Geherlehrgang mit internationalem Input aus der Ukraine und aus Deutschland

Inna Loseva und ihr Mann Ivan Losev (C) ÖLV

Wie bereits in den Latest News am Montag berichtet, fand vom 28.10. - 01.11.2022 am Olympiastützpunkt Salzburg-Rif der traditionelle Geherlehrgang statt, der alljährlich von Alexander Maier zusammen mit dem ÖLV-Gehsportreferat organisiert wird.

Noch nie war dieser Lehrgang so hochkarätig besetzt, sowohl von den Referent/innen als auch den Teilnehmer/innen (insgesamt waren 17 Athlet/innen aus 13 verschiedenen Vereinen aus Österreich und Deutschland mit dabei).

Internationaler Input aus der Ukraine und aus Deutschland

Als Vortragende waren Inna Loseva (2022 EM-Achte über 35 km Gehen, Olympiateilnehmerin 2016 in Rio) und ihr Mann Ivan Losev (Olympiateilnehmer 20 km Gehen 2012 in London und 2021 in Tokyo) aus der Ukraine vor Ort. Neben praktischen Einheiten, in denen sie Einblicke in ihren Trainingsalltag gaben (siehe Foto oben), erzählten sie auch in einem theoretischen Teil, wo die Karriereentwicklung im Gehsport das Thema war, über ihren Werdegang und die Strukturen im ukrainischen Gehsport.

Bei dieser Theorieeinheit konnte per Videoschaltung auch die EM-Bronzemedaillengewinnerin über die 20 km von München, Saskia Feige (GER), zugeschalten werden. Feige erzählte über ihren Werdegang von der talentierten Läuferin zur Geherin und gab auch Einblicke wie sie die Kombination Training einer Weltklassesportlerin und erfolgreiches Absolvieren eines Medizinstudiums schafft.

In 12 Monaten vom Geh-Debüt zur U18-EM

Ebenso war die österreichische U18-EM-Starterin im 5000 m Gehen Theresia Emma Mohr (TS Egg) und ihre Trainerin Claudia Lüthi vor Ort. Sie skizzierten Theresias Weg vom eher „zufälligen“ Start bei den österreichischen U16-Vereine-Meisterschaften zur Qualifikation für die U18-EM und das EYOF innerhalb eines Jahres.

Hauptreferent bei diesem Lehrgang war Jens Grünberg, schon seit vielen Jahren Gehrichter von European Athletics und Trainer des hessischen Landeskaders Gehen. Er leitete nicht nur zwei Technikeinheiten, sondern machte auch eine Videoanalyse für jeden einzelnen Athlet/in bei einem am Beginn des Lehrganges durchgeführten Bahnwettkampf über 3000 m bzw. 5000 m.

Von Athletenseite her war die gesamte österreichische Frauenspitze im Gehen in Salzburg. Neben Theresia Emma Mohr waren Kathrin Schulze (IAC, Rekordhalterin 20 km Gehen, vielfache österreichische Staatsmeisterin), Barbara Hollinger (Union Pottenstein, mehrfache Staatsmeisterin), Andrea Zirknitzer (LCAV Jodl Packaging, Staatsmeisterin 2022 über 35 km Gehen) vor Ort. Bei den Männern war unter anderem der mehrfache Staatsmeister, Franz KROPIK (SVS-Leichtathletik) mit dabei.

Der Lehrgang ist aber nicht nur für Profis konzipiert, sondern auch für Neueinsteiger. Unter diesen war Karin Freitag (LG Decker Itter, österreichische Rekordhalterin im 100 km Lauf und 24 Stundenlauf) mit dabei und sie absolvierte ihre ersten Schritte in der Disziplin des olympischen Gehens.

Geh-Wettkampf im Rahmen des Lehrgangs

Wie bereits erwähnt, fand am 29.10.2022 auch ein Wettkampf über 3000 m und 5000 m Bahngehen statt, den dankenswerterweise der Salzburger Leichtathletik-Verband veranstaltete. Bei den Frauen gewann Kathrin Schulze das 3000 m Gehen mit österreichischer Jahresbestzeit und Andrea Zirknitzer die 5000 m Gehen. Bei den Männern setzte sich Peter Stattmann vom KLC über die 3000 m Gehen durch. Die 5000 m gewann Adolf Prommer vom LCA Hochschwab.

Natürlich stand bei solch einer Veranstaltung nicht nur das Training im Mittelpunkt, sondern es gab auch intensiven Meinungsaustausch und den Wunsch in Zukunft mehrere gemeinsame Trainings zu absolvieren. Ziel wird es auch sein, von den Erfahrungen von Inna Loseva und ihrem Mann Ivan (der auch ihr Trainer ist), die in Österreich leben, zu profitieren.

"Es zeigt, dass der Gehsport in Österreich lebt"

Perfektes Herbstwetter (durchgehend Sonnenschein, meist um die 23-24 Grad) rundeten diesen Lehrgang ab. "Es zeigt, dass der Gehsport in Österreich lebt", sagt Organisator Alexander Maier: "Trotzdem wäre es schön, wenn er noch verbreiteter wäre und in jedem Leichtathletikverein als Disziplin angeboten würde, wie jede andere Disziplin auch.“

Text: Alexander Maier | Fotos (C) ÖLV

02/11/22 10:27, Text: Helmut Baudis


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