ÖJBL

Frauen:

100m: Ina Huemer (SU IGLA long life) 11,50s (1,1)
200m: Ina Huemer (SU IGLA long life) 23,59s (-1,0)
400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 52,33s
800m: Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) 2:15,29min
1500m: Lotte Luise Seiler (KSV alutechnik) 4:32,90min
100m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten) 13,04 (0,9) ÖJBL
400m Hürden: Lena Pressler (Union St.Pölten) 58,92s
4x100m: TGW Zehnkampf Union (Scheftner, Walli, Plank, Lagger) 46,76s ÖJBL
Weitsprung: Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) 6,19m (0,0)
Stabhochsprung: Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) 3,90m
Hochsprung: Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) 1,80m ÖJBL
Dreisprung: Viktoria Straczek-Helios (UWW-LA) 12,47m (0,0)
Speerwurf: Victoria Hudson (SVS LA) 54,56m
Kugelstoßen: Verena Mayr (Union Ebensee) 14,26m
Diskuswurf: Djeneba Touré (ATG) 53,51m ÖJBL
Hammerwurf: Bettina Weber (SVS LA) 59,18m

ÖMS U18:

3x1000m männlich: DSG Wien (Hinterndorfer, Rausch, Bezecny) 8:04,79min
3x800m weiblich: LAC Amateure Steyr (Stefanits, Heiml, Knoll) 7:22,63min

Ergebnisse

Livestream (on demand jederzeit abrufbar)

Samstag  

Sonntag Vormittag  

Sonntag Nachmittag  

Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV)

Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © STLV/Richard Pflanzl)

TV-Berichte sind am Freitag, 2.7. um 20:15 auf ORF Sport+ und am Sonntag, 4.7. um 12:30 in der Sendung Sportbild auf ORF 1 zu sehen.

Fotos: © ÖLV / R.Katzenbeisser

27/06/21 22:07, Text: Georg Franschitz

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ÖLV-Cup - Top 5

  Verein

Punkte (Zwischenstand 26.03.2024)

1. TGW Zehnkampf-Union Logo TGW Zehnkampf-Union 2.117
4. UNION St. Pölten 975
3. ULC Riverside Mödling ULC Riverside Mödling 828
2. DSG Wien 657
5. SU Leibnitz 563
Gesamt-Ranking