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Vojta, Mayer, Theuer, Bauernfeind wollen beim 40. Vienna City Marathon glänzen

(C) VCM/Leo Hagen

Die österreichischen Spitzenläufer Andreas Vojta und Julia Mayer wollen beim Vienna City Marathon (VCM) am 23. April ihren ersten „echten“ Marathon laufen und sich für die Olympiateilnahme in Paris 2024 in Position bringen. Vojta orientiert sich an der Marke von 2:10 Stunden, Mayer will den österreichischen Rekord unterbieten und als erste Österreicherin unter 2:30 Stunden laufen. Mit Halbmarathon WM-Teilnehmer Timon Theuer und Polizei-Europameister Mario Bauernfeind ist das heimische Spitzenfeld auch darüber hinaus stark aufgestellt.

Bei der heutigen Pressekonferenz im Erste Campus in Wien blickten die VCM-Veranstalter gemeinsam mit österreichischen Topathleten auf das Jubiläums-Event voraus.

Als einziges World Athletics Elite Label Event in Österreich ist der sportliche Stellenwert des VCM hoch. Mehrere österreichische Top-Athlet*innen, darunter Andreas Vojta und Julia Mayer, wollen dies für starke Marathonleistungen nutzen. Beide haben bereits hervorragende Ergebnisse auf kürzeren Distanzen bis zum Halbmarathon erbracht. Nun steht der Schritt zur klassischen Langdistanz bevor. Die Ambitionen sind hoch.

Andreas Vojta „100 Prozent bereit“

„Ich will an der Startlinie stehen und mit Kopf und Körper zu 100 Prozent bereit sein. Meine Orientierung ist eine Zeit von 2:10 Stunden“, sagt Vojta, der die österreichischen Rekorde (ÖLV) im 5 km Straßenlauf und über 1.000 Meter auf der Bahn hält. Der Olympiateilnehmer von 2012 über 1.500 Meter hat sich kontinuierlich auf längere Distanzen hin orientiert und ist längst im Langstreckenlauf angekommen. Mehrere Halbmarathonstarts und eine Bestzeit von 63:18 Minuten hat der 33-jährige Niederösterreicher vom Verein team2012.at bisher zu Buche stehen. Die Olympiateilnahme in Paris 2024 ist ein großes Ziel.

„Ich fühle mich jetzt für den Marathon bereit und habe voll den Fokus darauf. Den VCM und die großartige Stimmung kenne ich sehr gut, das ist eine Riesenmotivation“, so Vojta. Mit einem Monat Höhentraining im Läuferland Kenia hat er im Jänner eine wichtige Basis gelegt. Die kommenden zwei Monate wird er dort trainieren, „wo sich auch am 23. April die Action abspielt, also sehr viel auf der Prater Hauptallee“. Ein Start am 12. März beim „Vienna Calling Halbmarathon“, der vom VCM mit Start auf der Reichsbrücke organisiert wird, könnte ein Zwischenschritt und aussagekräftiger Formtest für ihn werden.

Julia Mayer mit Rekordansage: 2:29 sind das Ziel

Julia Mayer lässt mit einer klaren Ansage aufhorchen: „Ich will beim VCM den österreichischen Rekord brechen und 2:29 laufen“, sagt die 30-jährige Niederösterreicherin. Der ÖLV-Rekord liegt derzeit bei 2:30:43 Stunden und wird gemeinsam von Andrea Mayr (VCM 2009) und Eva Wutti (Prater Hauptallee 2020) gehalten. Für dieses Ziel trainierte Mayer zu Jahresbeginn ein Monat in Dullstroom, Südafrika, in einer Höhenlage von 2100 Metern. Dort absolvierte sie ein Wochenpensum von 190-200 Kilometern und zeigte unmittelbar danach bei einem Halbmarathon auf Malta in 1:12:14 Stunden eine starke Leistung. Ein weiterer Aufenthalt in Südafrika soll ab Ende März bis eine Woche vor dem Vienna City Marathon folgen.

„Ich freue mich sehr auf den VCM, weil es ein Heimrennen für mich ist und weil ich allerbeste Erinnerungen daran habe“, so Mayer. Der österreichische Rekord im 10 km Straßenlauf im Rahmen des VCM 2021 war „eines meiner tollsten Rennen“. Diese Rekordmarke hat sie mittlerweile auf 32:49 Minuten verbessert. Ebenso hält sie die ÖLV-Rekorde im Halbmarathon mit 1:11:13 Stunden und im 5 km Straßenlauf mit 15:46 Minuten (zeitgleich mit Jennifer Wenth). Die ehemalige Hobby-Fußballspielerin startet für den Verein DSG Wien. Im Leistungssport ist sie eine Späteinsteigerin und hat seit zwei Jahren sie als Angehörige des Heeressportzentrums Profibedingungen für ihr Training.

