Kurzmeldungen (22.8.2022)

EM München 2022: Internationale Highlights Tag 4-7

Jakob Ingebrigtsen (NOR) krönte sich nach dem Titel im 5000er, wie schon 2018 in Berlin auch über 1500m in 3:32,76 (CR) zum Doppeleuropameister. Auch Karsten Warholm (NOR) verteidigte seinen Titel über 400m Hürden mit 47,12s (CR). Bei den Frauen gewann Femke Bol (NED) über diese Distanz mit 52,67s (CR). Im Stabhochsprung gewann Überflieger Armand Mondo Duplantis mit 6,06m (CR). Im Diskuswurf gewann etwas überraschend Mykolas Alekna mit 69,78m (CR).  Wojciech Nowicki (POL) verteidigte seinen Titel im Hammerwurf mit Jahresweltbestleistung von 82,00m. Die Deutsche Konstanze Klosterhalfen konnte am Ende des 5000er's die 10.000m Europameisterin Yasemin Can (TUR) klar distanzieren und gewann in 14:50,47. Ivana Vuleta (SRB) holte sich im Weitsprung mit 7,06m nach 2016 in Amsterdam wieder den EM-Titel von der Titelverteidigerin Malaika Mihambo (GER) zurück, die auf 7,03m kam.

Auch Hochsprung-Olympiasieger Gianmarco Tamberi (ITA) holte sich nach 2016 mit 2,30m seinen zweiten Freiluft EM-Titel vor dem Münchner Lokalmatador Tobias Potye mit 2,27m. Maryna Bekh-Romanchuk (UKR) gewann den Dreisprung mit 15,02m (EL). Im Siebenkampf wiederholte Doppel-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (BEL) ihren Sieg von 2018 mit 6628 Punkten. Adriana Sulek (POL) schnappte im 800er der Schweizerin Annik Kälin mit 6532 Punkten noch Silber weg. Kälin markierte mit 6515 Punkten aber einen Schweizer Rekord. Zharnel Hughes (GBR) holte nach Silber über 100m Gold über 200m in 20,07s. Mujinga Kambundji (SUI) holte nach Silber über 100m Gold über 200m in 22,32s vor Titelverteidigerin Dina Asher-Smith (GBR). Laura Muir (GBR) verteidigte ihren Titel über 1500m in souveräner Manier in 4:01,08.

Für Albanien gibt es das erhoffte erst EM-Gold in der Geschichte durch Hindernisläuferin Luiza Gega, die in 9:11,31min (CR) finishte, und Femke Bol holt mit der niederländischen 4x400m-Staffel ihren dritten Titel bei dieser EM. Einen Favoritensieg gab es auch über die 800m, hier schlug die Britin Keely Hodgkinson in 1:59,04min zu. Jack Whiteman hingegen musste sich über diese Distanz mit Silber begnügen, Mariano Garcia war in 1:44,85min um 6/100s schneller. Spannend wie so oft verlief der Hochsprung, wo sich Yaroslava Mahuchikh (UKR) nur dank der geringeren Anzahl von Fehlversuche mit 1,95m durchsetzen konnte. Den Titel über 100m Hürden holte sich die Polin Pia Skrzyszowsa in starken 12,53s (-0,1). Die Siege bei den 4x100m-Staffeln holten sich GBR in Meisterschaftsrekord von 37,67s bei den Männern und Deutschland in 42,34s bei den Frauen. Und schließlich konnte das Veranstalterland gleich noch einmal jubeln, Julian Weber setzte die deutsche Tradition im Speerwurf fort und gewann mit 87,66m.

EM München 2022: Deutschland erfolgreichste Leichtathletik-Nation

Gastgeber Deutschland gewann 16 Mal Edelmetall, die zweitgrößte Ausbeute nach Großbritannien. Mit den meisten Gold- und Silbermedaillen rangiert Deutschland aber auf Platz 1 des Medaillenspiegels (7 x Gold, 7 x Silber, 2 Bronze). Großbritannien (6-6-8) wurde Zweiter vor Spanien (4-3-3), Griechenland (4-1-0) und den Niederlande (4-0-2). Stark auch die Schweiz mit sechs Medaillen (1-3-2). Insgesamt 29 Länder konnten zu mindestens einen Top-3-Platz verbuchen. Erstmals seit acht Jahren ging Österreich bei einer EM leer aus.

Erfolgreichste Athletin der EM war Femke Bol (NED), die Gold über 400 m, 400 m Hürden und mit der 4x400 m Staffeln gewann. Zharnel Hughes (GBR) folgte dahinter mit zwei Mal Gold (200 m, 4x100 m) und ein Mal Silber (100 m).

