Gelungenes WM-Debüt für Endi Kingley mit Rang 11 in der Qualifikation

Eine schwere Verletzung im Frühjahr 2024 unterbrach die Karriere von Dreispringer Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union) zwar kurzfristig, konnte seine weitere Entwicklung zum Spitzenathleten aber nicht aufhalten. Davor hatte er schon bei U20-EM, U20-WM und U23-EM jeweils den vierten Platz belegt und sein großes Potential angedeutet. Im Winter war es dann soweit, bei der Hallen-EM feierte er mit Platz 9 sein internationales Debüt in der allgemeinen Klasse. Wenige Monate später war mit 16,85m einer der ältesten österreichischen Rekorde Geschichte, dazu kamen noch zwei Auftritte bei der Diamond League, Erfahrung bei wichtigen Wettkämpfen konnte also genug gesammelt werden. Nun war der Oberösterreicher als erster männlicher ÖLV-Athlet in einem Sprungbewerb seit Hermann Fehringer vor 34 Jahren ebenfalls in Tokyo erstmals bei einer WM mit dabei.

Der Linzer hatte wie alle Athleten drei Versuche in seiner Qualifikation zur Verfügung und startete sehr solide mit 16,58m (0,3) in den Bewerb. Alle jene die die Qualifikationsweite von 17,10m schaffen oder die Top-12 würden sich für das Finale qualifizieren, Kingley hatte sich dies als Ziel gesetzt und lag nach Runde 1 auf Zwischenrang 9. Im zweiten Durchgang attackierte der 23-Jährige und wurde im Anlauf mit starken 33,2 km/h gemessen. Mit einem großartigen Sprung auf 16,85m (0,5) egalisierte er seinen eigenen ÖLV-Rekord, und das obwohl er im Absprung 14cm verschenkt hatte. Der drittjüngste Athlet im Starterfeld nahm damit in seiner Gruppe A Rang 4 und insgesamt Rang 10 ein, die Chancen auf einen Finaleinzug waren also weiter intakt. Volles Risiko hieß es also für den ÖLV-Rekordhalter im dritten und letzten Versuch, der Sprung war wieder sehr weit, bei der Landung hatte er aber etwas Rückenlage und so kamen „nur“ 16,56m (0,8) in die Wertung. Trotzdem war das die beste Serie die Kingley in seiner Karriere hingelegt hatte, als insgesamt 11. der Qualifikation hatte er sensationell den Sprung ins Finale geschafft und wie immer, wenn es drauf ankommt, abgeliefert. Zusätzlich hat der Neo-WM-Finalist mit diesem Ergebnis auch schon die Norm für die EM 2026 in Birmingham (GBR) 2026, die bei 16,80m steht, übertroffen.

Weitester der Qualifikation war Mitfavorit Yasser Mohammed Triki (ALG) mit 17,26m (0,7), das Finale findet am Freitag um 20:50 Uhr (13:50 Uhr MESZ) statt.

„Es ist einfach nur geil, ich kann es noch gar nicht realisieren jetzt im Finale zu stehen, das wird sicher noch ein paar Stunden dauern. Das Einspringen war nicht wirklich gut, ich war verkrampft, Roland Werthner und Christian Taylor haben mir dann gesagt ich soll tief durchatmen, das hat sehr gut geholfen. Dann war ich sehr locker und konnte mich mit dem Publikum und dem Einklatschen gut entspannen. Beim ersten Sprung hat es mich noch verdreht, ich habe aber schon gesehen, dass ich gut drauf bin. Der Zweite war dann genial, genau wie in Maribor, nationalen Rekord in einer WM-Quali zu springen ist schon sehr cool. Beim Dritten bin ich im Absprung etwas eingeknickt, darum ging er nicht weiter. Den letzten Schritt vor dem Balken setze ich jetzt bewusst kürzer, um die Geschwindigkeit besser in die Sprünge mitnehmen zu können, das gelingt jetzt wirklich schon ganz gut. Wir sind im Finale, Wahnsinn, das Gefühl ist unbeschreiblich. Das Ziel war Finale, das hab ich geschafft, hoffentlich kann ich dort noch etwas drauflegen. Ich freu mich gerade extrem.“

Vorschau auf morgen Donnerstag

Von Dienstag bis Freitag sind keine Vormittag-Sessions angesagt. Morgen Donnerstag am Abend ist Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) in den Vorläufen über 800m um 19:58 Uhr (12:58 Uhr MESZ) im Einsatz. Die Burgenländerin läuft gleich im ersten von sieben Vorläufen auf Bahn 4, ihre Vorgabe um ins Semifinale aufzusteigen ist ein Top-3-Platz in ihrem Heat oder eine der weiteren drei schnellsten Zeiten.

Zeitplan der ÖLV Athleten bei der WM in Tokyo

(?) Die Einteilung in die Qualifikations-Gruppen (Diskus, Speer) ist derzeit noch nicht bekannt.

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WM Tokyo 2025

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Fotos

ÖLV-Flickr-Album (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Sonia Maleterova )

Die WM im TV

Der ORF überträgt die WM täglich auf ORF 1 bzw. ORF SPORT+. Die Abend-Sessions werden am Vormittag/Mittag mitteleuropäischer Zeit live gezeigt. Die Vormittags-Sessions werden auf ORF Sport+ live mit englischem Kommentar übertragen und dann immer zu Beginn der Live-Übertragung der Abend-Sessions zusammengefasst. Kommentatoren: Dietmar Wolff / Thomas König.

ORF-Programm

(Stand vom 12.9., kurzfristige Änderungen möglich)

Alle Live-Übertragungensind außerdem auf ORF ON danach on-demand abrufbar.

Eurosport mit den Kommentatoren Sigi Heinrich und Markus Röhrig überträgt alle Sessions aus Tokyo live.

Fotos: © ÖLV / Sonja Maleterova

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