Tag der Überraschungen und hauchdünner Entscheidungen
Mit einer großen Überraschung endete der 200m-Bewerb der Junioren. Maximilian Graff (ATSE Graz), der mit seinem Meldewert nicht zu den ersten Gold-Anwärtern gezählt hatte, absolvierte auf der ungünstigen Bahn 2 sprintend den besten Lauf seiner noch jungen Karriere. Mit 22,25s pulverisierte er seine bisherige Hallenbestleistung um gleich 95/100s und distanzierte Vorjahressieger Lukas Stegmüller (TS Bregenz-Vorkloster), der 22,66s benötigte. Um Bronze gab es ein Tausendstel-Duell, das Lokalmatador Raphael Briel (ULC Linz Oberbank) mit 22,713s gegen Markus Locsmandy (LT Bgld Eisenstadt) mit 22,716s hauchdünn für sich entschied.
Maximilian Graff: „Ich hatte vor zwei Wochen hier in Linz einen Fehlstart über 200m, darum hatte ich die schlechtere Bahn und war auch am Start heute sehr verhalten. Aber vor allem die Gegengerade war dann ausgezeichnet und ich konnte das Tempo auch bis ins Ziel ohne Probleme halten. Der Lauf ist genau so aufgegangen wie ich ihn mit vorgestellt habe, mit der Zeit bin sehr zufrieden, mein Ziel ist heuer die U20-EM über diese Strecke.“
Vielstarter Markus Locsmandy (LT Bgld Eisenstadt) konnte sich über 400m das erhoffte Gold holen, der U18-EM-Teilnehmer absolvierte die zwei Runden in 49,73s und hatte damit mehr als eine halbe Sekunde Vorsprung auf die nächsten Konkurrenten. Zehnkampf-Meister Alexander Heinz (TGW Zehnkampf-Union) kam in 50,26s (PB) auf Rang 2, Platz 3 ging in 50,31s an Vorjahres-Meister Lukas Stegmüller (TS Bregenz-Vorkloster).
Das erwartet spannende Duell brachten die 800m der Junioren. Titelverteidiger Samuel Kreb (ULC Linz Oberbank) startete sehr verhalten, fand sich nach 100m nur auf Position 7 wieder und musste einiges investieren um an die Spitze anzuschließen. U18-EM-Starter Julian Mesi (SU IGLA long life) übernahm zu Rennhälfte die Führung, ließ aber auf der letzten Gegengerade Kreb vorbeiziehen, auf der kurzen Hallenrunde taktisch sicher nicht optimal. Auf der Zielgerade setzte er aber noch einmal einen Konter und konnte mit einem Sprung ins Ziel noch Gold in 1:59,11 min holen, nur 1/100s vor dem Linzer, der zu früh jubelte und sich diesmal mit Silber begnügen musste. Das Podest komplettierte Michael Gantner (ULC Dornbirn), der zu Beginn schon fürs Tempo gesorgt hatte.
Bereits nach einem Kilometer hatten sich über die 3.000m Markus Hauser (Leichtathletik Club Unlimited ) und Favorit Damjan Eror (LAC Waidhofen/Ybbs) vom Rest des Feldes abgesetzt, wobei sie abwechselnd fürs Tempo sorgten. Die Entscheidung fiel erst auf den letzten 200m, auf denen sich Hauser mit einem fulminanten Endspurt hauchdünn Gold in 8:52,80 min vor Eror sicherte. Dieser wurde später zuerst disqualifiziert, nach erfolgreichem Protest aber wieder in die Wertung aufgenommen und durfte sich mit einer Zeit von 8:52,92 min Silber umhängen lassen. Bronze ging an Julian Mesi (SU IGLA long life) in 9:11,65 min (PB), der damit seine zweite Medaille an diesem Tag holte.
Über 200m der Juniorinnen gingen Patricia Brunninger (ATSV Linz LA) die Gegnerinnen aus, denn Suri Stöhr (ÖBV Pro Team) startete nicht und Katharina Stadler (ULC Linz Oberbank) musste erkrankt absagen. So war die Linzerin mit 24,90s dann der Konkurrenz auch deutlich überlegen, Lisa Bernauer (Union St.Pölten) in 25,69s (PB) und Nikola Jörgl (ULC Riverside Mödling) in 25,93s schafften es auch noch aufs Podest.
Auch über 400m trat Suri Stöhr überraschend nicht an, somit war Elisabeth Golger (KLC) 390m lang auf bestem Weg zur Titelverteidigung. Die Kärntner Favoritin lief stark an, Amelie Kofler (TIROLER SprintChampion) ließ sich aber nicht abschütteln und hatte dann das bessere Ende für sich. Auf den letzten Meter schob sich die Tirolerin noch an Golger vorbei, erzielte mit 58,16s neue PB und holte sich mit 2/100s Vorsprung den Sieg. Bronze ging in 60,43s an Viona Knoll (LAC BMD Amateure Steyr).
Diese wollte sich nach dem ex aequo Sieg über 800m im Vorjahr nun das alleinige Gold holen und lange sah es für die Oberösterreicherin auch nach einem Start-Ziel-Sieg aus. Doch auf den letzten Meter schaffte Kiara Preidelt (ULC Klosterneuburg), die mit der langsamsten Meldeleistung aller Athletinnen gestartet war, die große Überraschung und sprintete in 2:20,84 min die Oberösterreicherin noch um 11/100s ab. Bronze holte Luisa Lerchbaumer (TGW Zehnkampf-Union) in 2:22,26 min.
Auf der 3.000m-Strecke zog U18-Athletin Elena Koller (DSG Wien) gleich nach dem Start unwiderstehlich davon und absolvierte die 15 Runden solo in 10:27,85 min. Nur Flora Heiml (LAC BMD Amateure Steyr) versuchte mitzuhalten und wurde in 10:39,89 min mit Silber belohnt, Bronze ging in neuer PB von 10:45,22 min an Emma Scherb (TGW Zehnkampf-Union).
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