EM München 2022: Fotos

Für die Berichte von der EM in München werden Fotos von GEPA Pictures verwendet, wir weisen nochmals darauf hin, dass diese Fotos NICHT honorarfrei verwendet werden dürfen. Gratis Fotos für Athleten, Vereine und Medien werden in unserem FLICKR-Album zur Verfügung gestellt.

EM München 2022: Top-Leistung von Carina Schrempf im Straßenradrennen

Die aktuelle 1.500m-Hallenstaatsmeisterin Carina Schrempf (Union St.Pölten) setzte auch bei der EM in München die Serie ihrer großartigen Auftritte im Radsport fort. Nur eine Woche nach ihrem österreichischen Vizemeister-Titel im 4er-Team auf der Ultradistanz beim Race Around Austria (2.200km, 28.000hm) gab sie ihr EM-Debüt im Straßenrennen der Frauen. Beim Rennen über 130km fuhren die 99 gestarteten Fahrerinnen einen unglaublichen Schnitt von 43,43 km/h. Die Steirerin war immer im Feld vertreten, fuhr sehr aktiv und zeigte sich auch mehrmals an der Spitze. Ziel des ÖRV-Teams war Sprinterin Christina Schweinberger in eine bestmögliche Position zu bringen, das gelang schlussendlich mit Rang 10 auch ausgezeichnet. Schrempf hatte als letzte Helferin daran großen Anteil und beendet das Rennen trotz der vielen harten Arbeit für die Teamkollegin auf dem sensationellen 26.Platz, nur 7 Sekunden hinter Europameisterin Lorena Wiebes (NED).

„Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich. Anfangs hatte ich noch etwas Schwierigkeiten mit der Positionierung, weil die Weltbesten doch um einiges brutaler fahren als ich es bisher gewohnt war. Aber im Laufe des Rennens habe ich immer besser reingefunden. Die Stimmung war schon am Weg nach München ein Wahnsinn, das war schon großartig, aber in München war es noch ärger, da bekam ich Gänsehaut, weil es so laut war. Da ist mir erst klargeworden, wo ich da eigentlich mitfahre: mit den besten Straßenradfahrerinnen der Welt bei der EM und ich bin kurz vor dem Ziel mittendrin im Spitzenfeld. Wir konnten als Team sehr viel umsetzen was wir geplant hatten und Christina hat mit Platz 10 ein absolutes Top-Ergebnis eingefahren. In den wichtigen Momenten waren wir immer da und konnten auch einige Attacken parieren, vor allem ab Mitte des Rennens hat das sehr gut funktioniert. Ich konnte bei der EM von meinen Teamkolleginnen so viel lernen, ich bin ja noch ein Neuling in diesem Sport. Diese Erfolge hätte ich niemals erwartet, die Leichtathletik hat mich sicher optimal darauf vorbereitet, so bin ich diese körperlichen Belastungen sehr gut gewöhnt. Ich hätte mir noch vor kurzem nie denken können, dass mir ein anderer Sport so Emotionen schenken wird. Das es jetzt ein 26.Platz bei der EM unter lauter Profis geworden ist, ist schon etwas ganz besonders für mich. Wunderschön war auch, dass mich so viele Leichtathleten vor Ort angefeuert und im Ziel auf mich gewartet haben. Danach bin ich aber noch ins Olympiastadion und habe mir die Abendsession geschenkt, damit ich ein bisschen LA auch noch genieße.“

Termine für U20-EM 2023 und EM 2024 fixiert

Das European Athletics Council gab Ende vergangener Woche den neuen Termin für die U20-Europameisterschaften in Cluj-Napoca (ROU) bekannt. Die Nachwuchs-Meisterschaften werden von 6.-9. Juli 2023 stattfinden.

Die nächste Freiluft-EM der Allgemeinen Klasse wird nun vor den Olympischen Spielen, nämlich von 7.-12.6.2024, in Rom stattfinden. Der ursprünglich geplante Termine wäre von 27.8.-1.9. gewesen. Die Leichtathletik-EM findet somit auch vor Beginn der Fußball-Euro statt, was der EBU in der Entscheidungsfindung sehr wichtig war. Die Ergänzungen werden demnächst auch im ÖLV-Terminkalender angepasst.

