Hallen-EM: Strametz und Schrott ziehen ins Hürden-Semifinale ein, EM für Vojta und Fuchs vorbei

© O. Brockmann

Tag 2 bei den 36. EA Leichtathletik Hallen-Europameisterschaften in Torun / POL. Heute bestritten vier ÖLV-Athleten ihre Vorläufe, wobei sich Karin Strametz und Beate Schrott im Hürdensprint fürs morgige Semifinale qualifizieren konnten. Für Sprinter Markus Fuchs und Langstreckler Andreas Vojta war die EM schon nach den Vorläufen vorbei, sie scheiterten beide relativ knapp am Weiterkommen.

Strametz beim EM-Debüt mit PB ins Semifinale

Wie so oft in den letzten Jahren präsentierten sich die heimischen Hürdensprinterinnen auch diesmal bei einem Großereignis in Top-Form. Karin Strametz (SU Leibnitz) feierte in Torun ihr EM-Debüt in der Allgemeinen Klasse und bestand diese Aufgabe mit Bravour. Mit einem explosiven Start übernahm die Steirerin gleich die Führung in ihrem Vorlauf und hielt über die ersten Hürden auch mit den Top-Favoritinnen mit. Im Ziel stand dann mit 8,17s und Platz 4 in diesem Lauf eine neue persönliche Bestleistung mit neuem steirischem Landesrekord zu Buche (bisher 8,18s). Damit konnte sich die 22-Jährige mit der insgesamt 19.-schnellsten Zeit relativ souverän über die Zeitregel für die Semifinali am Sonntag qualifizieren.

„Im Callroom war ich schon extrem nervös, wie ich dann aber in die Halle gekommen bin ist das alles verflogen. Ich habe die Atmosphäre genossen und gewusst, dass ich gut drauf bin und bin mit 8,17 jetzt super happy. Mit dem Start bin ich sehr zufrieden, ich bin super weggekommen. Über der Hürde bin ich noch ein wenig zu passiv, das muss ich dann im Semifinale besser machen. Dann ist eine schnellere Zeit sicher auch noch möglich, ich muss fokusiert bleiben und keine Fehler machen. Ich habe gewusst heute muss ich liefern und das ist mir auch gelungen.“

(C) ÖLV / JP Durand

Erster Halbfinaleinzug für Schrott bei einer Hallen-EM

Beate Schrott (Union St.Pölten) war schon bei vielen Großereignissen dabei, Torun ist der 14. Auftritt auf internationaler Bühne für die Niederösterreichern. Aber trotz aller ihrer Erfolge steht sie jetzt erstmals bei einer Hallen-EM im Semifinale. Zwar kam sie nicht optimal aus den Blöcken, konnte aber gegen Ende des Rennens an Tempo gewinnen und sich mit Rang 4 in ihrem Lauf und 8,19s als insgesamt 20.-Schnellste über die Zeitregel für die nächste Runde qualifizieren. Wenn sie die Schmerzen im Fuß morgen in den Griff bekommt hält die 32-Jährige eine Steigerung für durchaus möglich.

„Der Lauf selber war nicht ganz sauber, aber dafür ist die Zeit schwer in Ordnung. Ich bin leider am Start ein wenig sitzengeblieben und habe mich dann auch noch mit meinem Nachzugsbein in die zweite Hürde eingebaut, das hat mich etwas aus dem Rhythmus gebracht. Die Fußverletzung spüre ich leider immer noch, auch im Ziel ziemlich stark, da ist heute noch viel Therapie angesagt. Ich freue mich sehr, dass ich den Aufstieg geschafft habe. Morgen will ich meine Saisonbestleitung unterbieten, ich habe heute noch ein paar Fehler gemacht, die ich morgen dann ausbessern will.“

(C) ÖLV / JP Durand

Vojta mit mutigem Lauf knapp gescheitert

Starker Auftritt von Andreas Vojta (team2012.at) bei seiner sechsten Hallen-EM. Vom Startschuss weg übernahm er die Initiative und bestimmte das Tempo, auf der ersten Runde ging sogar ein Loch von 5-10 Metern auf seine Mitstreiter auf, die sich jedoch nach ca. 400m dann hinter dem Niederösterreicher einreihten und ihm weiterhin die Tempoarbeit überließen. Der erste Kilometer wurde in 2:38 absolviert, nach 2km lautete die Durchgangszeit 5:19. Danach übernahmen andere Läufer das Kommando, der 31-Jährige fiel auf Position 7 zurück und musste die Gruppe vor ihm drei Runden vor dem Ziel ziehen lassen. Mit 7:53,07min bleib Andreas Vojta trotz des enormen Energieaufwandes der Tempoarbeit nur knapp zwei Sekunden über seiner Bestleistung. Platz 7 in seinem Vorlauf war aber zu wenig, trotz der insgesamt 12.-schnellsten Zeit aller Teilnehmer reichte es nicht fürs Finale, da neben den Top-3 jedes Laufes nur die weiteren drei Zeitschnellsten aufstiegen. So steht ein guter 15. Rang im Endergebnis, der Traum vom zweiten Finale bei einer Hallen-EM war aber geplatzt.

