Frauen:
- Union St.Pölten – 111 Punkte
- TGW Zehnkampf-Union – 108 Punkte
- Union Salzburg LA – 104 Punkte
Wie gewohnt verlief der Bewerb hochspannend und war bis zur letzten Disziplin nicht entschieden. Zu Beginn übernahm die Mannschaft der Union St.Pölten das Kommando und lag nach 4 Disziplinen mit 10 Punkten in Front. Die Niederösterreicherinnen setzten sich in der Folge sogar noch weiter von der Konkurrenz ab, als dann aber die Streichresultate begannen wichtiger zu werden schob sich das Feld wieder zusammen, Union Salzburg LA und die TGW Zehnkampf-Union lagen auf der Lauer. Vor dem letzten Bewerb, der 4x100m-Staffel, lagen die ersten fünf Mannschaften hinter den Führenden St.Pöltnerinnen auf 6 Zähler beisammen. Es war also noch alles möglich, das Wichtigste war den Staffelstab ins Ziel zu bringen um keinen „Nuller“ in der Wertung zu haben und somit alle Chancen auf eine Medaille zu verspielen.
Diesmal blieb die Union St.Pölten aber souverän, konnte auch den letzten Bewerb für sich entscheiden und mit insgesamt 111 Punkten den fünften Titel in der Vereinsgeschichte nach Niederösterreich holen. Die TGW Zehnkampf-Union wurde mit nur drei Zählern Rückstand Zweiter, Rang 3 ging an die sehr junge Mannschaft der Union Salzburg LA, weitere 4 Punkte dahinter. Für die Siegerinnen hatten vor allem Magdalena Lindner über 100m, Rafaela Burda im Stabhochsprung und Moyo Bardi im Weitsprung mit Disziplinensiegen voll gepunktet.
Gottfried Lammerhuber (Union St.Pölten): „Es ist großartig seit 2017 endlich wieder einmal zu gewinnen. Wir sind ja jetzt zwei Mal als Führende in die Staffel gegangen und es nicht ins Ziel gebracht, aber heuer war es von Beginn an eine souveräne Vorstellung unserer Frauen. Es waren super Leistungen dabei, obwohl teilweise sehr junge Athletinnen dabei waren und einige Spitzenathletinnen gefehlt haben, aber wir sind im Verein sehr breit aufgestellt.“
Magdalena Lindner (Union St.Pölten) war über die kürzeste Distanz, die 100m bei Windstille in 11,61s (0,1) ungefährdet. Nationalteam-Sprinterin Viktoria Willhuber (SU Leibnitz) wechselte auf die ungewohnte 400m-Strecke und konnte dort in 54,83s (PB) aber einen Tagessieg feiern. Gleich im ersten Bewerb des Tages, den 400m Hürden, konnte Siegerin Anja Dlauhy (ULC Riverside Mödling) mit neuer PB von 57,67s das Limit für die U23-EM (60,00s) deutlich unterbieten.
Christiane Krifka (SVS LA) scheiterte im Hochsprung drei Mal nur hauchdünn an der U20-EM-Qualifikationshöhe von 1,80m, konnte aber mit übersprungenen 1,77m die volle Punktezahl für ihr Team einfahren. Moyo Bardi (Union St.Pölten) siegte im Weitsprung mit genau 6,00m (0,9). Sarah Lagger (TGW Zehnkampf-Union) war in zwei Bewerben im Einsatz, nach ihrem Sieg im Kugelstoß mit 13,70m musste die Lokalmatadorin ohne Aufwärmen zum Hochsprung eilen und konnte auch dort mit 1,71m und Rang 3 gute Punkte für ihren Verein sammeln.
Außer Wertung meldete sich Stabhochspringerin Lisa Gruber (LAC BMD Amateure Steyr) zurück, mit 4,00m blieb sie nur um 5cm unter dem U23-EM-Limit. Hannah Ladinig (VST Laas), die das U23-Limit bereits erbracht hatte, steigerte sich im Diskuswurf außer Wertung auf 51,16m.
Männer:
- TGW Zehnkampf-Union – 103 Punkte
- ULC Linz Oberbank – 95 Punkte
- SVS LA – 93 Punkte
Zu Beginn der Bewerbe gab es mit ATSE Graz und ULC Linz Oberbank zwei Überraschungsführende, die Grazer fielen dann etwas zurück, die Linzer hielten zuerst noch ihre Führung, nach neun Disziplinen setzte sich aber erstmals die TGW Zehnkampf-Union an die Spitze. Der Vorsprung der jungen oberösterreichischen Truppe wurde dann immer größer, vor der abschließenden 4x100m-Staffel hatten sie 6 Zähler Vorsprung, mit einem Sicherheitslauf sollte ihnen der Sieg nicht mehr zu nehmen sein.
