Heimischer Nachwuchs brilliert beim Gugl Meeting Indoor

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Nach zwei Jahren Pause feierte das Gugl Meeting Indoor in Linz heute sein Comeback. In der gut besuchten Tips-Arena zeigten sich viele Athleten schon früh in der Hallensaison gut in Form. Von den heimischen Athleten zeigten Caroline Bredlinger mit einem U23-Rekord über 800m und Oluwatosin Ayodeji, der im Weitsprung wie auch Bredlinger das U23-EM-Limit knackte, die besten Leistungen. International stach Greta Kerekes mit ihrem Sieg über die 60m Hürden heraus.

Bredlinger und Ayodeji mit U23-EM-Limits

Tolle Leistung von Mittelstrecklerin Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) heute über die 800m. Sie ließ sich vom zu schnellen Tempo der Pacemakerin nicht beeindrucken, lief ihr geplantes Tempo und konnte auf der zweiten Hälfte, als die führenden an Speed verloren, noch zulegen. Mit 2:05,55min und Platz 2 gelang ihr nicht nur ein neuer ÖLV-U23-Hallenrekord, sondern sie unterbot auch die geforderte Norm für die U23-EM in Espoo/FIN (2:06,50min) im Juli deutlich. Mit dieser Leistung schob sie sich auch auf Rang 5 der ewigen ÖLV-Hallenbestenliste vor.

„Ich habe heute mit U23-Rekord und U23-EM-Limit schon alles erreicht, was ich mir für diese Hallensaison vorgenommen hatte. Ich bin mit dem zu schnellen Anfangstempo nicht mitgegangen und konnte so ein super Rennen laufen.“

400m-Spezialistin Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf Union) begab sich heute auf Abwege und versuchte sich über die doppelte Distanz, die 800m. Die Oberösterreicherin hatte eine Zeit unter 2:05 im Auge, die Pacemakerin ging aber in 57 Sekunden bei 400m durch, was um 3 Sekunden schneller war als vereinbart. Somit war auf der zweiten Streckenhälfte dann der „Ofen“ aus und es blieb für die WM-Semifinalistin in 2:07,72min Rang 4. Der Sieg ging in 2:05,73min an Nina Vukovic (CRO).

Susanne Gogl-Walli: „Die Renneinteilung war sicher nicht ideal, ich bin der Tempomacherin gefolgt, die war aber schon auf der ersten Runde viel zu schnell. Darum ist dann auf der letzten Runde nicht mehr viel gegangen. Wir haben viel an der Ausdauer gearbeitet, darum wollten wir die 800 einfach einmal ausprobieren, bei optimalem Rennverlauf sollten da noch zwei bis drei Sekunden drinnen sein. Vielleicht probiere ich es noch einmal.“

Bei den ersten beiden Versuchen im Weitsprung hatte Oluwatosin Ayodeji (Tecnoplast TS Höchst) noch Probleme mit dem Anlauf, mit dem dritten Versuch auf 7,61m gelang dem jungen Vorarlberger dann aber der Sprung zur U23-EM im Sommer in Espoo (FIN). Da es im Knie und in der Ferse aber etwas zwickte, verzichtete er dann auf die letzten beiden Versuche, der Disziplinensieg war aber damit fixiert.

„Zu Beginn bin ich gar nicht zum Balken gekommen und bin dann ziemlich weit nach vorne gegangen. Der Sprung hat dann super gepasst, der Absprung, das Gefühl in der Luft und die Landung. Weil ich das Limit damit schon hatte, wollte ich dann nichts mehr riskieren.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Lackner und Klimov laufen je zwei Mal Bestleistung, Auer mit U20-EM-Limit

Michael Rodgers (USA) war wie erwartet der schnellste Mann in Linz, mit 6,70s über 60m kam der ehemalige Staffelweltmeister aber knapp nicht an seine SB heran. Stark heute U20-Athlet Vasily Klimov (KLC), der bei seinem ersten internationalen Meeting den Kärntner U20-Rekord gleich zwei Mal auf 6,93s bzw. 6,91s verbessern konnte und im Finale als bester Österreicher Rang 4 belegte.

