Hallen-EM: Strametz und Schrott auch im Hürden-Semifinale stark, Lindner mit überraschendem Halbfinaleinzug über 60m

(C) ÖLV / JP Durand

Am letzten Tag der 36. EA Leichtathletik Hallen-Europameisterschaften in Torun / POL waren nochmals drei ÖLV-Athleten im Einsatz. Karin Strametz und Beate Schrott bestritten im 60m Hürdensprint ihre Semifinale und konnten gegenüber den Vorläufen noch einmal steigern. Sprinterin Magdalena Lindner schaffte bei ihrem EM-Debüt überraschend den Einzug ins 60m Halbfinale.

Strametz mit toller neuer PB zu Rang 17

Hürdensprinterin Karin Strametz (SU Leibnitz) konnte wie von ihr erhofft im Semifinale nochmals zulegen. Mit einem Blitzstart lag sie bei der ersten Hürde gleichauf mit allen Favoritinnen, und auch über die Hürden zwei bis fünf verlor die EM-Debütantin kaum an Boden. Da im Ziel alle sehr knapp beisammen lagen reichte es zwar in diesem lauf nur für Rang 8, dennoch sollte es für eine ausgezeichnete Zeit gereicht haben. Als auf der Anzeigetafel 8,13 s aufschienen war die Freude bei der Steirerin über die neue Bestleistung und den Landesrekord riesengroß. Damit gibt es für die 22-Jährige bei ihrer ersten Hallen-EM in der Endabrechnung Platz 17. Mit ihrer Zeit stieß Karin Strametz jetzt auch auf Rang 3 der ewigen österreichischen Bestenliste über die 60m Hürden vor, nur Beate Schrott und Stephanie Bendrat waren jemals schneller.

„Ich bin mega happy, mir ist genau das gelungen was ich mir vorgenommen habe und ich bin sehr zufrieden, dass es jetzt auch mit dieser Zeit geklappt hat. An der letzten Hürde habe ich heftig mit der Hand angeschlagen, das war sicher nicht optimal, aber ansonsten war der Lauf schon ziemlich gut. Es motiviert mich total wenn ich weiß, dass neben mit Weltklasse-Hürdenläuferinnen sind. Ich versuche dann in deren Sog mitzulaufen und davon zu profitieren. Die Atmosphäre habe ich sehr genossen, es war ein tolles Erlebnis bei dieser EM dabei zu sein. Meine Ziele waren das Semifinale und eine PB, beides ist mir schon gestern gelungen. Heute wollte ich dann unter die Top-20 und auch das ist geglückt, deshalb freue ich mich wirklich sehr.“

(C) ÖLV / JP Durand

Schrott beendet ihre letzte Hallen-EM auf Rang 20

Beate Schrott (Union St.Pölten) konnte ihr letztes internationales Rennen unter einem Hallendach nicht wirklich genießen, die Schmerzen in Fuß verlangten eine permanente Behandlung seit dem gestrigen Vorlauf. Auch das Einlaufen fiel entsprechend kurz aus, ein Probestart musste diesmal reichen. Die Niederösterreichern zeigte aber dann wie gewohnt ein beherztes Rennen und konnte sich in ihrem Semifinale mit 8,17s auf Position 6 platzieren, was die Einstellung der Saisonbestleistung bedeutete. Die 32-Jährige ehemalige Olympia-Finalistin beendete ihre letzte Hallen-EM damit auf Gesamtrang 20.

