Das Förderprogramm basierte auf dem National Sports Governance Observer des Danish Institute for Sport. Expert:innen aus dem Sportministerium, der NADA Austria, der Bundes-Sport GmbH sowie ausgewählte Vertreter:innen des organisierten Sports haben den Grundsatzkatalog für österreichische Bedürfnisse angepasst, gestrafft und gewichtet. Ziel war es, die Sportverbände und -organisationen für das Thema zu sensibilisieren, den Status-quo zu erheben und Denkanstöße für Verbesserungen zu liefern.
Sportminister Werner Kogler: "Es gehörte von Beginn an zu meinen sportpolitischen Kernzielen, den Sport, egal ob im Verein oder Verband, zu einem gerechteren, sichereren, partizipativeren, kurzum zu einem noch besseren Ort zu machen. Der Good-Governance-Katalog gibt den Fahrplan zu diesem Ziel vor."
Die zehn Themenfelder von Good Governance
Der Good Governance-Katalog umfasst zehn Themenfelder: Transparenz; demokratische Prozesse; Repräsentierung und Beteiligung; Gewaltentrennung und Kontrolle; Verhaltenskodex und Interessenskonflikte; Beschwerden und Berufungen; Gleichstellung und Anti-Diskriminierung; Prävention von sexueller Belästigung, Kinder und Gewaltschutz; Nachhaltigkeit; Integrität).
Detaillierte Analyse der Sportverbände
Mit insgesamt 102 Fragen wurde im Zeitraum November 2023 bis Februar 2024 der Status-quo der den Teilnahmeberechtigten (60 Bundes-Sportfachverbände, 3 Bundes-Sportdachverbände, zehn Sportorganisationen mit gesamtösterreichischer Bedeutung) erhoben.
Punktemaximum für den ÖLV
Insgesamt haben den Fragenkatalog 45 Verbände fristgerecht beantwortet, 30 von ihnen erfüllten alle Musskriterien und erzielten die für die Erlangung eines Zertifikats nötige Punktezahl, 20 übertrafen die Benchmark von 90 Punkten ("Best Practice"). Turnsport Austria und der Österr. Leichtathletik-Verband erreichten das Punktemaximum von 100 Punkten und waren damit die Gewinner in der Kategorie 3 (Fachverbände mit einer Bundes-Sportförderung über 1,0 Mio Euro). Die weitere Reihung und die Ergebnisse aller Verbände sind hier nachzulesen.
ÖLV: Intensive Beschäftigung mit Good Governance seit 2016
Seit dem Jahr 2016 beschäftigen sich die ÖLV-Mitarbeiter:innen und die ÖLV-Gremien systematisch und international begleitet mit der Umsetzung von Good-Governance-Maßnahmen innerhalb des heimischen Leichtathletik-Verbands. Ausgangspunkt war die European Athletics Convention im Herbst 2016, wo Good Governance als Schwerpunktthema diente. Mithilfe des kostenlosen Online-Tools SIGGS (Support the Implementation of Good-Governance in Sport) konnte ein Stärken-Schwächen-Profil des ÖLV erstellt und die Qualitätsentwicklung in diesem Bereich vorangetrieben werden. Der Austausch mit European Athletics in den Folgejahren unterstützte die Gesamtentwicklung. Das jetzige Ergebnis dieses Förderwettbewerbs ist daher nicht ganz überraschend.
Ein Eckpfeiler des Good-Governance-Pakets des ÖLV sind auch die kürzlich eingeführten Safeguarding-Maßnahmen mit "Green Card", "Safe-Athletics-Zertifikat", "Safeguarding-Team" sowie der "Safeguarding-Ordung" als wichtige Ergänzung der ÖLV-Satzungen.
Einsatz der zusätzlichen Fördermittel
Die 52.500 EUR Sonderförderung durch den Sieg im Good-Governance-Wettbewerb werden in den nächsten Wochen und Monaten für Verbesserungen in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Als erster Schritt wurde ein Gerät bzw. Zelt zur Sauerstoffdrucktherapie angekauft, das die Top-Athlet:innen zur unmittelbaren Vorbereitung auf die Olympischen Spiele unterstützen soll. Weitere Investitionen werden folgen.