WM-Debüt über 800m für Caroline Bredlinger ohne Happy-End

War sie in den letzten Jahren manchmal noch knapp an Qualifikationen für internationale Großereignisse vorbeigeschrammt, ist Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) seit heuer in der europäischen Spitze angekommen. Schon bei Hallen-EM und Hallen-WM hatte sie sich mutig präsentiert, so richtig der Knopf ging ihr dann zu Beginn der Freiluftsaison auf. Mit Siegen bei der Team-EM und beim ISTAF Berlin unterbot die Burgenländerin gleich zwei Mal die direkte WM-Norm, mit viel Selbstvertrauen reiste sie damit nach Japan an. Sie war heute in den ersten von sieben Vorläufen auf Bahn 4 gelost worden, ihre Vorgabe um ins Semifinale aufzusteigen war ein Top-3-Platz in ihrem Heat oder eine der weiteren drei schnellsten Zeiten. In ihrem Lauf war auch Olympiasiegerin Keely Hodgkinson (GBR), von ihr erwartete Bredlinger, dass sie gleich die Führungsarbeit übernehmen und in Richtung 1:58 Minuten laufen würde.

So kam es dann auch, die Britin übernahm schon nach rund 180m das Kommando. Die Trausdorferin lag zuerst in der Mitte des Feldes innen, orientierte sich aber nach der ersten Runde, die sie in 59,59s absolviert hatte, nach außen. Auf der Gegengerade schob sich die 24-Jährige im Windschatten der Französin Libermann dann auf Position 3 vor, wurde aber im Zielsprint noch von zwei Konkurrentinnen um wenige Zentimeter überholt. Mit 2:00,25 min blieb die vielfache Staatsmeisterin nur wenig mehr als eine Sekunde über ihrer PB, eine starke Zeit in einem teilweise taktischen Lauf beim WM-Debüt.

Mit Platz 5 verpasste sie Rang 3 und den direkten Aufstieg nur um 8/100s, jetzt musste sie hoffen über die Zeit weiterzukommen. In Lauf 2 und 3 war keine Viertplatzierte schneller, in Lauf 4 eine, jetzt saß Bredlinger daher auf dem Schleudersitz. Nach Lauf 5 war dann aber klar, dass sich der Einzug ins Halbfinale auch über die Zeitregel nicht ausgeht, insgesamt belegte die Burgenländerin mit ihrem sehr guten, aber glücklosen WM-Auftritt Rang 29, eine leichte Steigerung zu Platz 32 in der Entry-List.

Schnellste aller Vorläufe war Lilian Odira (KEN) mit einer Zeit von 1:57,86s.

„Es kam wie erwartet, alle hatten den selben Plan möglichst nahe an Keely dran zu sein. Daher war der Rennverlauf sehr schwer und in der ersten Runden ein Kampf um die Positionen. Ich wusste, ich darf nicht zu früh nach vorne gehen und mich verbrennen, daher habe ich bis 300m-to-go damit gewartet um zu attackieren. Da habe ich meine Chance genutzt und bin vorgegangen, am Ende hat es halt auf den letzten Metern nicht gereicht. Ich war auf jedes Ergebnis vorbereitet, ausscheiden oder weiterkommen, dass es jetzt so knapp nicht geklappt hat ist natürlich im Moment ärgerlich. Aber ich kann mir nichts vorwerfen in diesem Rennen, vielleicht war schon die Saison zu lange, von den Beinen her war es bei den letzten Trainings schon sehr schwer ans Limit zu gehen. Es ist gerade ein Wechselbad der Gefühle, ich bin zufrieden und gleichzeitig auch nicht. Ich habe mich für meine erste WM qualifiziert, der Platz im Semifinale war in Reichweite und die Saison war ein Wahnsinn, der Frust über das Ausscheiden wird also in ein paar Tagen am Heimflug hoffentlich leichter werden.“

Vorschau auf morgen Freitag

Von Dienstag bis Freitag sind keine Vormittag-Sessions angesagt. Morgen Freitag am Abend ist zuerst Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union) im Finale der Top-12 des Dreisprungs um 20:50 Uhr (13:50 Uhr MESZ) im Einsatz. Wenig später hat dann Europameisterin Victoria Hudson (SVS LA) ihre Qualifikation im Speerwurf um 21:00 Uhr (14:00 Uhr MESZ) in Gruppe B zu bestreiten. Die direkte Qualifikationsweite für das Finale beträgt 62,50m, sollten keine 12 Werferinnen diese Weite übertreffen, dann wird auf diese Anzahl aufgefüllt.

Zeitplan der ÖLV Athleten bei der WM in Tokyo

(?) Die Einteilung in die Qualifikations-Gruppen (Diskus) ist derzeit noch nicht bekannt.

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WM Tokyo 2025

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ÖLV-Flickr-Album (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Sonia Maleterova )

Die WM im TV

Der ORF überträgt die WM täglich auf ORF 1 bzw. ORF SPORT+. Die Abend-Sessions werden am Vormittag/Mittag mitteleuropäischer Zeit live gezeigt. Die Vormittags-Sessions werden auf ORF Sport+ live mit englischem Kommentar übertragen und dann immer zu Beginn der Live-Übertragung der Abend-Sessions zusammengefasst. Kommentatoren: Dietmar Wolff / Thomas König.

ORF-Programm

(Stand vom 12.9., kurzfristige Änderungen möglich)

Alle Live-Übertragungensind außerdem auf ORF ON danach on-demand abrufbar.

Eurosport mit den Kommentatoren Sigi Heinrich und Markus Röhrig überträgt alle Sessions aus Tokyo live.

Fotos: © ÖLV / Sonja Maleterova

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