„Es war nicht genau so geplant, ich wollte erst abwarten was so passiert. Aber mir war klar ich darf nicht auf ein taktisches Rennen warten, ich brauche ein wenig Tempo drinnen. Es hat sich dann so ergeben, weil keiner die Initiative ergreifen wollte. Ich wusste, wenn nichts passiert dann muss halt ich das Tempo machen, nur so hatte ich eine realistische Chance über die Zeit weiterzukommen. Meine Zeit ist auch sehr gut, damit bin ich zufrieden, es hat halt aber trotzdem nicht gereicht, weil das Niveau in Europa momentan enorm hoch ist. Mein Rennen war sehr engagiert, aber darum kann ich mir im Endeffekt nichts kaufen. Mit den Zeiten, die man heute gebraucht hat um ins Finale zu kommen, war man bei den letzten EM´s schon Medaillenkandidat.“

(C) ÖLV / JP Durand

Fuchs sprintet um 5/100 am Halbfinale vorbei

Nicht wurde es mit der zweiten Semifinalteilnahme für Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) bei seiner vierten Hallen-EM-Teilnahme. Die Reaktionszeit von 0,137s war zwar die zweitschnellste in seinem Lauf, schon auf den ersten Schritten verlor der Niederösterreicher aber etwas auf seine Konkurrenten und konnte auch im weiteren Verlauf der 60m nichts an Boden gutmachen. Mit einer Zeit von 6,77s als 5. seines Laufes kam er auch nicht an seiner Saisonbestleistung von 6,69s heran, die er erst vor zwei Wochen in Linz gelaufen war. Mit dieser zeit wäre der 25-Jährige auch deutlich fürs Halbfinale qualifiziert gewesen, denn über die Zeitregel hätten 6,72s dafür gereicht. In der Endabrechnung belegte Markus Fuchs damit Rang 38 unter 65 Teilnehmern.

„Das ist nicht genau das was ich mir für die EM vorgenommen habe. Aber ich muss das jetzt so hinnehmen und muss Richtung Sommer schauen und fest daran arbeiten, dass ich wieder an meine alte Stärke zurückkomme. Es war einfach eine chaotische Saison, die hat sicher ein paar Spuren im Kopf bei mir hinterlassen.“

(C) ÖLV / JP Durand

Sonntag: Schrott und Strametz im Semifinale, Lindner mit EM-Debüt

Am Sonntag Vormittag stehen drei ÖLV-Athletinnen in Torun am Start. Als erste bestreitet Teamküken Magdalena Lindner (Union St.Pölten) um 10:26 im zweiten von fünf Vorläufen über 60m ihr erstes EM-Rennen überhaupt. Die Top-4 und weitere vier über die Zeit qualifizieren sich für die 3 Semifinali. Anschließend sind die 60m Hürdenläuferinnen in ihren Semifinalläufen an der Reihe, Karin Strametz (SU Leibnitz) um 13:30 in Lauf 1 und dann Beate Schrott (Union St.Pölten) um 13:46 in Lauf 3. Hier kommen die Top 2 plus die zwei Zeitschnellsten ins Finale.

Die Lauf-/Bahneinteilungen sind bereits unter Startlisten/Ergebnisse zu finden.

Zeitplan der ÖLV Athleten

Sonntag, 07. März

10:26

60m

Frauen

Vorläufe

Lindner

12:54

60m

Frauen

Semifinale

Lindner

13:30 / 13:46

60m Hürden

Frauen

Semifinale

Strametz, Schrott

 

 

 

 

 

17:15

60m Hürden

Frauen

Finale

Strametz, Schrott

18:46

60m

Frauen

Finale

Lindner

Links

Startlisten & Live-Ergebnisse
Gratis-Fotos-Download (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / J.P. Durand)

Die Hallen-EM im Internet

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Youtube Playliste

Die Hallen-EM im TV

ORF SPORT + überträgt die EM von Freitag bis Sonntag live. Kommentatoren: Dietmar Wolff bzw. Johannes Kloiber-Karner und Philip Dirnbeck.

• Samstag, 6. März, 09:40 – 14:10 Uhr und 18:45 – 21:15 Uhr
• Sonntag, 7. März, 09:55 – 13:50 Uhr und 16:55 – 20:00 Uhr

(Stand vom 4.März, kurzfristige Programmänderungen möglich)

Alle Live-Übertragungen von ORF SPORT + sind außerdem via ORF TVthek als Live-Stream zu sehen.

Fotos: © Olaf Brockmann, ÖLV / JP Durand

06/03/21 11:24, Text: Georg Franschitz

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