Qualifikationsystem für WM in Budapest 2023

Athlet/innen können sich, wie bereits für die WM in Eugene, über Entry Standards und das World Ranking qualifizieren. Die Quali-Periode für den Marathon sowie 35 km Gehen startete bereits am 1.12.2021 und endet zum 30.5.2023. Für 10.000 m, 20 km Gehen und den Mehrkampf öffnete das Quali-Fenster am 31.1.2022 und erstreckt sich bis 30.7.2023. Für alle andere Disziplinen gilt der Quali-Zeitraum von 31.7.2022 bis 30.7.2023. In manchen Disziplinen kommt es zu einer Erweiterung der Startplätze von 32 auf 36 - die Mile im Stadium wie auch auf der Straße, wird als Quali-Event für 1500m anerkannt. Die Limits und die Qualifikationskriterien sind hier online nachzulesen.

WM Budapest 2023: National-Permit-Meetings offenbar nicht mehr relevant

Im veröffentlichen Dokument von World Athletics zum Qualifikationsprozess für die WM 2023 ist auf Seite 6 beschrieben, dass nur mehr internationale Meisterschaften, alle internationalen Permit-Meetings (u.a. Diamond League, Continental Tour) sowie die nationalen Meisterschaften zur Limiterbringung UND für das World Ranking berücksichtigt werden. Der ÖLV wird hier eine Anfrage an World Athletics zur Klarstellung stellen. Denn diese Formulierung würde bedeuten, dass sämtliche National-Permit-Meetings der Kategorie E und F keine Relevanz mehr für den Qualifikationsprozess haben. In Österreich könnte man daher nur mehr bei folgenden Stadion-Wettkämpfen abseits der Staatsmeisterschaften punkten: Hypo Meeting Götzis (WA Combined Events Tour), Raiffeisen Austrian Open Eisenstadt (WA Continental Tour Bronze) und Liese-Prokop-Memorial (WA Continental Tour Challenger). Das wäre eine drastische Änderung im Wettkampfsystem.

Fortsetzung der Diamond-League-Saison in Lausanne

Bereits am Freitag steht das nächste WANDA Diamond League Meeting der Saison auf dem Programm. Mit dabei wird auch Österreichs 4x100-m-Nationalstaffel der Frauen sein, die nach dem starken Auftritt im Vorjahr neuerlich einen Startplatz erhielt. Nach Lausanne folgt dann nur mehr das Diamond League Meeting in Brüssel (2. September), wo Andreas Vojta im Ein-Stunden-Rennen vorgesehen ist, bis dann im Letzigrundstadion von Zürich am 7./8. September das große Finale der höchsten Meetingkategorie fällt - mit dabei wird auch Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger sein.

Ö3-Vereins1000er

Von heute bis 2. September werden jeden Tag (Montag - Freitag) jeweils 3 x 1000 EUR im Hitradio Ö3 verlost. Die Teilnahme ist ganz einfach möglich. Auf der offiziellen Website anmelden und Ö3 hören.

Schnelle Sprints bei NACAC-Meisterschaften

In Freeport, auf den Bahamas, fanden die Kontinental-Meisterschaften der Karibik, Nord- und Mittelamerikas (NACAC) statt. Shericka Jackson (JAM) gewann die 100 Meter in 10,83 (-0.1) Sekunden. Shaunae Miller-Uibo (BAH) die 400 Meter in 49,40 Sekunden. Freddie Crittenden (USA) holte Gold über die 110 Meter Hürden mit neuer Bestleistung von 13,00 (+0.3) Sekunden. Andrew Hudson (JAM) siegte über 200 Meter in 19,87 (+0.6) Sekunden. 

Jakob Ingebrigtsen trennte sich von Trainer-Vater

Der Doppel-Europameister in München über 1.500 m und 5.000 m  Jakob Ingebrigtsen trennte sich von seinem Trainer-Vater Gjert wie hdsports.at berichtete. Der junge Norweger wird nun von seinem Bruder Henrik, vor zehn Jahren ebenfalls Europameister war, trainiert. Vater Gjert trainert ab nun Konkurrent Narve Gilje Nordas, der über 5.000 m den 17. Platz in München belegte.

ÖLV-Laufkalender: Termine der nächsten Tage

Mit dem ÖLV-Laufkalender haben sie den besten Überblick über die Lauftermine in ganz Österreich. Auf nachfolgende Veranstaltungen in den nächsten Tagen möchten wir heute besonders hinweisen.

• Die nächste Ausgabe der "Latest News" erscheint am Donnerstag, den 25. August 2022.
• Redaktionsteam: Helmut Baudis, Hannes Gruber, Bernhard Rauch & Robert Katzenbeißer