ÖMS U18 Tag 2 mit vielen tollen Leistungen und einem Limit

© SLV / Manfred Laux

Gestern und heute fanden im Universitäts- und Landessportzentrum in Rif (Salzburg) die österreichischen Meisterschaften der Klasse U18 statt. Auch am zweiten Tag gab es viel tolle Leistungen und es wurde ein weiteres U18-EM-Limits unterboten.

Mädchen

Mehrkämpferin Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) schürfte in Rif auch heute erfolgreich nach Gold. Nach Kugelstoß und 400m gestern folgten heute Titel Nummer 3 und 4 im 400m Hürden-Bewerb (64,04s) und im Hochsprung, wo sie nach übersprungenen 1,72m den Bewerb beendete. Dazu kamen noch zwei Silbermedaillen über 100m Hürden (14,31s / -0,4) und im Speerwurf (41,28m PB). Wie auch schon im Vorjahr eine beeindruckende Vorstellung der jungen Linzerin, die als große Zukunftshoffnung im österreichischen Mehrkampf gilt und in einige Jahren in die Fußstapfen von Ivona Daidc und Verena Preiner treten könnte.

„Über 400m habe ich schon frühzeitig abgestellt um Kraft für den Hochsprung zu sparen. Als dort der Sieg feststand habe ich aufgehört, weil ich schon zum Speerwurf musste. Die Silbermedaille in dieser Disziplin freut mich an diesem Wochenende am meisten, weil ich meine PB um mehr als 5 Meter verbessern konnte und das im Hinblick auf den Mehrkampf nächste Woche in Villach sehr wichtig ist.“

Auch Nina Mayrhofer (SVS LA) konnte ihre Medaillenbilanz weiter ausbauen, und das gelang ihr mit einem Knall. Bereits im 100m Vorlauf blieb sie mit 11,93s (0,6) unter der 12-Sekunden-Barriere und unterbot damit das geforderte U18-EM-Limit um 2/100s. Über 100m Hürden hatte sie die Norm ja bereits vor einigen Wochen erbracht. Im Finale konnte sich die Niederösterreicherin nicht weiter steigern, aber mit 11,97s (0,6) lief sie wieder eine starke Zeit. Eine vierte Goldmedaille gelang ihr anschließend mit der 4x100m-Staffel der SVS LA.

„Über die Hürden hatte ich mir gestern vorgenommen, unter den 14 Sekunden zu bleiben, das ist mir auch gelungen. Bei den 200m dachte ich gar nicht, dass ich eine PB gelaufen bin, weil ich den Gegenwind schon sehr stark gespürt habe, das war umso erfreulicher. Und über 100m unter 12 Sekunden zu bleiben war heuer mein großes Ziel, jetzt bin ich voll happy, dass ich es gleich mit EM-Limit geschafft habe. Mit dieser Zeit im Sprint muss jetzt auch über die Hürden noch eine Steigerung möglich sein.“

Marie Glaser (HSV WN) doppelte heute über die 1500m nach, gestern hatte sie sich ja schon die 3000m gesichert. Nach sehr langsamen Beginn wurde das Tempo auf der dritten Runde schlagartig angezogen und die Niederösterreicherin war in einem langen Endspurt nicht zu biegen.

„Die 1500 heute waren sicher stärker besetzt als die 3000 gestern, auch liegt mir diese Distanz momentan besser. Eigentlich wollte ich erst 300m vor dem Ziel attackieren, aber da ein ziemliches Gedränge war und mir das Kraft gekostet hat, bin ich schon nach knapp einem Kilometer nach vorne gegangen und habe beschleunigt. Ich freue mich über beide Titel sehr.“

Gold im Speerwurf ging mit einem starken letzten Versuch auf 45,13m (PB) an Christina Gangl, im Dreisprung siegte Hannah Höllinger (Union Ebensee) mit 11,68 (0,7) und die 4x100m-Staffel sicherte sich die SVS LA in starken 48,20s.

Burschen

Erfolgreichster Athlet an diesem Wochenende war nicht unerwartet Mehrkämpfer Matthias Lasch (TGW Zehnkampf Union). Auch heute gab es zwei Mal Gold, im Dreisprung kamen 12,68m (0,0) in die Wertung und im Speerwurf konnte sich der Oberösterreicher mit seinem letzten Versuch, der auf 59,95m ging, noch den Sieg sichern. Dazu kamen noch drei Mal Silber (Hochsprung, Kugelstoß und 4x100m-Staffel). Wie Sophie Kreiner wird auch Matthias Lasch nächste Woche bei den Österreichischen U18-Mehrkampfmeisterschaften in Villach an den Start gehen.

