Comeback des U18-Bundesländercups nach mehr als drei Jahren

OÖLV-Team beim BLC im Jahr 2019 (C) Martina Albel

Der Bundesländercup der Altersklasse U18 ist eine Traditionsveranstaltung, die letztmalig im Juni 2019 in Wolfsberg stattfand. Pandemiebedingt fielen die Auflagen 2020 und 2021 ins Wasser. Mit neuem Reglement und Termin zu Saisonende soll nun am Wochenende in Linz 1.190 Tage später ein Comeback gelingen.

Der erste Bundesländervergleichskampf der Jugend fand übrigens bereits 1931 statt, wobei eine Wiener-Auswahl das gemeinsame Team aller übrigen Bundesländer 55:33 schlug. Seit 1953 gibt es den Bundesländercup in der heutigen Form für die Altersklasse U18, bei dem jedes Bundesland sein eigenes Team stellt. Die Rekordchampions sind Oberösterreich bei den Mädchen mit 25 Siegen (zuletzt 2017) und Niederösterreich bei den Burschen mit 26 Siegen (zuletzt 2019).

Reglement-Änderung soll mehr Spannung bringen

Lange Zeit war es üblich, dass die ersten Zwölf jedes Bewerbs Punkte erhielten (1. Platz 12 Punkte, 2. Platz 11 Punkte usw.) und die Bundesländer unbegrenzt Teilnehmer/innen nominieren konnten. Die großen Bundesländer dominierten daher das Geschehen aufgrund ihrer Qualität und auch Quantität.

Für die Comeback-Ausgabe des BLC-U18 wurde ein neues Reglement von allen Landesverbänden beschlossen, wo nur mehr ein/e Athlet/in pro Bundesland in die Wertung kommt. Es können aber nach wie vor beliebig viele in Einzeldisziplinen antreten. Nachfolgend eine Kurzfassung des neuen Wertungsmodus.

Für jeden Bewerb werden Punkte wie folgt vergeben:

  • Die Ergebnisliste wird bereinigt (der/die beste Teilnehmer/in pro Bundesland) und
    nachfolgende Athlet/innen rücken auf
  • Die besten 9 Platzierten (Platz 1 – 9) werden mit 10-8-7-6-5-4-3-2-1 Punkten bewertet.
  • Bei ex-aequo-Platzierungen erhält jede/r Athlet/in bzw. jede Staffel die Punkte für diesen Platz
  • Für die Staffel werden doppelte Punkte vergeben
  • Bei Aufgabe, keiner gültigen Leistung oder Nichtteilnahme erhält der Athlet/in bzw. die Staffel
    keine Punkte

U18-EM-Teilnehmer/innen führen Teams an

Jerusalem-Finalist Rupert Rohrmoser (SLV) wird im Leichtathletik-Zentrum Sportland OÖ in der Wieningerstraße in Linz gleich in drei Wurfbewerben zu sehen sein. Neben seinen beiden Hauptdisziplinen Diskuswurf und Kugelstoß tritt er auch im Speerwurf an. 400-m-Hürdenläufer Leonard Elbs (VLV) steht auf seiner Paradestrecke, über 400 m und 200 m auf der Nennungsliste. Hürden-Sprinter David Smith (TLV) führt die Nennungslisten über 110 m Hürden und im Hochsprung an und hat weitere Bewerbe (200 m, 4x100 m) im Visier. WLV-Athlet Alessandro Greco, der Jerusalem krankheitsbedingt verpasste, möchte für das Hauptstadt-Team fleißig punkten und wird sich für max. drei Starts entscheiden. Genannt wurde er für 100 m, 200 m, 400 m und 400 m Hürden.

Ebenso offen ist, welche Distanzen Damjan Eror (NÖLV) laufen wird, aktuell ist er für 800 m, 1500 m, 3000 m und 2000 m Hindernis genannt, aber nur zwei Bewerbe sind laut Reglement möglich. Seine Laufkollegen Markus Reißelhuber (WLV) und Barnaby Sellers (TLV) haben Starts über 1500 m und 3000 m bzw. 2000 m Hindernis und 3000 m vorgesehen.

Bei den Mädchen ist Christiane Krifka (NÖLV) über 100 m im Hochsprung und in der 4x100 m Staffel mit von der Partie. 1500-m-Läuferin Marie Glaser (BLV) wird versuchen, möglichst viele Punkte für das kleine, aber stärker werdende burgenländische Team zu erkämpfen. Geherin Theresia Emma Mohr (VLV) muss aufgrund des Fehlens eines Gehbewerbs auf die 3000-m-Laufstrecke wechseln. Es wird interessant zu sehen, wie sie sich dort schlagen wird. 400-m-(Hürden)Sprinterin Elisabeth Golger (KLV) lässt dieses Mal ihre Paradestrecken aus und wird über 100 m, 800 m und in der 4x100 m Staffel antreten.

Muriel Wohlrab (NÖLV), die in Jerusalem über 200 m am Start war, wird die halbe und die ganze Stadionrunde in Linz laufen und Teil einer schnellen NÖLV-Staffel sein, der auch Moyo Bardi angehört. Die St. Pöltnerin verpasste die U18-EM wegen eines positiven Covid-Tests, zeigte sich aber zuletzt in starker Form. Sie wird neben der Staffel, die 100 m laufen und den Weitsprung bestreiten. Siebenkämpferin Madeleine Huber (TLV) hat in Linz Starts in drei Wurfdisziplinen (Kugel, Diskus, Speer) geplant. Stabhochspringerin Magdalena Rauter (TLV) wird neben ihrer Paradedisziplin auch im Kugelstoß, Speerwurf und in der Staffel für das Team aus Tirol an den Start gehen. Spannende Entscheidungen stehen jedenfalls bevor, auch wenn die Wetterprognose nicht allzu freundlich ist.

In Linz nicht dabei ist 100-m-Hürden-U18-EM-Finalistin Iman Roka (NÖLV), die ihre Saison nach dem U20-Länderkampf in München am 13. August bereits beendete, um frühzeitig mit dem Saisonaufbau für 2023 zu beginnen.

BLC-U18: Erfolgreichste Bundesländer

Männliche Jugend (U18)

  • 26 x Niederösterreich (zuletzt 2019)
  • 22 x Oberösterreich (zuletzt 2014)
  • 9 x Wien (zuletzt 1964)
  • 8 x Steiermark (zuletzt 1981)

Weibliche Jugend (U18)

  • 25 x Oberösterreich (zuletzt 2017)
  • 24 x Niederösterreich (zuletzt 2019)
  • 9 x Wien (zuletzt 1972)
  • 5 x Vorarlberg (zuletzt 2010)
  • 2 x Steiermark (zuletzt 1961) 

14/09/22 14:46, Text: Helmut Baudis

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