Österreichs Top-Athleten in Ried in WM-Form

(C) GEPA Pictures

Das 13. Messe Ried LA-Meeting bildete heute den Abschluss der Austrian-Top-Meeting-Serie 2019. Viele der teilnehmenden Athleten befinden sich in der unmittelbaren Vorbereitung auf die WM in Doha und nutzten die tollen Bedingungen im Innviertel zu einer letzten Formüberprüfung. Das fachkundige Publikum bekam einmal mehr großartige Leistungen zu sehen.

ÖLV-Doha-Starter präsentieren sich in WM-Form

Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ), Nr. 3 der Jahresweltbestenliste im Diskuswurf, wollte seinem Heimpublikum wie jedes Jahr eine besondere Show bieten. Und mit einem neuen Stadionrekord von 65,74m im dritten Versuch und dem Tagessieg gelang ihm das auch eindrücklich. Zwei weitere Würfe gingen sogar noch deutlich über diese Weite, konnten vom Oberösterreicher aber nicht „gestanden“ werden, er verließ den Wurfkreis nach vorne und übertrat. Rang zwei ging mit Respektabstand an U23-Europameister Kristjan Ceh (SLO), der auf 59,99m kam.

„Es war heute wie so oft, wen ich in den Tagen zuvor viel gereist und im Flieger gesessen bin. Dann fehlt die Spritzigkeit und einige Teile des Körpers schmerzen etwas. Mir fehlt dann auch die Spritzigkeit in den Beinen, und dann kann ich die Position im Abwurf nicht mehr halten. Das hat man sehr gut bei den zwei sehr weiten Würfen gesehen. Aber es macht immer extrem viel Spaß hier in Ried vor meinen Fans zu werfen.“

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Eine tolle neue persönliche Bestleistung gelang Ivona Dadic (Union St.Pölten) im Vorlauf über 100m Hürden. Die Niederösterreicherin kam ausgezeichnet aus den Blöcken und zauberte einen fehlerfreien Lauf auf die Rieder Bahn. Die Uhr blieb nach 13,36s (1,1) stehen, womit sie sich gleich um 2/10s gesteigert hatte. Auch im anschließenden Weitsprung zeigte Ivona Dadic mit Rang 3 bereits tolle WM-Form, mit 6,41m (0,6) bleib sie nur um 8cm unter ihrem Hausrekord und zeigte zudem noch weitere Versuche auf 6,35m und 6,29m.

„Heute habe ich mir selber gezeigt, dass ich nicht immer so ungeduldig sein darf und mir einfach die Zeit geben muss, in Form zu kommen. Ich will oft zu früh in der Saison zu viel, aber wenn ich dann in Form bin, dann kommen die Zeiten über die Hürden von selbst. Auch mit dem Weitsprung bin ich sehr zufrieden, auch hier stimmt der Weg. In ein paar kleine technische Fehler falle ich im Wettkampf noch zurück, das versuchen wir bis zur WM noch zu korrigieren, damit ich dort im Absprung die Position noch stabiler halten kann.“

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Auch bei Verena Preiner (Union Ebensee) zeigt die Formkurve trotz der großen Belastungen des erst vorgestern beendeten zweiwöchigen Trainingscamps in der Türkei nach oben. Waren bei ihren beiden Läufen über die 100m Hürden einmal der zweite Teil (13,60s / 1,1) und dann der erste Teil sehr gut (13,61s / 0,4 / Rang 2), so gelang ihr im Weitsprung eine tolle Serie auf Rang 4. Alle sechs Sprünge gingen über die 6m-Marke, der weiteste auf 6,24m (0,3), der zweitgrößten Weite ihrer Karriere.

„Im ersten Hürdenlauf waren die ersten paar Schritte wirklich nicht gut, daher hat die Beschleunigung gefehlt, erst hinten raus hats dann gepasst. Im Finale konnte ich den Fehler korrigieren, hinten raus habe ich die Müdigkeit dann schon gespürt. Für diese Vorbelastungen war der Weitsprung dann wirklich gut, wir haben im Camp vor allem am Anlauf gearbeitet, den habe ich heute sehr konstant hinbekommen. Am Brett fehlt noch die Explosivität, aber die wird in den nächsten Wochen bis zur WM sicher noch kommen.“

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Stadionrekord durch Beate Schrott im Hürdenlauf

Beate Schrott (Union St.Pölten) zeigte über 100m Hürden einen sensationellen Vorlauf. Mit neuer Saisonbestleistung von13,03s (1,1) stellte sie einen neuen Stadionrekord auf und kam hauchdünn an die 13-Sekunden-Schallmauer heran. Im Finale zwickte es dann etwas im hinteren Oberschenkel, trotzdem war der Sieg mit 13,19s (0,4) nie gefährdet. Die Top-Form für die WM wäre da, alleine es fehlt leider noch immer die Einladung vom Weltverband IAAF.

„Ich bin froh, heute hier noch gelaufen zu sein. Gestern hatte ich noch ziemliche Schmerzen in der hinteren Oberschenkelmuskulatur, Verklebungen drücken hier auf die Nerven, aber mein Physio hat das sehr gut hinbekommen. Die Zeit knapp an den 13 Sekunden ist für den Kopf sehr wichtig, es zeigt mir, dass ich vom WM-Limit von 12,98s nicht weit weg war, auch wenn die Form leider etwas zu spät dafür kam. Der Modus mit den WM-Einladungen ist für uns Athleten aber eine Zumutung, besonders wenn die WM so spät im Jahr ist, eine sinnvolle Saisonplanung ist so fast nicht möglich.“

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Auch internationale Gäste mit starken Leistungen

Im 100m-Sprint der Männer musste Favorit Rohan Browning (AUS) kurz vor dem Wettkampf mit Fieber w.o. geben, der Sieg ging in 10,46s (0,6) an Jan Veleba (CZE). Die Weitsprung-Bewerbe holten sich Kristian Pulli (FIN) mit tollen 7,73m (0,7) bzw. Brooke Stratton (AUS), die auf 6,46m (0,9) kam. Die 110m Hürden wurden schließlich eine Beute von Joao Vitor de Oliveira (BRA), der im Vorlauf 13,61s (1,5) und im Finale 13,78s (0,3) zeigte.

Ergebnisse

TV-Berichte gibt es auf ORF 1 am Sonntag 15.9. ab 11:15 im Sportbild bzw. auf ORF Sport+ am Mittwoch 18.9. um 20:15 zu sehen.

Foto: (C) GEPA Pictures

13/09/19 09:29, Text: Georg Franschitz

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