Zwei „Debüts“ mit großen Ambitionen

Für Vojta wie für Mayer wird der Start beim Vienna City Marathon das erste ernsthafte Antreten auf der klassischen Distanz. Für beide gibt es bereits Marathonresultate in den Statistiken. Vojta ist im Vorjahr als Pacemaker beim Vienna City Marathon das Rennen auf den letzten Kilometern vergleichsweise locker zu Ende gelaufen und nach 2:23:21 Stunden ins Ziel gekommen. Julia Mayer ist im Dezember 2020 „aus Jux und Tollerei“ bei den damals unter Covid-Bedingungen in der Prater Hauptallee durchgeführten Marathon-Staatsmeisterschaften gestartet und hat eine Zeit von 2:46:35 erreicht. Beide Leistungen sind kein echter Maßstab und wurden auch nicht auf Basis einer tatsächlichen Marathonvorbereitung erzielt. „Für mich kommt jetzt das Marathondebüt“, sagt Mayer.

Olympiaqualifikation schwierig wie nie

Für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris hat World Athletics einen steinigen Weg vorgelegt. Direkte Qualifikationszeiten sind 2:08:10 Stunden bei den Männern und 2:26:50 Stunden bei den Frauen. Darüberhinaus werden Startplätze in einem detailreichen Prozess über die Position im World Ranking vergeben, für das zum Beispiel durch Siege bei Staatsmeisterschaften in Kombination mit guten Zeiten wichtige Punkte gesammelt werden können. Insgesamt stehen je 80 Olympiastartplätze bei Männern und Frauen zur Verfügung.

Für die Weltmeisterschaften im August 2023 in Budapest stehen jeweils 100 Startplätze zur Verfügung. Die direkten Qualifikationszeiten lieben bei 2:09:40 bzw. 2:28:00 Stunden.

Timon Theuer nach Fersen-OP wieder auf Kurs

Großes Potenzial bringt Timon Theuer mit. Mit seiner Halbmarathon-Bestzeit von 62:33 Minuten ist er die Nummer 2 in Österreichs All-Time Bestenliste. Auch für ihn gilt: „Die Olympischen Spiele in Paris 2024 sind ein großer Ansporn.“ Die Marathonstarts sind für den Athleten der Union St. Pölten bisher nicht nach Wunsch gelaufen. Im Juni 2022 war eine Fersenoperation nötig, seit September ist er im Lauftraining aber wieder voll belastbar. Nun hat er den Vienna City Marathon im Blick. „Vor dem VCM werde ich kein anderes Rennen bestreiten. Ich lege vollen Fokus auf den Marathon“, so der 28-jährige Niederösterreicher, der an der TU Wien in der Forschungsgruppe Werkstoffe und Additive Fertigung an seiner Dissertation arbeitet und „im Herbst oder Winter“ promovieren will.

Polizei-Europameister Mario Bauernfeind im Aufwind

Der Wiener Mario Bauernfeind hat als Polizei-Europameister mit einer Bestzeit von 2:15:34 Stunden in Eindhoven 2022 einen beachtlichen Erfolg gefeiert. Mit dem Sieg beim VCM-Halbmarathon, dem Gewinn des Marathon-Staatsmeistertitels in Salzburg und einer starken Halbmarathonbestleistung von 63:36 Minuten in Kopenhagen verlief das Jahr 2022 generell sehr erfreulich für ihn. Der Grund: „Seit Geburt meiner Tochter vor eineinhalb Jahren nehme ich viele Dinge lockerer. Davor war neben der Arbeit alles aufs Laufen ausgerichtet. Jetzt bin ich unbeschwerter und laufe mit mehr Freude. Dabei habe ich super Unterstützung von meiner Frau, meinen Eltern und Schwiegereltern“, so der 32-Jährige, der vor zwei Wochen auch Vater eines Sohnes geworden ist.

Ein Trainingsaufenthalt in wärmeren Gegenden geht sich am Weg zum VCM nicht aus: „Ich werde hier bei der Familie gebraucht. Mein Training läuft aber sehr gut. Ich bin sehr nahe an der Form wie im Herbst und möchte den Marathon im Bereich von 2:15-2:16 Stunden laufen“, sagt Bauernfeind, der in der Landesverkehrsabteilung der LPD Wien arbeitet und für den Verein KUS ÖBV Pro Team startet.

Potenzial für Steigerungen sieht er deutlich: „Mein Trainingsumfang ist ausbaufähig. Ich war auch noch nie im Höhentraining.“ Eine Hoffnung ist die Chance auf „Upgrade“ als Spitzensportler bei der Polizei. „Dafür habe ich mich beworben, das würde sehr weitreichende Freistellungen für den Sport bedeuten und könnte nächstes Jahr bessere Bedingungen und hoffentlich eine weitere Steigerung bringen.“

Text (C) VCM/Andreas Maier, Foto (C) VCM/Leo Hagen

20/02/23 12:57, Text: Helmut Baudis

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