So kam es dann auch, mit Platz 3 im letzten Bewerb kamen noch einmal 12 Punkte in die Wertung und mit insgesamt 103 Punkten darf sich das Männer-Team der TGW Zehnkampf-Union zum dritten Mal nach 2022 und 2023 Österreichischer Meister der Vereine nennen. Acht Punkte Vorsprung waren es am Ende auf die Mannschaft der ULC Linz Oberbank, die Silber holten, Bronze ging weitere 2 Punkte dahinter an Titelverteidiger SVS LA. Volle Punkte für die Sieger konnten Alexander Auer mit 4,80m im Stabhochsprung, Benjamin Pichler mit 47,20m im Diskuswurf und Endiorass Kingley mit 16,30m im Dreisprung sammeln, dazu kamen noch einige weitere Top-3-Plätze.
Roland Werthner (TGW Zehnkampf Union): „Wir haben ja die letzten 13 Jahre den ÖLV-Cup gewonnen, dass daraus eine starke Mannschaft resultiert ist nur logisch. Wir haben sehr viele Eigenbauathleten, die jetzt oben angekommen sind. Ich freue mich für den Verein und jeden einzelnen Athleten, dass wir den Sieg holen konnten.“
Die absolut beste Leistung des Tages erzielte nicht unerwartet Enzo Diessl (SU Leibnitz) über die 110m Hürden. Der Steirer zeigte einen sehr flüssigen Lauf und kam nach 13,44s (0,3) mit der zweitschnellsten Zeit seiner Karriere ins Ziel.
Enzo Diessl: „Nachdem ich letzte Woche beim Saisoneinstieg über die ersten beiden Hürden ziemlich gestrauchelt bin war das heutige Ziel einmal einen sauberen Lauf hinzubekommen. Zu Beginn hätte ich sicher noch etwas aktiver sein können, aber ansonsten ist mir die Aufgabe ganz gut gelungen. Wir haben das heute auch eher als Training gesehen und uns nicht speziell vorbereitet, umso erfreulicher ist die Zeit. Wenn ich dann in Hochform bin und den richtigen Lauf erwische ist auch da noch einiges drinnen, ein Traum wäre das direkte WM-Limit von 13,27s zu unterbieten.“
Auch Dreispringer Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union) zeigt sich schon sehr gut in Form, mit 16,30m (1,0) bei sehr schwierigen Windverhältnissen war auch der Oberösterreicher bisher nur einmal in seiner kurzen Karriere weiter gesprungen, auf den ÖLV-Rekord fehlten ihm heute nur 27cm. Endiorass Kingley: „Ich bin sehr zufrieden, heute ist es sehr gut gegangen. Die Trainings in den letzten Wochen verliefen schon sehr vielversprechend und jetzt kommen die guten Weiten. Ich habe jetzt einige internationale Starts vor mir, da will ich den Rekord angreifen.“
Timo Hinterndorfer (DSG Wien), der schon für die U23-EM qualifiziert ist, konnte die 3.000m in einem starken Sololauf mit 8:28,30min für sich entscheiden. Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) holte sich wie erwartet die 400m Hürden in 51,62s, Julius Rudorfer TGW Zehnkampf-Union) steigerte sich als Zweiter auf 53,03s und blieb damit unter dem U20-EM-Limit von 53,25s. Auch Elias Lachkovics (SV LA) zeigte sich mit 2:31,52min (PB) über 1.000m schon gut in Form. Außer Wertung gelang U23-Sprinter Vasily Klimov (KLC) mit 10,68s (0,0) PB ein guter Saisoneinstieg.
Statistik aller Vereinemeister seit 1948
Männer
30 x SVS-Leichtathletik (zuletzt 2024)
12 x Union Salzburg LA (zuletzt 2012)
7 x TS Innsbruck (zuletzt 1978)
6 x WAC (zuletzt 1968), WAF (zuletzt 1955)
5 x ULC Linz Oberbank (zuletzt 1965)
3 x ULC Wildschek (zuletzt 1985), TGW Zehnkampf-Union (2025)
2 x Cricket Wien (zuletzt 1957)
1 x DSG Wien (2015), KLC (1971), Union Wien (1950)
Frauen
25 x SVS-Leichtathletik (zuletzt 2013)
7 x Cricket Wien (zuletzt 1997), Schwarz-Weiß-Wien (zuletzt 1960)
5 x ATSV Linz (zuletzt 2022), Union St. Pölten (zuletzt 2025)
4 x TGW Zehnkampf-Union (zuletzt 2021), LAC Raiffeisen Innsbruck (zuletzt 1974)
3 x Union Salzburg LA (zuletzt 2012), Danubia Wien (zuletzt 1952)
2 x ULC Linz Oberbank (2024), KLC (zuletzt 1998), ULC Wildschek (zuletzt 1984), WAC (zuletzt 1966), WAF (zuletzt 1956)
1 x DSG Wien (2023), LAC Klagenfurt (2015), ÖTB-Wien (1983), Union Wien (1950)
TV-Beiträge sind am Freitag, 30.6. um 19:00 Uhr auf ORF 2 in Kärnten heute, am Sonntag, 1.6. um 13:05 Uhr auf ORF 1 im Sportbild und am Dienstag, 3.6. um 19:00 Uhr auf ORF Sport+ zu sehen.
Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Martina Albel)
Fotos: © ÖLV / Martina Albel