Nach Tiflis (GEO) 2016, Györ (HUN) 2018 und Jerusalem (ISR) 2022 wird die U18-EM heuer zum vierten Mal ausgetragen. Banská Bystrica ist dabei kein unbekannter Gastgeber, denn im Jahr 2022 reiste der ÖLV-Nachwuchs schon für das EYOF in die 76.000-Einwohner:innen-Stadt der Slowakei. Zum zweiten Mal in dieses Stadion geht es nun für Julius Rudorfer und Pauline Schedler. Aufgrund der Pandemie-Verschiebungen fand auch 2023 ein EYOF in Maribor statt. Bei diesem waren mit Leonie Zoe Haller, Suri Stöhr, Lenia Standfest und Julius Rudorfer vier der diesjährigen Starter:innen mit dabei.
Das Team 2024
Ihre internationale Premiere feiern in Banská Bystrica neun Athlet:innen. Gleich vier Österreicher:innen werden die Stadionrunde bewältigen – Nikola Jörgl (ULC Riverside Mödling), Max Baxa (LT Bgld. Eisenstadt) und Julius Rudorfer (TGW Zehnkampf-Union) über 400 m Hürden und Markus Locsmandy über 400 m flach. Im Sprint wird Lenia Standfest (LTU Graz) sowohl über 100 m als auch über 200 m am Start stehen. Suri Stöhr (ÖBV Pro Team), die auch das Limit über 400 m erbracht hat, hat sich für die 200-m-Strecke entschieden. Auch Gabriel Bornemann (SU Leibnitz) läuft 200 m. Den einzigen Doppelstart strebt Raphael Briel (ULC Linz Oberbank) über 110 m Hürden und im Weitsprung an, alle anderen mit Mehrfach-Limits werden sich auf eine Disziplin konzentrieren. Ein weiteres Sprung-Talent im Team ist 2-Meter-Hochspringer Andreas Gamsjäger (ATSV OMV Auersthal).
Österreich wird in drei verschieden Wurfdisziplinen vertreten sein. Leonie Zoe Haller (ULC Riverside Mödling) startet im Speerwurf und NÖLV-Kollegin Nina Butter (Union St. Pölten) im Hammerwurf. 60-Meter-Diskuswerfer Stefan Gaisbauer (ULC Linz Oberbank) komplettiert das Wurf-Trio, er hätte mit dem Kugelstoß sogar noch den vierten Wurf für das ÖLV-Team bestreiten können. Mit Pauline Schedler (TS Egg) und Julian Mesi (Sportunion IGLA long life) werden zudem zwei 800-m-Läufer:innen bei der U18-EM am Start stehen.
Aussichtsreichste in der Entry-List
Wirft man einen Blick in die Entry-List findet man darauf über 1.100 Sportler:innen des Jahrgangs 2007 und 2008 aus 48 Nationen. Die prominenteste Ausgangsposition aus österreichischer Sicht hat Stefan Gaisbauer. Mit 60,72 m liegt er auf Platz fünf im Diskuswurf, wo bis jetzt nur sechs Athleten die 60-m-Marke übertroffen haben. Über 400 m Hürden auf Platz acht liegend hat Julius Rudorfer ebenfalls sehr gute Karten für eine Top-Platzierung. Auch Max Baxa hat mit Platz 12 Chancen auf einen Semifinal bzw. Finalplatz in dieser Disziplin.
Mit seiner soeben aufgestellten PB von 2,04 m will Hochspringer Andreas Gamsjäger ein Wort um den Finaleinzug mitreden. In den technischen Bewerben gibt es jeweils 12 Plätze im Finale, doch vor allem im Hochsprung ist wie immer ein Zentimeter- bzw. Fehlversuchs-Krimi zu erwarten. Nach der Papierform könnte auch den anderen ÖLV-Sprinter:innen ein Aufstieg in die nächste Runde gelingen. Hier werden die besten 24 Athlet:innen für das Seminfinale gesucht. Die größten Starter:innenfelder gibt es mit 49 (M) bzw. 47 (W) über die 200 m. Suri Stöhr (Platz 20, 200 m) und Lenia Standfest (Platz 21, 100 m) liegen im guten Mittelfeld der Entry-List.
Österreich bei der U18-EM in Zahlen
Die Medaillenbilanz von Österreich in der noch junge Geschichte von U18-Europameisterschaften ist mit sechs Medaillen eine erfreuliche. Sarah Lagger (Siebenkampf) und Stefan Schmid (2000 m Hindernis) gewannen im Jahr 2016 Silber. Bei derselben Ausgabe holte Leon Okafor Bronze im Zehnkampf. In Györ 2018 durfte durch Chiara Belinda Schuler (Siebenkampf), Lena Pressler (400 m Hü) und Johanna Plank (100 m Hü) über drei Bronzemedaillen gejubelt werden.
In Jerusalem 2022 waren Iman Roka mit Platz sieben über 100 m Hürden und Rupert Rohrmoser mit Platz neun im Diskuswurf die besten. Vielleicht kann Stefan Gaisbauer dieses Ergebnis im Diskuswurf in Banská Bystrica heuer übertreffen. Rohrmoser warf damals in der Quali 55,39 m und im Finale 52,80 m. Die direkte Quali-Weite für das Finale steht heuer bei 57 Metern. Vergleicht man die weiteren Leistungen der Vergangenheit mit denen der 2024-Starter:innen, könnten ein paar Ergebnisse getoppt werden. Platz 10 über 400 m Hürden durch Leo Köhldorfer mit 52,84 s ist die beste ÖLV-Leistung bisher in diesem Bewerb. Im Weitsprung sind es 6,98 m (Platz 7) durch Leo Lasch und im Hochsprung 1,96 m (Platz 17) durch Ben Henkes. Ebenfalls im Jahr 2018 lief Paul Seyringer mit 1:53,62 min zu Platz 9 über 800 m. Die weiteste Speerwurf-Leistung gelang Noemi Luyer 2016 mit 47,65 m (Platz 13) und die beste 100-m-Zeit Christiane Krifka 2022 mit 12,07 s im Semifinale.
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Banská Bystrica ist nur drei Autostunden von Wien oder Eisenstadt entfernt. Vorbeikommen und zuschauen ist also möglich. Hier geht’s zu den Tickets.
Foto (C) ÖLV / wolf.amri / GEPA Pictures