U23-EM Tag 2 Vormittag: Starke Madl souverän ins Speerwurf-Finale, Lagger nach Weitsprung auf Rang 6

(C) ÖLV / Coen Schilderman

Am zweiten Tag der U23 Europameisterschaften in Tallinn/EST stehen die Sessions 3 und 4 auf dem Programm. Am Vormittag waren drei ÖLV-Athleten im Einsatz, Speerwerferin Patricia Madl zog als Fünfte souverän ins Speerwurf-Finale ein, Sarah Lagger setzte ihren Siebenkampf mit dem Weitsprung fort und Jan Mitsche bestritt seinen Vorlauf über 110m Hürden.

Patricia Madl (SU IGLA long life) hat ihr erstes Ziel bei dieser EM mit Bravour erreicht. Mit der insgesamt fünftbesten Weite in der Speerwurfqualifikation schaffte sie souverän den Einzug ins Finale am Sonntag (11:50 Uhr). Die 22-Jährige startete mit starken 52,52m in den Bewerb, überzog den zweiten Versuch dann aber etwas, dieser landete bei 50,91m. Der dritte Wurf gelang der Oberösterreicherin dann ausgezeichnet, er war zwar relativ flach angesetzt, dafür aber mit enormer Power. 53,77m bedeuteten nicht nur Rang 3 in Qualifikationsgruppe A, sondern auch nach Abschluss der Gruppe B Platz 5 und damit den klaren Aufstieg in den Endkampf der Top-12.

„Das ist mein erstes Finale, ich freue mich riesig. Die 53 Meter und die gute Platzierung geben mir auch viel Sicherheit fürs Finale, besser als 5. als gerade noch 12. reinkommen. Der 52er zu Beginn war sehr wichtig, da habe ich gesehen die Qualifikation ist möglich, aber ich wollte noch einen drauflegen und das ist mir gelungen. Technisch waren die Würfe noch nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt habe, aber wenn die Bedingungen am Sonntag gut sind dann kann ich sicher noch 2m oder mehr drauflegen. Top-8 ist jetzt mein nächstes Ziel, damit ich weitere drei Versuche habe und dann möchte ich unter die ersten sechs kommen.“

© ÖLV / Coen Schilderman

Schwierige fünfte Disziplin für Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) im Siebenkampf. Im Weitsprung lief es von Beginn an nicht richtig, drehender Wind machte es den Athletinnen schwer, es begann mit einem um 1cm übertretenen Versuch. In Durchgang zwei kamen nach einem Sicherheitssprung bei 1,3 m/s Gegenwind 5,76m in die Wertung. Im dritten Sprung erreichte die Kärntnerin das Brett nicht ganz, doch weil die Weitenmessung nicht funktionierte durfte sie den Versuch nochmals absolvieren. Aber auch bei der Wiederholung setzten sich die Probleme im Anlauf fort, der Absprung erfolgte deutlich vor dem Plastilin und es kamen schlussendlich 5,88m (0,8) in die Wertung. Damit fiel die 21-Jährige in der Gesamtwertung mit 4333 Punkten um einen Platz auf Rang 6 zurück.

„Es zieht alles ein wenig, aber das ist zu Beginn des zweiten Tages im Mehrkampf ganz normal, grundsätzlich bin ich fit. Weil der erste Sprung ungültig war musste ich dann einen sicher machen, damit ich in der Wertung bin. Auch der dritte war dann nicht besonders, obwohl ich ihn zum Glück wiederholen durfte. Ich bin schon bei meiner Zwischenmarke immer zu weit weg und ziehe daher die letzten Schritte extrem. Das Ergebnis ist zwar kein Weltuntergang, aber ich hätte mir schon mehr erwartet.“

© ÖLV / Coen Schilderman

Jan Mitsche (DSG Wien) war heute bei seinem EM-Debüt in seiner „Ersatzdisziplin“ 110m Hürden am Start. Der Zehnkämpfer schlug sich im Feld der Spezialisten aber ausgezeichnet und zeigt einen sehr flüssigen Lauf, nur bei Hürde 8 gab es leichten Kontakt zwischen Nachzugsbein und Hürdenbrett. Trotzdem gelang dem mit 19 Jahren Jüngsten im ÖLV-Team mit 14,42s (-0,4) eine neue persönliche Bestleistung, womit er bis zum Ende eine Chance aufs Halbfinale hatte. Erst im letzten der fünf Vorläufe waren dann noch sechs Athleten schneller als Jan Mitsche, der damit das Weiterkommen um nur 2/100s verpasste, den undankbaren Rang 25 belegte, sich aber gegenüber seiner Position 33 auf der Entry-List deutlich verbessern konnte.

„Ich freue mich riesig über die PB, mit dem Semifinale hatte ich ja überhaupt nie gerechnet. Es war überraschend für mich, dass ich überhaupt in die Situation gekommen bin zittern zu dürfen. Deshalb bin ich auch gar nicht enttäuscht, sondern super zufrieden. Der Lauf war wirklich gut, die Beine waren halt nicht so richtig spritzig, ich konnte in den letzten beiden Wochen nach dem extrem harten Zehnkampf bei den Balkan-Meisterschaften auch gar nichts trainieren. Ein bissl nervös war ich auch, aber technisch war es ein sehr guter Lauf. Es hat riesig Spaß gemacht hier zu laufen, mein nächstes großes Ziel ist es in zwei Jahren bei der U23-EM im Zehnkampf am Start zu stehen.“

© ÖLV / Coen Schilderman

Zeitplan der ÖLV-Athleten am Freitag (Zeiten in MESZ)

Zeit

Bewerb

Runde

Name

Verein

Aufstiegsmodus

15:15

Siebenkampf

Speerwurf

Sarah Lagger

TGW Zehnkampf Union

14:30

400m Hürden

Semifinale

Lena Pressler

Union St.Pölten

Top 2 + 2

14:30

400m Hürden

Semifinale

Viktoria Willhuber

LTU Graz

Top 2 + 2

18:05

Siebenkampf

800m

Sarah Lagger

TGW Zehnkampf Union

 

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Der ÖLV überträgt die U23 EM von Donnerstag bis Sonntag zur Gänze live. Kommentatoren: Uwe Holli und Bernhard Schmid. Der Fokus bei dieser Übertragung liegt auf den Athleten der Nationen Österreich – Schweiz – Deutschland, es sollten also alle sportlichen Aktionen der heimischen Athleten zu sehen sein.

Freitag: 8:25 – 13:00 und 13:55 – 20:00

Samstag: 8:40 – 12:45 und 14:40 – 20:10

Sonntag: 8:35 – 13:00 und 14:45 – 19:00

Die U23 EM im Internet

European Athletics

Tallinn 2021

Foto: © ÖLV / Coen Schilderman

09/07/21 13:38, Text: Georg Franschitz

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