Vasily Klimov: „Es ist schon ein spezielles Gefühl, in so einem tollen Meeting mit so guten Athleten zu starten und dann noch im Finale zu sein. Die Zeiten und Platz vier motivieren mich für die Zukunft enorm. Mein Ziel für heute war es schon Landesrekord zu laufen, umso schöner, dass es gleich zwei Mal geklappt hat.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Ebenso knapp am Podest vorbei lief Magdalena Lindner (Union St.Pölten), die nach ihrer PB vor wenigen Tagen heute auf 7,45s bzw. 7,48s kam und Vierte wurde. Den Sieg holte sich mit Landesrekord von 7,23s Evelyn Tristan (BAR).

Magdalena Lindner: „Ich bin heute nicht ganz zufrieden, es waren beide Läufe nicht ganz optimal. Ich habe schon die Starts nicht gut erwischt und bin nicht richtig ins Laufen gekommen. Technisch hatte ich auch schon bessere Läufe, aber daraus lerne ich. Die Form ist ja schon da, wie die PB am Wochenende gezeigt hat.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

International die stärkste Leistung zeigte über die 60m Hürden Greta Kerekes (HUN), die ihre SB im Endlauf auf 8,07s steigerte. Dahinter gelangen Freiluft-Staatsmeisterin Lena Lackner (ATSV Linz LA) zwei sehr gute Läufe, sie verbesserte sowohl im Vorlauf (8,45s) als auch in Finale mit Platz 4 und 8,36s ihre bisherige persönliche Bestleitung deutlich.

Greta Kerekes: „Im Vorlauf habe ich mich noch geschont, im Endlauf dann aber alles gegeben. Mir war klar, wenn ich die erste Hürde gut erwische, dann ist viel möglich. Ich bin sehr froh, dass es jetzt wieder klappt, ich habe drei sehr schwierige Jahre hinter mir. Jetzt möchte ich möglichst schnell unter 8 Sekunden laufen.“

Lena Lackner: „Wir haben im Aufbau sehr viel am Sprint gearbeitet, weil der Mehrkampf wegen einer Verletzung vom letzten Jahr noch nicht geht. Der Start war im Vorlauf nicht wirklich gut, im Finale dann viel besser. Der Fokus auf die Hürden hat sich heute ausgezahlt, ich bin mit den Zeiten sehr zufrieden. Mit der starken Konkurrenz ist im Finale dann alles aufgegangen.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Im Stabhochsprung der Männer konnte sich Alexander Auer (TGW Zehnkampf Union) mit 5,00m hinter Dan Barta (CZE / 5,20m) auf Rang 2 platzieren. Der Oberösterreicher schaffte damit auch genau die geforderte Norm für die U20-EM in Jerusalem.

Im Weitsprung wurde Mehrkämpferin Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) mit 5,85m Vierte, sie startete auch über die Hürden und erzielte dort 8,57s. Der Sieg im Weitsprung ging mit starken 6,32m an Favoritin Petra Farkas (HUN) vor Iriyna Nerubalshchuk (UKR), die sich in einem spannenden Duell nur knapp um 2cm geschlagen geben musste.

400m-Hürden-Spezialist Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) versuchte sich heute über die 800m und konnte sich mit neuer PB von 1:53,13min und Rang 3 einen Platz auf dem Podest sichern. Sieger in diesem Bewerb wurde Sergio Miranda (USA) mit 1:52,40min.

Niklas Strohmayer-Dangl: „Grundsätzlich bin ich mit der Zeit zufrieden. Ich wollte mich zu Beginn gut platzieren, was mir auch gelungen ist. Natürlich gibt es auf dieser Distanz immer viel Gerangel, ich wurde auch zwei Mal auf der Wade getroffen. Aber da geht sicher noch mehr.“

Seine Disziplinenkollegen Andreas Wolf (ULC Weinland) und Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) waren über die 400m am Start, sie kamen in 49,07s bzw. 50,25s auf die Ränge 4 und 6.
Schnellster Österreicher war Alessandro Greco (DSG Wien) der mit WLV-U20 Rekord von 48,68s auf Platz 2 kam.

Ergebnisse

Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung ÖLV / Alfred Nevsimal)

Livestream (ist nach der Veranstaltung jederzeit on demand abrufbar) 

TV-Beiträge vom Meeting werden am Sonntag, 5.2. um 13:35 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild und am Sonntag, 5.2. um 20:15 auf ORF Sport+ gesendet.  

Fotos: (C) ÖLV / Alfred Nevsimal

01/02/23 12:07, Text: Georg Franschitz

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