„Ich habe schon beim Aufwärmen für den Dreisprung die Beinhaut ziemlich stark gespürt, darum habe ich dann auch nur zwei Versuche gemacht. Beim Speerwurf waren meine Würfe zuerst alle zu hoch angesetzt, erst den letzten habe ich gut erwischt, mit fast 60m bin ich unter diesen Bedingungen sehr zufrieden. Im Hochsprung habe ich dann wegen der Schmerzen gepokert, bin sehr hoch eingestiegen und wollte nur wenige Versuche machen, daher passen die 1,86m auch.“

ine Kopie der Ereignisse bei Mädchen und Burschen gab es über 1500m und 3000m. Wie Marie Glaser konnte sich auch Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) das Double auf den beiden längsten Strecken dieser Meisterschaften sichern. Zwei Runden lang blieb das aus 20 Läufern bestehende Riesen-Feld bei moderatem Tempo geschlossen, erst dann ging es richtig zur Sache. Und der Linzer war wie schon gestern eine Klasse für sich, für eine Zeit von 4:07,71min gab es Gold als Lohn.

„Gestern ist der Plan mit dem Angriff auf den Rekord nicht ganz aufgegangen, aber heute hat die Taktik sehr gut gepasst, es ging ja diesmal aber nicht um eine gute Zeit. Die will ich dann nächste Woche in Regensburg bei der Laufnacht schaffen.“

Sprinter David Vogelauer (UVB Purgstall) setzte heute sein Ziel um und blieb gleich zwei Mal unter der 11-Sekunden-Schallmauer. Nach 10,98s (0,0) im Vorlauf steigerte er sich im Finale noch auf 10,93s (0,1), das U18-EM-Limit von 10,90s blieb ihm diesmal hauchdünn verwehrt.

„Beim 200er gestern ist mir der Start und die Kurve sehr gut gelungen, aber auf der Zielgerade hat man den Gegenwind schon sehr stark gespürt, daher bin ich mit der Zeit sehr zufrieden. Heute habe ich mich sehr gut gefühlt, ich war locker drauf und beide Läufe über die 100m sind mir sehr gut gelungen. Die Freude über die Sub-11 ist auf jeden Fall groß, die verpassten Limits sind nicht so schlimm, wenn ich weiterarbeite dann kommen die von alleine.“

Doppelgold auch für Alexander Auer (TGW Zehnkampf Union), der nach dem Stabhochsprung auch den zweiten Vertikalsprung gewann. Mit 1,92m steigerte er dabei seine PB im Hochsprung um gleich 3cm.

„Das war mein erster Hochsprung seit den U18-Meisterschaften in Klagenfurt 2020, daher bin ich mit der PB super zufrieden. Dann war die Spannung etwas weg, darum habe ich dann aufgehört. Gut ist es auch gestern im Stabhochsprung gegangen, schon beim Einspringen bin ich fast 5m gesprungen. Diesen Sommer werde ich mich auf diese Disziplin konzentrieren, weil ich bei den Balkan-Meisterschaften eine Medaille holen möchte. Derzeit liege ich der Rangliste ganz vorne, es ist also möglich.“

Die weiteren Siege gingen über 400m Hürden an Charlemanuel Gnahore (UAB Athletics) in 56,61s und in der 4x100m Staffel an die DSG Wien in 43,57s.

Derzeit haben bereits 13 Athleten die geforderten U18-EM-Normen erbracht

Leonie Moser (KSV Alutechnik) - Hammerwurf
Emil Becezny (DSG Wien) - 1500m, 3000m
Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) - 800m, 1500m, 3000m
Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) – Hochsprung, Siebenkampf, 400m Hürden, Kugelstoß
Nina Mayrhofer (SVS LA) – 100m Hürden, 100m
Samuel Leitner (Union Waidhofen/Ybbs) – 2000m Hindernis, 1500m
Tobias Steindorfer (LC Villach) – 2000m Hindernis
Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union) - Stabhochsprung
Matthias Lasch (TGW Zehnkampf-Union) - Zehnkampf, Weitsprung
Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) - Stabhochsprung
Selina Müller (ULC Riverside Mödling) – Siebenkampf
Annika Rhomberg (Raiffeisen TS Gisingen) – Weitsprung
Hannah Höllinger (Union Ebensee) - Weitsprung

Diese Athleten werden statt bei der abgesagten U18-EM nun bei der U18-Balkan-Meisterschaft im August an den Start gehen.

Ergebnisse

Fotos Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) SLV / Manfred Laux

Fotos Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) Martina Albel

Livestream Freitag bzw. Samstag (auch On demand abrufbar)

Foto © SLV / Manfred Laux

12/06/21 14:00, Text: Georg Franschitz

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