„Leider hat der Fuß auf den gestrigen Vorlauf so schlecht reagiert, dass ich fast nicht mehr aufsteigen konnte. Wir mussten Wärme, Kälte, Strom und Ultraschall einsetzen, damit ich heute überhaupt laufen konnte. Daher bin ich mit den 8,17s sehr zufrieden, ich habe hier in beiden Rennen meine Leistung abgerufen. Es war ein super Wettkampf und total schön in der Halle zu laufen. Ich bin extrem dankbar mit diesem Wettkampf meine internationale Hallenkarriere beenden zu können.“

(C) ÖLV / JP Durand

Erfreulicher Semifinal-Einzug für Lindner über 60m

Toller Auftritt der jüngsten ÖLV-Teilnehmerin in Torun. Bei ihrer ersten Hallen-EM-Teilnahme behielt Magdalena Lindner (Union St.Pölten) auch nach zwei Fehlstarts in ihrem Vorlauf die Nerven. Gleich drei Athletinnen wurden disqualifiziert, die 20-Jährige zeigte sich davon aber unbeeindruckt und konnte sich nach einem flüssigen Lauf mit Rang 4 in 7,40s direkt fürs Semifinale qualifizieren. Dort war dann aber wie erwartet Schluss für die Niederösterreicherin, sie konnte sich mit 7,47s nicht steigern und belegte in ihrem Lauf Platz 8, in der Endabrechnung reichte es für die Hallen-Staatsmeisterin damit bei der internationalen Premiere für Rang 23.

„Es war ja nicht wirklich sehr wahrscheinlich, dass ich mich fürs Semifinale qualifizieren konnte. Umso schöner ist es, dass es mit einem großen „Q“ funktioniert hat. Die Fehlstarts haben mich gar nicht irritiert, ich habe im Gegenteil sogar etwas die Spannung verloren, der dritte Start war sogar vielleicht der schlechteste von allen dreien. Trotzdem ist es natürlich auch Glück, daher beschwere ich mich nicht. Optimal war der Vorlauf aber sicher noch nicht. Im Semifinale war dann etwas die Luft draußen, ich habe mich nicht mehr so spritzig gefühlt und bin etwas verkrampft gelaufen. Platz 23 ist trotzdem weit mehr als ich mir erwartet hatte, daher bin ich mit meiner ersten EM sehr, sehr happy.“

(C) ÖLV / JP Durand

Bilanz von ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler

"Das Fazit ist ein sehr positives. Sehr viele vom Team sind an ihre Saisonbestleistungen herangekommen oder haben sogar persönliche Bestleistungen aufgestellt. Auffallend sind natürlich die drei Semifialeinzüge. Ivona (Dadic) soll sich nicht ärgern, trotz Trainingsrückstand in Europa Vierte zu werden zeigt ihre Weltklasse. Gratulation ans ganze Team, die EM war sicher ein Ausrufezeichen, alle haben Österreich sehr gut repräsentiert. Es zeigt uns, dass viel junge Athleten nachkommen. Für diese neue Generation gilt es jetzt auch eine gute Infrastruktur zu schaffen, besonders bei der Hallen-Situation müssen wir international aufholen. "

Platzierungen aller ÖLV-Athleten bei der Hallen-EM in Torun

  • 4. Platz - Ivona Dadic (Union St. Pölten) - Fünfkampf - 4.587 Punkte (SB)
  • 15. Platz - Andreas Vojta (team2012.at) - 3.000m - 7:53,07min
  • 17. Platz - Karin Strametz (SU Leibnitz) - 60m Hürden - 8,13s (PB) (VL 8,17s PB)
  • 20. Platz - Bate Schrott (Union St.Pölten) - 60m Hürden - 8,17s (SB) (VL 8,19s)
  • 23. Platz - Magdalena Lindner (Union St.Pölten) - 60m - 7,47s (VL 7,40s)
  • 27. Platz - Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) - 400m - 53,41s (PB)
  • 38. Platz - Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) - 60m - 6,77s

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Die Hallen-EM im TV

ORF SPORT + überträgt die EM von Freitag bis Sonntag live. Kommentatoren: Dietmar Wolff bzw. Johannes Kloiber-Karner und Philip Dirnbeck.

• Sonntag, 7. März, 09:40 – 13:50 Uhr und 16:50 – 20:00 Uhr

(Stand vom 4.März, kurzfristige Programmänderungen möglich)

Alle Live-Übertragungen von ORF SPORT + sind außerdem via ORF TVthek als Live-Stream zu sehen.

Fotos: © ÖLV / JP Durand

07/03/21 23:04, Text: Georg Franschitz

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